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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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deutete auf meine Hände und erst da fiel mir auf, wie sehr sie zitterten.
    »Dieser verdammte Levian hat nicht nur unsere Jäger umgebracht, er hat auch dafür gesorgt, dass du wieder das gleiche Häufchen Elend bist wie zu dem Zeitpunkt, als er dich von einem auf den anderen Tag verlassen hat. Und in diesem Zustand ziehst du nicht allein los, jedenfalls nicht, solange ich das Kommando habe.«
    Mik kam mit donnernden Schritten näher und seine Augen funkelten angriffslustig.
    »Wären die Damen nun so freundlich und würden mich in das große Geheimnis um den Engel einweihen?«
    »Ich habe jetzt wirklich keine Zeit«, blaffte ich.
    »Du bleibst hier, Nikka. Ich gebe die Befehle.« Yaris klang ungehalten.
    »Was geht denn zwischen euch gerade ab? Steckt Püppi schon wieder in einer schwierigen Phase?«
    »Nenn mich nicht so!«
    »Ja, es sieht ganz danach aus«, erwiderte Yaris.
    »Ich bin in keiner schwierigen Phase, der ganze Planet steckt in einer schwierigen Phase! Die Engel mähen uns plötzlich um wie Pappfiguren, unsere Experten finden keinen Weg, das blaue Feuer unschädlich zu machen, der Rat kommt auch zu keiner Lösung und ganz nebenbei habe ich den dringenden Verdacht, dass mein Vater nicht der regierungstreue Diplomat ist, für den er sich ausgibt!«
    »Das mit deinem Vater hattest du mir noch gar nicht erzählt«, sagte Yaris.
    »Mir erzählt sowieso niemand mehr etwas!« Mik verschränkte die Arme vor der breiten Brust.
    »Ihr denkt doch in letzter Zeit ohnehin dauernd, dass ich den Verstand verliere. Glaubt ihr, da erzähle ich euch von meinen Verschwörungstheorien?«
    »Da ist was dran«, erwiderte Mik völlig entspannt, was mich nur noch wütender machte.
    »Entschuldige mal, du hast dich wirklich sehr seltsam benommen in den letzten Monaten. Es konnte ja niemand ahnen, dass du dich in einen Engel …« Yaris brach ab, schlug sich die Hand vor den Mund und sah erst zu Mik und dann zu mir.
    »Na, herzlichen Glückwunsch«, brummte ich und wartete auf das Donnerwetter, das auch prompt losbrach.
    »Was soll das heißen: Sie hat sich in einen Engel …?«, brüllte Mik. »Ich will jetzt sofort wissen, was das zu bedeuten hat!«
    »So … und das ist jetzt dein Problem.« Ich sah zu Yaris. »Du hast es ausgeplaudert, du erzählst es ihm.« Ich drehte mich um und knackte mit den Fingern. »In der Zwischenzeit sollte ich mich mal dringend mit meinem Vater unterhalten.«
    »Du bist im Dienst, Nikka.«
    Ich drehte mich zu ihr um. »Wenn das Töten so weitergeht, gibt es bald niemanden mehr, der zum Dienst erscheinen kann. Da wird es sicherlich kein Problem sein, wenn ich mal kurz verschwinde. Keine Angst, ich komme wieder, um mich beim nächsten Einsatz halbieren zu lassen. Ich gehöre nicht zu der Sorte, die jetzt kneift.«
    Yaris wurde blass. »Verschwinde einfach«, flüsterte sie dann. Miks Wut schien verraucht. Er räusperte sich, dann legte er einen Arm um Yaris.
    »Lass sie. Sie weiß sowieso immer alles besser.«
    Ich schnaufte protestierend, doch dann drehte ich mich einfach um und verließ mit schnellen Schritten den Raum. Innerlich zitterte ich schon die ganze Zeit, aber als ich in meinem Auto saß, begann auch mein ganzer Körper zu beben.
    Vil und die anderen waren tot. Nie wieder würden sie lachend in unseren Raum kommen, nie wieder würden sie mit uns zu den Einsätzen fahren. Innerhalb von zwei Tagen hatten wir elf Kollegen verloren. Für immer.
    Erst jetzt begriff ich, was für ein schmerzvoller Kampf es für die Engel sein musste. Und dieser dauerte schon so viele Jahre an. Wie viele Freunde, Partner oder Kampfgefährten hatte Levian schon sterben sehen?
    Levian. Ich schlang die Finger um das Leder meines Lenkrads und ließ dann langsam den Kopf dagegensinken . Wie nur hatte ich annehmen können, dass ich ihn jemals vergessen könnte? Wie lange hatten wir uns in dem Tunnel gegenübergestanden? Es konnten nur wenige Minuten gewesen sein und doch war alles, was ich jemals für ihn empfunden hatte, mit einem Schlag wieder so präsent gewesen, als wäre all dies erst gestern passiert. Plötzlich hatte ich wieder den Geruch seiner Haut in der Nase. Das Gefühl, wenn meine Finger durch sein Haar glitten. Das Prickeln im Bauch, wenn er mich mit diesen unglaublichen Augen ansah. Und gleich darauf folgte die Ernüchterung und ein ziehender Schmerz jagte vom Herzen ausgehend durch meinen Körper. Er hatte mich nur benutzt!
    Ich konnte nicht verhindern, dass Tränen in meine Augen stiegen und

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