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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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noch fester.
    Der Flur war leer. Der Wachmann, der an der hinteren Tür postiert gewesen war, war verschwunden. Matthew ging zur Ecke und spähte vorsichtig auf die andere Seite. Als er den Mann auf dem Boden liegen sah, fiel ihm die Kinnlade herunter. Er drehte er sich zu Annabelle herum. „Frau, was in aller Welt hast du getan?“
     
    * * *
     
    Sie fuhren die ganze Nacht durch die Prärie und hielten nur kurz an, um die Tiere zu tränken und ihnen eine kleine Pause zu gönnen. Sie kamen nur langsam voran, aber Matthew wollte so viel Abstand wie möglich zwischen sie und Mason Boyd bringen. Er schaute sich hin und wieder nach möglichen Verfolgern um, aber das fahle Licht des Halbmonds, das auf die Prärie von Idaho fiel, offenbarte nichts. Er blickte hinter sich ins Innere des Wagens, konnte Annabelle und Sadie aber im Schatten unter der Wagenplane nicht erkennen. Am Anfang hatte er sie aufgeregt miteinander reden hören. Aber in den letzten drei bis vier Stunden war es still geworden. Sein Körper war zwar auch hundemüde, aber sein Verstand kam nicht zur Ruhe.
    Er dachte an die Ereignisse der Nacht zurück und konnte es nicht erwarten, Annabelle zu fragen, wie es ihr gelungen war, an Mason Boyd und seinen Männern vorbeizukommen. Aber noch größer als seine Neugier war seine Dankbarkeit, dass sie Sadie endlich gefunden hatten. Wenn er Annabelle mit dem Mädchen sah, dann war es, als würde er eine Mutter mit ihrem Kind beobachten. Obwohl sie es nie laut ausgesprochen hatte, wusste er, dass Annabelle sich Sorgen machte, ob sie wohl eine gute Mutter wäre. Aber nachdem er ihre Zärtlichkeit gegenüber Sadie und ihre Sorge um das Mädchen gesehen hatte, gab es für ihn keine Bedenken mehr, dass Jonathans Kind nicht geliebt werden würde.
    Jonathans Kind.
    Er blickte zum letzten Stern hinauf, der im Osten allmählich verblasste, und fragte sich, ob das, was Bertram Colby damals bei den Carlsons gesagt hatte, wahr war: Ob Menschen, die zu Gott heimgegangen waren, wirklich sehen konnten, wie es ihren Lieben hier unten auf der Erde ging. Aber egal, ob das stimmte oder nicht, es veranlasste einen Mann, verantwortlicher mit anderen Menschen umzugehen.
    Erst gegen Mittag hielten sie an und nahmen ein schnelles Mittagessen aus kalten Bohnen und Maisbrot zu sich. Matthew sehnte sich zwar nach der belebenden Wirkung von Annabelles Kaffee, zog es aber vor, lieber schnell weiterzufahren, als zu viel Zeit mit der Zubereitung des Kaffees zu verschwenden. Sadie wich Annabelle nicht von der Seite und machte es ihm unmöglich, ungestört mit Annabelle zu sprechen.
    Ihm fiel auf, dass Sadie nur mit ihm sprach, wenn er sie zuerst anredete, und auch dann bekam er nur sehr kurze Antworten. Er nahm an, dass sie ihn nicht besonders mochte. Vielleicht mochte sie aber auch Männer insgesamt nicht sehr. Wenn er daran dachte, was dieses junge Mädchen alles durchgemacht hatte, konnte er ihr daraus keinen Vorwurf machen.
    Mit dem Gewehr in der Hand untersuchte er schnell die Schimmel, bevor sie wieder aufbrachen.
    „Sadie und ich haben gerade miteinander gesprochen, Matthew“, sagte Annabelle, als er in den Wagen steigen wollte. „Was hältst du davon, wenn wir eine Weile fahren? Du hast die ganze Nacht nicht geschlafen, und wir schon.“
    Dieser Gedanke war ihm während des Essens auch schon gekommen, aber er wollte das nicht von ihr verlangen.
    Sie lächelte, als könnte sie seine Gedanken lesen. „Ehrlich, Matthew, du musst doch hundemüde sein! Du hast uns gestern Nacht schlafen lassen. Jetzt können Sadie und ich dich schlafen lassen. Beim geringsten Anzeichen von Schwierigkeiten wecken wir dich.“
    Während er noch zögerte, sah er Sadies kaum merkliches Kopfnicken. „Das wäre wirklich sehr nett, meine Damen. Danke.“
    Sadie legte eine Hand auf Annabelles Arm und flüsterte etwas in ihrer Muttersprache. Annabelle antwortete ihr schnell.
    Matthew fiel die Kinnlade nach unten. „Du sprichst Chinesisch?“
    Annabelle lächelte, und Sadie ebenfalls. „Nur ein bisschen. Sadie hat mich ein paar Sätze gelehrt, die gelegentlich ganz hilfreich sind. Mach dir keine Sorgen. Wir haben nicht über dich gesprochen.“
    Er sah von einer Frau zur anderen, dann schüttelte er den Kopf und hatte plötzlich das Gefühl, dass er gegen diese weibliche Übermacht nichts ausrichten könnte. Er massierte seinen schmerzenden rechten Arm.
    Annabelle runzelte die Stirn. „Tut dein Arm wieder weh?“
    „Es ist nicht schlimm. Mir geht es gut“, log

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