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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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der von einem übergeschnappten Huhn angegriffen wird.
    Schließlich griff er nach der Axt und warf sie beiseite. Gertie folgte ihr wie der Schweif einem Kometen.
    Angua half Karotte auf die Beine. Blut tropfte von seiner Hand, und sie versuchte, den Geruch zu ignorieren. Bald ist Vollmond, fuhr es ihr durch den Sinn. Und dann bleibt mir keine Wahl mehr.
    »Wenn wir versuchen, vernünftig mit ihm zu reden…«, begann Karotte.
    »Achtung!« rief Angua. »Wir sind hier in der
Realität

    Karotte zog sein Schwert. »Ich verhafte dich wegen…«
    Die schwingenden Arme des Golems erzeugten ein dumpfes
Wusch,
und das Schwert bohrte sich in eine Kiste mit Kerzen.
    »Hast du eine andere gute Idee?« fragte Angua. Sie wich weiter zurück. »Oder können wir jetzt fliehen?«
    »Nein. Wir müssen ihn irgendwie aufhalten.«
    Karotte und Angua stießen mit den Hacken an eine Barriere aus Kisten.
    »Ich fürchte,
uns
hält etwas auf«, kommentierte Angua, als der Golem erneut ausholte.
    »Du duckst dich nach rechts und ich nach links. Vielleicht…«
    Ein wuchtiger Hieb ließ die große Doppeltür in der gegenüberliegenden Wand erzittern.
    Der Königsgolem drehte den Kopf.
    Einmal mehr erbebte die Tür – und sprang auf. Mehrere Sekunden zeichnete sich Dorfls Gestalt im Rahmen ab. Dann senkte der rote Golem den Kopf, breitete die Arme aus und griff an.
    Er lief nicht sehr schnell, aber mit ebensoviel Bewegungsenergie wie ein langsam dahingleitender Gletscher. Die Bodendielen donnerten unter Dorfl.
    Mit lautem Krachen prallten die beiden Golems mitten in der Fabrik gegeneinander. Dutzende von feurigen Zickzacklinien bildeten sich auf dem Königsgolem, als Risse in die Breite und Länge wuchsen. Doch er blieb auf den Beinen, schrie, packte Dorfl und warf ihn gegen die Wand.
    »Komm endlich«, drängte Angua. »Jetzt können wir Gertie suchen und mit ihr verschwinden.«
    »Wir sollten ihm helfen«, sagte Karotte, als die beiden Golems wieder gegeneinanderstießen.
    »Wie denn? Wenn Dorfl ihn nicht aufhalten kann, dürften wir wohl kaum dazu fähig sein.
Komm

    Karotte schüttelte Anguas Hand ab.
    Dorfl kroch aus einem Durcheinander aus Ziegelsteinen, stand auf und griff erneut an. Die beiden Golems trafen sich wie Ringer, suchten am Leib des Widersachers nach festem Halt. Für kurze Zeit verharrten sie in dieser Haltung, dann hob Dorfl einen Gegenstand. Er taumelte zurück und schmetterte dem weißen Golem ein weißes Bein auf den Kopf.
    Er wollte mit der anderen Hand zuschlagen, doch der Königsgolem hielt ihn fest, drehte sich mit verblüffender, sonderbarer Eleganz, brachte Dorfl zu Fall, rollte sich auf die Seite und trat zu. Dorfl rollte ebenfalls herum, streckte die Arme, um die Eigenbewegung unter Kontrolle zu bringen, sah zurück und beobachtete, wie seine Füße zur Wand rutschten.
    Der König griff nach seinem Bein, schwankte kurz und befestigte es wieder am Körper.
    Sein roter Blick glitt durch die Fabrik und glühte heller, als er Karotte erreichte.
    »Es muß hier noch einen anderen Ausgang geben«, hauchte Angua. »Traggut ist jedenfalls weg.«
    Sie rannten los, und der weiße Golem nahm die Verfolgung auf, wobei er jedoch sofort mit einem Problem konfrontiert wurde: Er hatte das Bein mit dem Knie nach hinten befestigt und hinkte dadurch im Kreis. Doch es gelang ihm, diesen Kreis immer näher an Angua und Karotte heranzubringen.
    »Wir können Dorfl nicht einfach da liegenlassen«, sagte Karotte.
    Er kletterte die Leiter vor einem Bottich hoch, zog die Eisenstange aus dem großen Behälter und kehrte auf den schmierigen Boden zurück.
    Der König wankte ihm entgegen. Karotte stützte sich an einem Geländer ab und holte aus.
    Der Golem griff unbeeindruckt nach der Metallstange und warf sie beiseite. Dann hob er beide Fäuste und wollte vortreten.
    Etwas hinderte ihn daran.
    »Thsss«, zischten die Reste von Dorfl und hielten ihn an den Füßen fest.
    Der König bückte sich, schlug mit der Handkante zu und trennte die obere Hälfte von Dorfls Kopf ab. Dann nahm er die Schriftrolle aus Dorfls Schädel und zerknüllte sie.
    Das Glühen in Dorfls Augen verblaßte.
    Angua stieß so fest gegen Karotte, daß er fast gestürzt wäre. Sie schlang beide Arme um ihn und zog ihn mit sich.
    »Er hat Dorfl
getötet,
einfach so«, brachte Karotte fassungslos hervor.
    »Es ist wirklich schade, ja«, erwiderte Angua. »Das heißt, es wäre sehr schade gewesen, wenn Dorfl zu den Lebenden gezählt hätte. Es

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