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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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– er überhörte die Bemerkung einfach. »Es nur gewesen sein Zeugs«, sagte er und führte die beiden Besucher so schnell wie möglich durchs Tor.
    »Haben die Einbrecher Ton gestohlen?« erkundigte sich Grinsi.
    »Er nicht viel kosten, es vielmehr sein eine Frage des Prinzips«, antwortete Eruptiv. »Es mir ein Rätsel, warum sich Unbekannte gemacht die ganze Mühe. Eine halbe Tonne Ton keine Füße haben, mit denen er selbst fortgehen.«
    Angua sah noch einmal auf das Vorhängeschloß. »Ja«, sagte sie geistesabwesend.
    Hinter ihnen schloß sich das Tor. Die beiden Wächter standen in einer Gasse.
    »Komisch, daß jemand Ton stiehlt«, meinte Grinsi. »Hat er die Wache verständigt?«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Angua. »Wespen beschweren sich nicht, wenn sie selbst gestochen werden. Außerdem glaubt Detritus, daß Eruptiv in den Platte-Schmuggel verwickelt ist; er würde jeden Vorwand nutzen, um sich hier umzusehen. Da fällt mir ein… Heute ist doch eigentlich mein freier Tag, oder?« Sie trat zurück und blickte die hohe, mit Spitzen ausgestattete Mauer empor, die den Hinterhof umgab. »Könnte man Ton im Ofen eines Bäckers brennen?«
    »O nein.«
    »Weil’s da drin nicht heiß genug wird?«
    »Nein. Er hat die falsche Form. Einige Töpfe wären bereits hart, wenn andere noch ganz weich sind. Warum fragst du?«
    »Ja, warum habe ich das gefragt?« überlegte Angua. »Was hältst du davon, wenn wir uns etwas zu trinken genehmigen?«
    »Aber kein Bier«, sagte Grinsi sofort. »Und nicht an einem Ort, wo wir singen oder uns auf die Schenkel klopfen müssen.«
    Angua nickte verständnisvoll. »An einem Ort, wo wir keinen Zwergen begegnen?«
    »Äh… ja…«
    »Kein Problem«, meinte Angua. »Ich kenne da genau die richtige Taverne…«
     
    Nebel kam auf und wurde schnell dichter. Den Morgen über hatte er in schmalen Seitengassen und Kellern ausgeharrt, jetzt kehrte er für die Nacht zurück. Aus dem Boden stieg er, vom Fluß kroch er, senkte sich auch vom Himmel herab – eine klebrige gelbe Decke, der Ankh in Tröpfchenform. Durch Ritzen und Fugen schob er sich, verspottete den gesunden Menschenverstand, indem er sich in beleuchteten Zimmern ausbreitete. Er ließ Kerzen knistern und Augen tränen. Draußen schienen alle Gestalten aufzuragen und eine Bedrohung zu sein…
    In der düsteren Seitengasse einer düsteren Straße blieb Angua stehen, spannte die Schultern und öffnete eine Tür.
    Die Atmosphäre in dem langen, niedrigen und
dunklen
Raum veränderte sich, als sie eintrat. Zwei oder drei Sekunden dehnten sich, quietschten wie ein Finger auf dem Rand eines Glases. Dann vermittelte etwas das Gefühl allgemeiner Entspannung – die Leute drehten sich wieder auf ihren Sitzen um.
    Sie saßen. Also mußten es
Leute
sein.
    Grinsi schob sich etwas näher an Angua heran. »Wie heißt dieser Ort?« flüsterte die Zwergin.
    »Oh, er hat keinen Namen«, erwiderte Angua. »Aber manchmal nennen wir ihn
Bahre

    »Von draußen sah es gar nicht nach einer Taverne aus. Wie hast du hierhergefunden?«
    »Ich bin meinen Instinkten gefolgt.«
    Grinsi sah sich nervös um. Ihr gegenwärtiger Aufenthaltsort blieb unklar. Sie wußte nur, daß sich die »Taverne« irgendwo im Viehmarktdistrikt der Stadt befand, in einem wahren Irrgarten aus schmalen Straßen und Gassen.
    Angua schritt zur Theke.
    Ein Schemen glitt aus den Schatten. »Hallo, Angua«, sagte eine tiefe, rollende Stimme. »Fruchtsaft, nicht wahr?«
    »Ja. Kalt.«
    »Und der Zwerg?«
    »Sie möchte ihn roh«, kommentierte jemand in der Finsternis. Gelächter erklang. Manches hörte sich sehr seltsam an. Grinsi konnte sich kaum vorstellen, daß die Laute von normalen Lippen stammten.
    »Ich nehme ebenfalls Fruchtsaft«, brachte sie mit zittriger Stimme hervor.
    Angua blickte auf die Zwergin hinab und fühlte eine sonderbare Dankbarkeit dafür, daß die verächtlichen Worte wirkungslos an Grinsi abprallten. Sie nahm die Dienstmarke ab und legte sie langsam auf die Theke. Ein leises
Plink
war zu hören. Dann beugte sie sich vor und zeigte dem Mann das ikonographische Bild.
    Wenn es wirklich ein Mann war. Grinsi war da nicht ganz sicher. Auf einem Schild über der Theke stand: »Hier wird nicht gewechselt.«
    »Du weißt doch immer, was so läuft, Igor«, sagte Angua. »Gestern wurden zwei Menschen umgebracht. Und vor einer Weile hat man dem Troll Eruptiv einen Haufen Ton gestohlen. Hast du was darüber gehört?«
    »Warum interessierst du dich

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