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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 6

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 6

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ich weiß nicht, was dieser Apparat gekostet hat. Aber wenn man mit seiner Hilfe auch nur einen halben Zentner Trüffeln findet, dann dürfte man die Konstruktionskosten schon eingespielt haben.“
    Es kam Kate seltsam vor, für ein paar simple Pilze so viel Geld auszugeben. Doch viel wichtiger war die Tatsache, dass es offenbar nun doch keine militärische Bedrohung für ihre geliebte Heimatstadt London gab. Doch ihr Hochgefühl hielt nicht lange an.
    Leclercs Stimme wurde nämlich schneidend, als er fortfuhr. „Es muss befriedigend für Spione sein, wenn sie ihr Ziel erreicht haben.“
    „Spione, wir? Das ist Unsinn, ich …“
    „Unterbrich mich nicht, Kate. Wenn du glaubst, die Leidenschaft hätte mir das Gehirn umnebelt, dann muss ich dich leider enttäuschen. Mir war von vornherein klar, dass du ein falsches Spiel treibst. Aber diesmal bist du nicht an den Richtigen geraten. Wer sich mit mir anlegt, muss sehr früh aufstehen. Mir war klar, dass du den Kuss nur hinauszögern wolltest, um mich letztendlich um meine verdiente Belohnung zu bringen.“
    Bei dem Stichwort Kuss fuhr Benson beinahe aus der Haut. „Sie werden meine Cousine nicht küssen, Sir – Sie ganz gewiss nicht!“
    Aber Leclerc lachte den Kriminalassistenten nur aus. „Schweigen Sie, elende Witzblattfigur! Ich wette, Kate ist ebenso wenig Ihre Cousine wie meine. Sie können Ihre Schmierenkomödie aufgeben, ich habe Sie durchschaut. Wahrhaftig, das britische Empire kann einem leidtun, wenn es zu seinem Schutz nur einen armen Tropf mit Segelohren, einen alten Narren und ein rothaariges Flintenweib aufbieten kann!“
    Alle Gefühle, die Kate für Leclerc gehegt hatte, erloschen schlagartig. Seine gehässigen Bemerkungen taten ihr doppelt weh, weil der Bohemien offenbar die ganze Zeit gewusst oder geahnt hatte, was sie wirklich im Schilde führten. Kate, Benson und Fletcher hatten ihm vergeblich etwas vorgespielt. Es war, als ob Leclerc ihre Gedanken gelesen hätte.
    „Ich wusste schon während der Luftschiffreise über den Ärmelkanal, was ihr im Schilde führt, Kate. Ich habe mir nämlich erlaubt, euch ein wenig zu belauschen. Gewiss, jede Einzelheit konnte ich nicht herausbekommen. Aber als du dann bei unserem Rendezvous auf die Paris-Maschine zu sprechen kamst, da wusste ich gleich, was ich davon zu halten hatte.“
    „Ach, wirklich?“ Kates Stimme klang nun eiskalt. „Und trotzdem hast du uns hierher geführt?“
    „Warum hätte ich das denn nicht tun sollen? Ich war ja inzwischen selbst neugierig geworden, was es mit dieser geheimnisumwitterten Paris-Maschine auf sich hatte. Also erfuhr ich das, was ich wissen wollte. Ich war nämlich dir gegenüber auch nicht ganz ehrlich, Kate. Ich gab mich als einen Bohemien aus, der von einem üppigen Erbe lebt. Gewiss, zum Teil stimmt das auch. Aber ich verdiene mir auch Geld, indem ich mit Informationen handele. Du kennst ja gewiss den Ausspruch, dass Wissen Macht bedeutet. Nun, das ist völlig richtig. Man muss nur das richtige Wissen haben und es sich entsprechend gut bezahlen lassen.“
    „Das ist ja fürchterlich interessant“, sagte Kate ironisch. „Und über welches Wissen verfügst du beispielsweise, Roger?“
    „Nun, ich kann ganz genau sagen, wo du und deine beiden Freunde sich momentan in Paris aufhalten. Und es gibt jemanden, der für diese Information sehr gut bezahlt hat.“
    Bevor Kate darüber nachdenken konnte, was Leclerc mit diesen Worten meinte, pfiff der Franzose auf vier Fingern. Das war nicht gerade gentlemanlike, wie Kate fand. Doch die Kerle, die wenig später durch die immer noch geöffnete Tür in die Halle drängten, gehörten ohnehin nicht zur gesellschaftlichen Oberschicht.
    Es waren nämlich Serpent und seine Bande von Apachen.
    Kate fiel aus allen Wolken. Sie hatte wirklich gehofft, Serpents Halsabschneider-Visage niemals wieder sehen zu müssen. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie sauer der Unterwelt-König auf sie und ihre Freunde sein musste – insbesondere, nachdem sich Lola jetzt in den Händen der Polizei befand.
    Die Apachen waren mit Messern, Totschlägern und Revolvern bewaffnet. Angesichts der großen Übermacht wäre ein offener Kampf mit ihnen reiner Selbstmord gewesen. Das musste auch Benson klar sein. Er hielt seinen Spazierstock zwar mit beiden Händen umklammert. Aber gegen diese zahlenmäßige Überlegenheit konnte auch er nichts ausrichten.
    „Du bist über deinen Schatten gesprungen, Roger“, sagte Kate grimmig zu Leclerc. „Das war

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