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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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Zeit, bis ihre Gier mit Macht zurückkehrte. Alle paar Stunden verspürte sie einen Anflug von Hunger. Sie hatte Angst, er würde sich auswachsen. Dann würden unsichtbare Arme nach jedem Wesen greifen, das sich in ihrer Nähe aufhielt.
    Mit etwas Glück war vielleicht Tucker das erste Opfer.
    Wie schmecken Dämonen wohl? Den Gedanken schüttelte sie schnell ab. Sie konnte diese neue Seite an sich einfach nicht kontrollieren. Galle stieg ihr die Kehle hoch. Sie musste sich mit irgendetwas ablenken.
    Mary Ann drehte sich mit dem Stuhl zur Seite, lehnte sich zurück und legte die Hände auf den Bauch. Durch ihre dichten Wimpern blickte sie zu ihrem Ex auf und sagte: „Tucker, ich bin nicht gut für dich. Geh lieber, solange du noch kannst.“ Eine letzte Warnung würde er bekommen, mehr nicht.
    Er runzelte die Stirn. „Was soll das heißen?“
    „Du hast gesehen, was ich in dieser einen Nacht getan habe.“ Es war eine Feststellung, keine Frage. Und sie brauchte nicht zu erklären, welche Nacht sie meinte.
    „Ja, habe ich.“ Seine finstere Miene wurde von einem breiten Grinsen vertrieben. „Das war krass beeindruckend.“
    Beeindruckend? Wohl kaum. Ihre Wangen wurden ganz heiß. „Wenn du bleibst, mache ich mit dir das Gleiche. Nicht mit Absicht – zumindest werde ich das jedem sagen, der danach fragt –, aber es wird passieren.“
    Am Tisch neben ihnen sagte ein Mädchen im Collegealter: „Psst! Ich versuche hier zu arbeiten …“
    „Und wir versuchen uns zu unterhalten“, erwidert Tucker. „Wenn dir das nicht passt, verzieh dich.“
    Mit wütend wippendem Pferdeschwanz zog das Mädchen davon.
    Mary Ann wurde ein wenig neidisch. Sie hatte sich schon immer mehr Stärke und Durchsetzungsvermögen gewünscht. Es wurde schon besser, aber sie musste noch daran arbeiten. Tucker konnte beides mühelos einsetzen.
    Tucker zog eine Augenbraue hoch und musterte sie. „Das hat dir gefallen, was?“
    Es kostete sie Mühe, aber sie verzog keine Miene. „Nein.“
    „Lügnerin.“ Er verdrehte die Augen, dann stützte er die Ellbogen auf die Knie. „Aber zurück zu dem, worüber wir gerade geredet haben.“ Die letzten Worte rief er in Richtung des Mädchens, das jetzt vier Tische weiter saß, bevor er sich wieder Mary Ann zuwandte. „Sagen wir mal, ich habe es gern gefährlich, und dass du mir irgendwas tun könntest, bringt mich auf Touren. Aber weißt du was, Süße? Du brauchst mich. Riley ist nicht als Einziger hinter dir her.“
    „Was?“ Das war ihr neu.
    „Es stimmt. Da sind zwei Mädchen. Beide blond. Du hast schon mal mit ihnen gekämpft.“ Er pfiff anerkennend. „Und sie sehen echt scharf aus.“
    Noch mehr Galle brannte in ihrer Kehle. „Haben sie Umhänge getragen? Rote Umhänge?“ Falls ja …
    „Ja. Hast du sie gesehen?“
    „Nein.“ Aber mit so vielen heißen Blondinen hatte sie noch nicht „gekämpft“. Daher wusste sie, wen Tucker meinte. Plötzlich wurde ihr übel.
    „Schade. Sonst hättest du ein gutes Wort für mich einlegen können. Mit denen würde ich’s gern machen.“
    „Ein gutes Wort?“, spottete Mary Ann, obwohl sie innerlich zitterte. „Wo du es mit jeder machen würdest? Ach bitte.“ Die blonden Frauen waren mit Sicherheit Hexen. Sie waren Mary Ann entkommen und hassten sie jetzt, weil sie so viele ihrer Schwestern getötet hatte. Und diese Hexen besaßen eine unvorstellbare Macht.
    Mmhh, Macht … Ihre Angst verschwand, stattdessen lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Hexen schmeckten so köstlich …
    Als ihr klar wurde, was sie da dachte, verpasste sie sich selbst eine Ohrfeige. Böse Mary Ann! Böse!
    „Was sollte das denn?“
    Sie ignorierte Tucker und konzentrierte sich auf ihr neues oberstes Ziel. Mehr Schutzzauber. Wenn Hexen hinter ihr her waren, musste sie sich auf einen Angriff vorbereiten. Er würde bestimmt kommen. Mit neuen Schutzzaubern konnte sie sich vor bestimmten Verwünschungen schützen. Vor Todesflüchen und anderen bösen Zaubern und sogar vor Gedankenkontrolle.
    Das alles konnten die Hexen in ihren roten Umhängen anderen antun.
    „Du wirst ja immer blasser. Du musst keine Angst haben. Ich habe sie weggeschickt, genau wie den Wolf. Ach, und die anderen auch, eineGruppe von Männern und Frauen mit glitzernder Haut.“
    „Bitte nicht. Nicht …“
    „Elfen“, unterbrach Tucker. „Das waren eindeutig Elfen.“
    Also doch. Na herrlich. Nachdem Mary Ann so vielen Elfen die Kraft genommen hatte, waren sie sicherlich genauso auf Rache aus

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