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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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lassen.«
    »Verstehe.« Ghastek trank seinen Espresso aus und reichte dem Vampir die Tasse. »Was kann ich also für Sie tun?«
    »Ich möchte gerne, dass Sie mir einige Fragen beantworten.« Die Fragen würde ich sehr vorsichtig formulieren müssen. »Dieses Gespräch ist absolut vertraulich und ich bitte Sie, mit niemandem darüber zu reden, es sei denn, das Gesetz zwingt Sie.«
    »Ich beantworte Ihre Fragen mit dem größten Vergnügen, sofern sie mit den Bedingungen des ursprünglichen Vertrags übereinstimmen.«
    Im Vertrag war ausdrücklich vermerkt, dass er nichts tun würde, dass ihm, seinen Mitarbeitern oder dem Volk an sich schaden würde.
    »Sind Ihnen die Scharten vertraut?«
    »Ja.«
    »Trifft es zu, dass das Volk routinemäßig Patrouillen ausschickt, um ein großflächiges Gelände rund um das Casino zu kontrollieren?«
    »Ja.«
    »Kommen diese Patrouillen auch durch die Scharten?«
    »Nein.«
    Also arbeitete der Vampir nicht fürs Volk. »Führt das Volk Ihres Wissens nach zurzeit irgendwelche Operationen in den Scharten durch?«
    »Nein.«
    »Kennen Sie sich mit der griechischen Götterwelt aus?«
    Ich beobachtete ihn ganz genau, doch nichts deutete darauf hin, dass ihn meine Frage überraschte. »Ich kenne mich einigermaßen aus, so wie jeder gebildete Mensch. Aber ich bin beileibe kein Experte.«
    »In Anbetracht der vorigen Frage, wie würden Sie den Begriff ›Schatten‹ definieren?«
    »Eine immaterielle Daseinsform, die das Wesen eines kürzlich Verstorbenen repräsentiert, eine ›körperlose Seele‹, wenn Sie so wollen.«
    »Wenn Sie mit einem solchen Schatten konfrontiert wären, wie würden Sie seine Existenz erklären?«
    Ghastek lehnte sich zurück, verschränkte seine langen Finger. »Es gibt keine Geister. Sogenannte Geister oder verlorene Seelen sind nichts weiter als Aberglaube. Um in unserer Welt existieren zu können, braucht man eine feste Gestalt. Wenn ich also einem Schatten gegenüberstünde, würde ich davon ausgehen, dass es sich entweder um einen Scherz oder um eine postmortale Projektion handelt. Bei magisch begabten Personen tritt der Tod manchmal schleichend ein, sodass die Körperfunktionen bereits zum Erliegen gekommen sind und der klinische Tod schon eingetreten ist, die Magie den Geist aber noch einige Zeit funktionieren lässt. Faktisch sind sie eigentlich tot. In diesem Zustand mag es vielleicht einigen gelingen, ein Bild ihrer selbst zu projizieren, besonders wenn ihnen die Magie eines versierten Nekromanten oder eines Mediums zur Seite steht. Volkstümliche Überlieferungen strotzen nur so vor solchen Phänomenen. In Tausendundeiner Nacht gibt es zum Beispiel die Geschichte eines Weisen, dessen Kopf man abgeschlagen und auf einem Tablett präsentiert hat. Der Kopf erkannte die ihm vertrauten Menschen und konnte sogar sprechen. Aber ich schweife ab.« Er nickte mir auffordernd zu, bereit für die nächste Frage.
    »Haben Sie Kenntnis von Nekromanten, die nicht mit dem Volk in Verbindung stehen, Vampire lenken können und momentan in Atlanta tätig sind?«
    Angewidert verzog Ghastek das Gesicht, als sei ihm ein unangenehmer Geruch in die Nase gestiegen. Offenkundig wollte er diese Frage lieber nicht beantworten. »Ja.«
    »Bitte nennen Sie mir die Namen dieser Personen.«
    »Lynn Morriss.«
    Holla. Spinnen-Lynn war eine der sieben führenden Herren der Toten in Atlanta. Die Herren der Toten versahen ihre Vampire mit einem Brandzeichen. Lynns Zeichen war eine kleine stilisierte Spinne. »Wann hat sie das Volk verlassen?«
    »Sie hat sich vor drei Tagen von uns getrennt.«
    Wie ich von Raphael wusste, war Alex Doulos genau an diesem Tag gestorben. Konnte natürlich Zufall sein, aber ich bezweifelte das stark.
    »Sie hat auch noch mehrere Vampire aus ihrem Stall gekauft«, fügte Ghastek unaufgefordert hinzu.
    »Wie viele kann sie gleichzeitig lenken?«, fragte Raphael.
    »Drei«, sagte Ghastek. »An guten Tagen bis zu vier. Darüber wird ihre Kontrolle etwas wacklig.«
    »Warum ist sie gegangen?«, fragte ich.
    »Sie hat nicht mehr an die Sache geglaubt. Wir alle haben unsere Ziele. Manche von uns sind bereit, geduldig darauf hinzuarbeiten, und andere, so wie Lynn, geben irgendwann auf.«
    »Wie würden Sie sie beschreiben?«
    Ghastek seufzte. »Pedantisch, skrupellos, zielstrebig. Sie war weder beliebt noch unbeliebt. Ihre Arbeit hat sie ausgezeichnet verrichtet und ansonsten hörte und sah man von ihr nicht viel.«
    »Warum hat sie Ihrer Meinung nach das Volk

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