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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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Um die Verletzung herum bilden sich mit blauer Flüssigkeit gefüllte Adern.«
    Narkas’ Miene drückte Überraschung aus, doch dann schüttelte er den Kopf, als wollte er dieses beunruhigende Szenario einfach aus seinen Gedanken werfen. »Das sieht höchstwahrscheinlich schlimmer aus, als es ist. Vielleicht sind diese blauen Dinger schon wieder verschwunden, wenn du gleich in den Aufenthaltsraum zurückkehrst.«
    »Nein, sie bleiben für eine ganze Weile und die Flüssigkeit brennt sehr stark, wenn sie austritt.«
    Narkas’ glühende Augen sahen mich gebannt an. »Deine Kollegin ist vor weniger als einer Stunde verletzt worden. Woher weißt du, dass es eine ganze Weile dauert, bis diese Adern wieder verschwinden?«
    »Ich war die Allererste, die sie damit verletzt haben.«
    »Nikka …« Narkas löste sich von der Wand, kam näher und berührte dann sacht meine Schulter. »Das tut mir sehr leid! Wie ist das passiert? Und wo bist du verletzt worden?«
    Da seine Hand genau auf der Stelle lag, unter der sich die Wunde befunden hatte, strich ich kurz über seine Finger.
    »Genau dort. Die Klinge ist ein Mal glatt durchgegangen.«
    Sofort zog Narkas die Hand weg. »Entschuldige. Tut es noch weh?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Und diese blauen Adern?«
    »Sie sind mittlerweile fast vollständig verschwunden.« Ich zog das Bündchen meines Langarmshirts hoch und hielt ihm den Arm hin. »Siehst du.«
    Narkas sah es sich an und nickte dann fast andächtig. Dann plötzlich schien er sich zu erinnern, dass er einen Einsatz hatte und sein Team vermutlich nur noch auf ihn wartete. Mit einer hastigen Geste drückte er auf den roten Knopf und sofort setzte sich der Fahrstuhl wieder in Bewegung.
    »Über diesen Neuigkeiten hätte ich fast meinen Einsatz vergessen. Egal, was noch passiert, Nikka, denk immer daran, dass wir unsterblich sind. Die Engel können versuchen, uns zu stoppen, aber ich versichere dir, sie werden kläglich damit scheitern.«
    Ich nickte ihm zuliebe, obwohl ich nicht wirklich glaubte, was er da sagte.
    Der Aufzug quietschte, als wir meine Etage erreichten und sich die Türen langsam öffneten.
    »Sei vorsichtig bei deinem Einsatz«, sagte ich. Narkas lächelte.
    »Du auch.«
    »Vielleicht sehen wir uns mal wieder?«
    Narkas’ Lächeln wurde noch breiter. »Ganz bestimmt.«
    Ich hob kurz zum Abschied die Hand, dann schlossen sich die Türen und ich lief den Gang entlang zurück zum Aufenthaltsraum.
     
    Draußen wurde es bereits hell, als Mik die Matratze ins Zimmer schleppte.
    »Auf den Gängen sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld«, ächzte er und ließ die schwere Doppelmatratze auf den Boden fallen. »Überall Blut und Verwirrte, die mit nervös zuckenden Augen umherstolpern.« Dann gähnte er und seufzte lange. »Ich hole eben noch das Bettzeug aus dem Auto. Wie ist die Lage?«
    »Alles ruhig«, sagte ich. »Keine Einsätze mehr und Pina scheint zu schlafen.«
    »Okay.« Mik verdrückte sich wieder und ich zog nachdenklich an den langen Kordeln meiner Trainingshose. Dann ließ ich die elektrischen Rollläden herunter, bis sie den Raum angenehm abdunkelten. Hento hatte es sich schon auf dem Zweisitzer bequem gemacht, ließ aber Pina, die an der gegenüberliegenden Wand lag, nicht aus den Augen. Als Mik wiederkam, richteten wir unser Nachtlager her und er besaß zum Glück so viel Anstand, nicht wieder an mir herumzubaggern .
    Ein trüber Tag begann und auf den Gängen wurde es ruhiger. Ich hörte noch, wie sich die Putzmaschinen rauschend über den blutverschmierten Flur schoben, dann fielen mir die Augen zu.
    Im Gebäude blieb es ruhig, bis ich am späten Nachmittag wieder wach wurde. Zunächst konnte ich mich nicht rühren und fragte mich ernsthaft, was mit mir los war, bis ich im Halbdunkel sah, dass Mik mich fest umklammert hielt und wohl auch nicht gedachte, mich so schnell wieder loszulassen. Ich wand mich aus seinem Griff, doch kaum war ich frei, umschlang sein Arm mich schon wieder. Ich kniff ihn, damit er mich losließ und er wehrte meine Hand ab, ohne wach zu werden. Doch ich war endlich frei. Als Erstes sah ich nach Pina. Sie schien fest zu schlafen und ihr Atem ging ruhig. Um sie nicht zu wecken, hob ich ihre Decke nicht an, um nach der Verletzung zu sehen. Dafür würde später noch Zeit sein. Pina brauchte den Schlaf. Müde schlurfte ich in Richtung Kühlschrank, wo mein Blick als Erstes auf Pinas Hand in der Dose fiel. Plötzlich verspürte ich keinen Hunger mehr.
    Als ich vom Duschen

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