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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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bisher eine Beförderung über den Rang eines Korporals hinaus verhindert haben. Ich spreche von Korporal C. W. St. J. Nobbs.«
    Stille folgte diesen Worten.
    Und dann erklang ein seltsamer Laut. Er hörte sich an wie Wasser, das durch ein teilweise verstopftes Rohr rann.
    Königin Molly von der Bettlergilde war bisher still geblieben. Ihre einzigen Kommentare waren saugende Geräusche gewesen – sie versuchte, einen Teil der letzten Mahlzeit von den braunschwarzen Dingern zu lösen, die nur deshalb den Namen »Zähne« verdienten, weil sie in ihrem Mund steckten.
    Jetzt lachte sie. Die Haare auf ihren Warzen zitterten, »Nobby Nobbs?« fragte sie. »Meint ihr etwa
Nobby Nobbs

    »Er ist der letzte bekannte Nachkomme des Grafen von Ankh, der
seine
Abstammung bis zu einem entfernten Vetter des letzten Königs zurückverfolgen kann«, betonte Schräg. »Überall in der Stadt spricht man über ihn.«
    »Ein Bild formt sich vor meinem inneren Auge«, sagte Witwenmacher. »Ein kleiner, affenartiger Bursche, der sehr kurze Zigaretten raucht. Voller Pickel. Drückt seine Eiterbeulen in aller Öffentlichkeit aus.«
    »Das ist Nobby!« Königin Molly gluckste. »Man könnte sein Gesicht mit dem Daumen eines blinden Tischlers vergleichen.«
    »Aber der Kerl ist doch vollkommen bescheuert!«
    »Und außerdem so dumm wie Bohnenstroh«, sagte Boggis. »Ich verstehe nicht, wieso…«
    Er brach ab und steckte sich mit dem nachdenklichen Schweigen an, das bereits viele andere Personen im Raum infiziert hatte.
    »Nun, ich meine, wir sollten diese Sache… gründlich prüfen«, sagte er nach einer Weile.
    Die versammelten Gildenoberhäupter sahen sich an. Nach einigen Sekunden starrten sie an die Decke. Dann wichen sie einmal mehr den Blicken ihrer Kollegen aus.
    »Irgendwann setzt sich das Blut durch«, sagte Herr Traggut.
    Frau Palm räusperte sich. »Wenn ich beobachtete, wie er über die Straße ging, dachte ich immer: Da schreitet jemand sehr würdevoll.«
    »Er drückt seine Eiterbeulen überaus majestätisch aus.«
    Wieder senkte sich Schweigen auf die Versammlung herab. Es war
die fleißige
Stille eines Ameisenhaufens.
    »Ich möchte euch daran erinnern, daß Lord Vetinari noch lebt«, sagte Frau Palm.
    »In der Tat«, erwiderte Schräg. »Und möge er noch lange Zeit am Leben bleiben. Ich habe nur einige Gedanken geäußert für den Tag – möge uns noch viel Zeit von ihm trennen –, an dem wir einen… Nachfolger brauchen.«
    »Wie dem auch sei…«, meinte Witwenmacher. »Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß Vetinari zuviel gearbeitet hat. Wenn er überlebt – was natürlich zu hoffen ist –, sollten wir ihn bitten, um seiner Gesundheit willen zurückzutreten. Wir danken ihm für die ausgezeichnete Arbeit und so weiter. Kaufen ihm vielleicht ein hübsches Haus irgendwo auf dem Land. Gewähren ihm eine Pension. Und versprechen ihm, daß er bei offiziellen Anlässen eingeladen wird. Wenn es so einfach geworden ist, ihn zu vergiften, sollte er eigentlich die Chance begrüßen, die Amtsketten abzulegen…«
    »Was ist mit den Zauberern?« fragte Boggis.
    »Sie haben sich nie um die Verwaltung der Stadt gekümmert«, antwortete Witwenmacher. »Gib ihnen vier Mahlzeiten am Tag und nimm den Hut vor ihnen ab – dann sind sie zufrieden. Von Politik verstehen sie nichts.«
    Erneut folgte Stille, die schließlich von der Bettlerkönigin Molly beendet wurde. »Und Mumm?«
    Witwenmacher zuckte mit den Schultern. »Er ist ein Diener der Stadt.«
    »Genau das meine ich.«
    »
Wir
repräsentieren die Stadt, oder?«
    »Ha! So sieht er das bestimmt nicht. Ihr wißt ja, was Mumm von Königen hält. Ein Mumm hat den letzten einen Kopf kürzer gemacht.
Diese
Blutlinie glaubt, daß man mit der Axt alle Probleme lösen kann.«
    »Molly… Bestimmt würde Mumm nicht zögern, auch Lord Vetinari mit einer Axt zu besuchen, wenn er überzeugt wäre, damit durchzukommen. Er kann ihn nicht ausstehen.«
    »Ich weise nur darauf hin, daß er nicht begeistert sein wird. Vetinari hat bisher dafür gesorgt, daß Mumm beschäftigt ist. Wenn er nun Gelegenheit bekommt, sich ganz auf eine Sache zu konzentrieren…«
    »Er ist ein Diener der Stadt!« rief Witwenmacher.
    Königin Molly schnitt eine Grimasse, was ihr nicht weiter schwer fiel, immerhin hatte die Natur sie sehr großzügig ausgestattet. »So ist das jetzt also«, bemerkte sie und lehnte sich zurück. »Gewöhnliche Leute sitzen an einem Tisch und sprechen miteinander, und die Welt wird

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