Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)
dich von mir getrennt hast, um dich gekämpft?
Sie schüttelte den Kopf über ihre wirren Gefühle. Das, was einmal zwischen ihr und Travis bestanden hatte, ließ sich nicht zurückgewinnen. Ihre Liebe war am Ende des Sommers erloschen wie das Licht eines kleinen Glühwürmchens.
„Levi weiß bestimmt gar nicht, was in dir vorgeht“, vermutete Travis sanft. Er nahm ihre Hand und verschränkte die Finger mit ihren. „Wenn er es wüsste, wäre er sicherlich genauso erpicht darauf wie du, ein Datum festzulegen.“
Warum wählte das Schicksal ausgerechnet diesen Moment, um den Diamanten an ihrem Verlobungsring im Deckenlicht funkeln zu lassen? Was wollte es ihr damit sagen? Dass es richtig war, Levi zur Hochzeit zu drängen? Dass es ganz und gar falsch war? Oder wollte die Vorsehung sie nur ermahnen, beim nächsten Mal ihren Schmuck abzulegen, bevor sie in der Wanne planschte?
„Kaffee?“, fragte Travis am Montagmorgen und hielt einen dampfenden Becher hoch.
Kit erwachte aus der glücklichen Trance, in der sie bereits den ganzen Morgen versunken war. „Nein danke. Ich bin schon aufgekratzt genug. Koffein würde mich buchstäblich auf Wolke sieben katapultieren.“
„Ich habe gehört, dass es da um diese Jahreszeit recht kühl sein soll.“ Er grinste. „Vergiss nicht, einen Pullover einzupacken.“
„Sehr witzig!“ Sie brannte darauf, ihre Neuigkeit kundzutun, und vergewisserte sich hastig, dass Chrissy und Stephanie mit den Kindern beschäftigt waren und nicht zuhörten. „Du wirst es nicht glauben, aber dein Rat hat funktioniert.“
„Welcher Rat?“
„Wegen Levi. Du hast mir doch gesagt, dass ich mit ihm reden und ihm erklären soll, wie ich mich fühle.“
„All das habe ich gesagt?“ Er löffelte Zucker in den Becher, bis der Kaffee überfloss.
Sie sprang vom Tisch auf, holte Küchenpapier und wischte die Pfütze weg. „Du solltest mehr darauf achten, was du tust.“
„Das tue ich doch.“
„Ach so?“
Travis nippte an dem Kaffee, verzog das Gesicht und leerte ihn in die Spüle. „Also, was hast du für Neuigkeiten?“
„Du wirst es nicht glauben! Levi hat sich tatsächlich auf ein Datum festgelegt.“
„Das ist ja fantastisch!“ Chrissy lief herüber und erklärte: „So laut, wie du geredet hast, war es nicht zu überhören.“ Sie nahm Kits linke Hand. „Lass mich den Verlobungsring reiben, damit ich auch so ein Glück habe.“
Kit hatte den Diamanten an diesem Morgen so gründlich poliert, dass er wie neu funkelte. Sie redete sich ein, dass der saubere Ring einen reinen Tisch mit ihrem Verlobten symbolisierte. Aber war es in Wirklichkeit nicht eher ein Versuch, ihre aufblühende Zuneigung zu Travis im Keim zu ersticken?
Stephanie kam ebenfalls an den Tisch und bewunderte den Ring. „Sie haben ja so ein Glück! Levi ist ein so toller Typ.“
Stimmt, dachte Kit und fragte sich, warum ihre Beziehung trotzdem angeschlagen wirkte. Sie blickte auf und stellte fest, dass Travis sie anstarrte. Ein Schauer lief durch ihren Körper. Sie redete sich ein, dass es an der übereifrigen Klimaanlage lag, nicht an irgendeiner Verbindung zu ihm.
„Ich will den Ring auch sehen!“, rief Bonnie Vitucci, gerade mal vier Jahre alt, und flitzte herüber.
Jeder einzelne ihrer fünfzehn Spielkameraden tat es ihr gleich. Ehe Kit es sich versah, wurde ihr zu Ehren eine Party mit Milch und Keksen improvisiert.
„Gut gemacht“, bemerkte Travis, nachdem sich der Wirbel gelegt hatte und die Kinder fortfuhren, Picknickkörbe aus Milchpackungen zu basteln. „Wenn es das ist, was du wirklich willst, freue ich mich für dich.“
„Warum sollte es nicht das sein, was ich will?“, entgegnete sie gereizt und rieb die bereits blitzblanke Arbeitsplatte fester als nötig.
Er nahm ihre Hände in seine und drückte sie ganz fest. „Weil du die beste Freundin meiner Schwester bist, kümmert es mich, was mit dir passiert. Ich will einfach, dass du glücklich wirst. Du hast es verdient.“
Sie schluckte schwer. Warum bedeutete es ihr so viel, dass er ihre Hochzeitspläne billigte? Gerührt entzog sie ihm die Hände und schlang die Arme ganz fest um ihn. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du wahnsinnig charmant bist, wenn du nicht gerade über deine gegenwärtigen Lebensbedingungen motzt?“
„Wann habe ich je gemotzt?“
„Hm, mal sehen.“ Sie wich zurück und tippte sich mit einem Zeigefinger an die Lippen. „Zuerst …“
Er verdrehte die Augen. „Hast du nichts Besseres zu tun, als
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