Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)
dem Fußboden landete.
Während sie noch heftiger fluchte, murmelte Travis belustigt: „Ups.“ Immerhin beteiligte er sich daran, die Schweinerei vom Fußboden zu beseitigen.
Neben ihm auf den Knien und nahe genug, um seine Wärme zu spüren, fragte Kit: „Wo liegt eigentlich dein Problem?“
„Meins?“ Er lachte. „ Du wirst doch schon den ganzen Tag lang von allen nur Miss Griesgram genannt.“
„Wie bitte?“ Sie setzte sich auf die Fersen, beide Hände voll mit Spaghetti. „Ich bin sehr zuvorkommend zu allen.“
„Höchstens im Vergleich zu einem gereizten Gnu.“
„Ach, und du bist wohl Mr Sonnenschein , oder wie?“
„Ich denke schon.“
„Als ich heute Morgen angekommen bin, hast du mich höchst unfreundlich angefaucht, dass ich deine Lesestunde nicht stören soll.“
„Entschuldige. Ich hatte einfach Schmerzen. Gartenarbeit ist ein einziger verdammter Mist.“
Er hatte also Muskelkater. Nun, das erklärte seine schlechte Laune. Aber was ist mit ihrer? Sie weigerte sich, einen Zusammenhang zwischen ihrem Unmut und Stephanies Frage herzustellen, ob Travis solo war. Schon gar nicht wollte sie wahrhaben, dass ihr sorgsam geplantes Leben seit seiner Rückkehr den heruntergefallenen Spaghetti glich. „Drück dich gefälligst anständig aus“, tadelte sie.
„Warum denn? Alle Kinder schlafen doch.“
„Trotzdem. Während der Arbeit in einer kinderreichen Umgebung solltest du immer ein gewisses Maß an Etikette wahren.“
„Dazu zählt wohl auch, keine intime Beziehung mit Kollegen einzugehen?“
„Wo hast du das denn gehört?“
Er grinste. „Flurfunk.“
„Stephanie hat es dir also erzählt.“ Sie versuchte, mit den Händen voller Spaghetti vom Fußboden aufzustehen, und rutschte auf einem Klecks Soße aus.
Travis war bereits aufgestanden und half ihr, das Gleichgewicht wiederzufinden. Doch dafür beschmierte er sie vom Ellbogen bis zu den Fingern mit Tomatensoße.
„Oh! Ich wollte dich nicht schmutzig machen.“ Abrupt ließ er ihre Hand los. Sein Blick wirkte seltsam hitzig, wie wenn er noch etwas sagen wollte, es sich aber verbot.
„Schon gut. Was das angeht, habe ich selbst schon ganze Arbeit geleistet.“
„Komm mit.“ Er nahm sie am Arm. „Gehen wir dich säubern.“
Nur für den Fall, dass ihre Schuhsohlen rutschig waren, hielt sie sich auf der Treppe an seiner Hand fest.
An der Spüle angekommen, wusch er ihr zum Spaß Hände und Arme, wie er es bei Libby getan hätte. Doch die knisternde Spannung zwischen ihnen war alles andere als väterlich.
„Danke“, murmelte Kit rau.
„Keine Ursache.“
„Ich sollte wieder nach oben gehen und das Chaos beseitigen.“
„Das mache ich schon. Du musst in einer halben Stunde im Oak Valley Center sein und solltest etwas essen, bevor du losfährst.“
Sie war so fasziniert von den goldenen Pünktchen in seinen Augen, dass es einen Moment dauerte, bis sie begriff, dass er von ihrem wöchentlichen Besuch bei der Kita in der Nachbarstadt sprach. „Danke für das Angebot, aber damit würde ich den Kindern ein schlechtes Beispiel geben. Du weißt doch, wie ich ständig darauf rumreite, dass jeder seinen eigenen Dreck wegmachen muss.“
Er deutete zu den Kindern, die noch immer schliefen. „Soweit ich weiß, hat niemand außer mir den Zwischenfall beobachtet, und ich werde für immer schweigen.“
„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ein Goldstück bist?“
Travis schenkte ihr ein derart charmantes Lächeln, dass sie volle drei Sekunden lang zu atmen vergaß. „He, ich habe versprochen, dein Geheimnis zu hüten, also tu mir einen Gefallen und behalte meins ebenso für dich.“
7. KAPITEL
Nach einem abendlichen Besuch von Beulah, der gar nicht unangenehm verlaufen war und Travis einen Karottenkuchen eingebracht hatte, schob er gerade eine tiefgekühlte Lasagne in den Ofen, als es an der Haustür klingelte.
Libby wartete in ihrem Hochstuhl höchst ungehalten und mit zornigem Geschrei auf ihr Essen.
„Einen Moment Geduld“, bat er. „Bin gleich wieder bei dir.“ Er war zwar noch lange kein Experte in häuslichen Dingen, aber allmählich kam er auf den richtigen Trichter. Und wenn die neuen Geräte erst mal da sind, wird alles noch einfacher.
Zum Glück hatte man bei der lokalen Bestellannahme des Versandhauses Sears nie von Beulah gehört und daher seinen Auftrag gern angenommen. Ende der nächsten Woche sollte die neue Küche geliefert und installiert werden.
Kit und ihre Kolleginnen – ganz zu
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