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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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bedauerten?
    Mary Ann hatte hin und her überlegt, ob sie Aden anrufen und ihm davon erzählen sollte. Am Ende hatte sie sich dagegen entschieden. Für den Augenblick. Er hatte jetzt genug um die Ohren, und wenn sie die beiden erst einmal auskundschaften – na gut, ausspionieren – würde, hätte sie eine bessere Grundlage für ihre Entscheidung.
    „Mach für heute Schluss“, fuhr Tucker mit dem Gespräch fort. „Wir müssen uns was zum Schlafen suchen. Morgen können wir dann nach …“ Er unterbrach sich und sah Mary Ann fragend an.
    „Smarts Frau wohnt immer noch hier in Tulsa, in der Nähe des St. Mary’s Krankenhaus, in dem ihr Mann gearbeitet hat.“ Tulsa, Oklahoma. Zwei Stunden entfernt von Crossroads, Oklahoma. Zwei Stunden entfernt von Riley.
    Als hätte sie nicht schon tausendmal daran gedacht, in diese Richtung zu fahren.
    „Gut.“ Tucker nickte. „Hast du die Todesanzeige von dem Mann gelesen?“
    „Ja.“
    „Und seine Familie überprüft?“
    „So gut ich konnte.“ Außer seiner Witwe waren keine Hinterbliebenen erwähnt.
    „Hast du die Adresse?“
    „Nein. Ich wollte einfach die Straßen abfahren, bis ein güldener Sonnenstrahl aus dem Himmel fällt und mir das Haus zeigt.“
    „Schon wieder dieser Sarkasmus. Er steht dir nicht.“
    „Dann hör auf, dumme Fragen zu stellen.“
    Er seufzte, als wäre er der letzte vernünftige Mensch auf Erden.
    „Wir fahren morgen früh zu ihr. Passt das in deinen Zeitplan?“ Ohne ihr Gelegenheit zu einer Antwort zu geben, streckte er ihr eine Hand entgegen. „Komm, wir gehen.“
    Ebenfalls seufzend ergriff sie seine Hand. Im Aufstehen zog er sie mit hoch. Er half ihr in die Jacke und führte sie aus der Ecke mit den Mikrofiches. Als sie den Hauptbereich der Bibliothek betreten wollten, hörten sie jemanden schreien. Ein Mädchen. Vielleicht das Collegemädchen. Mary Ann befürchtete das Schlimmste, sie wollte sich umdrehen und nachsehen.
    Tucker legte ihr einen Arm um die Schultern und zog sie weiter. „Das willst du nicht sehen, glaub mir.“
    Also griffen nicht gerade Hexen oder Elfen an. „Was hast du gemacht?“, flüsterte sie wütend. Irgendwas hatte der Fiesling garantiert getan.
    „Sagen wir einfach, dass die Schlange unter ihrem Schreibtisch mit ihr reden will“, antwortete er mit einem gemeinen Grinsen.
    War ja klar.
    Sie gingen hinaus, in Mondlicht und Kälte. Mary Ann zog den Kragen ihrer Jacke enger und funkelte Tucker böse an. „Ich dachte, du kannst keine Illusionen erschaffen, wenn du in meiner Nähe bist.“
    Sein Grinsen wurde noch breiter, im Dunkeln konnte sie nur seine weißen Zähne blitzen sehen. Sie wandte rasch den Blick ab, damit sie ihm nicht noch eine knallte. Oder mehrere. Autos sausten vorbei. Auf dem Gehweg war niemand zu sehen, nirgendwo lauerten gefährliche Schatten. Es war ihr schon in Fleisch und Blut übergegangen, ihre Umgebung abzusuchen.
    „Und?“, hakte sie nach.
    Er beugte sich vor, als wolle er ein unanständiges Geheimnis mit ihr teilen. „Ich sag mal, mit meinen Tricks geht es total ab.“
    Oder ich kann seine Fähigkeit nicht mehr so gut unterdrücken, dachte sie plötzlich und riss die Augen auf. Oh bitte, bitte, bitte, meine Kraft soll nachlassen!
    Wenn sie übernatürliche Fähigkeiten nicht mehr unterdrückte, würde sie anderen vielleicht auch keine Energie mehr entziehen. Und wenn sie damit aufhörte, könnte sie Riley wiedersehen. Könnte ihn wieder küssen. Und endlich, endlich auch mehr. Ohne Angst haben zu müssen.
    „Wieso freust du dich denn so darüber?“, fragte Tucker misstrauisch. Musste er gleich so misstrauisch werden? „Tue ich gar nicht.“
    „Lügnerin.“
    „Dämon.“
    Sein Räuspern klang, als müsste er ein Lachen unterdrücken. „Das ist bei mir keine richtige Beleidigung.“
    „Weiß ich.“ Beim Gehen hüpfte sie beinahe. Schon beim Gedanken, Riley gefahrlos wiederzusehen, bekam sie gute Laune. „Lass uns doch einfach den Augenblick genießen.“
    Tucker musste schneller gehen, um Schritt zu halten. „Welchen Augenblick?“
    „Na diesen.“
    „Warum? Er ist doch nichts Besonderes.“
    „Könnte er aber sein, wenn du endlich mal die Klappe hältst.“
    Dieses Mal lachte er laut. „Erinner mich noch mal: Warum war ich mit dir zusammen?“
    „Geht nicht, dann müsste ich kotzen.“
    „Sehr nett, Mary Ann“, sagte er, grinste aber immer noch.
    „Bitte, gerne. Ich gebe mir ja auch Mühe.“

5. KAPITEL
    Die Schreie, die Adens Geist eine qualvolle

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