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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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ihn immer sitzen ließen.
    »Ich hab einfach diese besondere Körperchemie - ich werde immer sofort betrunken«, sagte Holly ernst. »Und ich muss pinkeln.«
    Der Klub war voller hipper Typen in grauen Röhrenjeans, die aussahen, als wären sie noch nie in Berührung mit Wasser und Seife gekommen. Hollys weiße Armanihosen und das enge silbrige Top waren ein Magnet für gehässige Blicke und anzügliche Bemerkungen, als sie von der Toilette zurückkam und die anderen wiederfinden wollte.
    Als eine Hand auf ihre Schulter klopfte, wirbelte Holly herum, bereit, strahlend in ein Gesicht voll höhnischer Gleichgültigkeit zu lächeln. Stattdessen stand eine gelangweilte Irina hinter ihr. Es passte zu Irina, dass sie sich nicht die Mühe machte, den braun gebrannten Typen mit den markanten Wangenknochen vorzustellen, der ihre Hand hielt.
    »Wir gähen. Dieser Klub Mist.«
    »Das stimmt, Schwester«, pflichtete Holly ihr bei. »Warum hältst du den Jungen an der Hand? Ich hab gedacht, so was tust du nicht.«
    »Ich nicht deine Schwestär.« Irina gab ihr einen leichten Schubs in Richtung Ausgang. »Ich halte Hand von niemand, du dir nur einbildän. Du besoffän.«

10
    H olly schreckte aus dem Schlaf hoch und versuchte, sich aufzusetzen, bis sie merkte, dass sie bereits saß. Oder vielmehr, dass sie, in eine Decke gewickelt, in einem Sessel saß.
    Die Zeitanzeige auf dem DVD-Player zeigte 4:17 Uhr, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie nach Hause gekommen war oder warum sie nicht in ihrem Bett lag. Sie wusste nur noch, dass sie mit zwei Mädchen auf einem Podest getanzt hatte, die ihr erzählt hatten, dass sie in der letzten Staffel von Big Brother mitgemacht hätten.
    »Bist du wach? Wie geht’s dir?«
    Die Stimme kam ihr irgendwie bekannt vor. Holly erkannte auf dem Sofa den vagen Umriss einer Gestalt, die sich plötzlich streckte und eine der Stehlampen anknipste. Dann erkannte sie Reed.
    »Du warst ziemlich hinüber«, meinte er, während sie sich vorsichtig mit den Fingern durchs Haar fuhr, das sich gut als Drahtwolle geeignet hätte.
    Holly konnte sich ganz, ganz schwach daran erinnern, dass jemand ihr mit Gewalt eine Riesenflasche Mineralwasser eingeflößt hatte.
    »Oh, ich bin irgendwie ganz klar im Kopf. Aber eigentlich auch noch irgendwie breit. Vielleicht ein bisschen durcheinander«, beschloss sie dann. »Warum bin ich nicht im Bett?«
    Reed setzte sich und rieb sich die Augen. Ein Vorteil von seinen total schwarzen Klamotten und den Stoppeln war, dass er aussah wie immer. Der ewige Hipster.
    »Da pennt dein Freund George, und außerdem hab ich gedacht, du wärst in dem Sessel besser dran. An seiner eigenen Kotze zu ersticken, ist doch total out.«
    »George liegt in meinem Bett? Iiihhh!«
    Reed sah leicht verwirrt aus. »Aber er ist doch dein Freund.«
    Das war aber noch lange kein Grund dafür, dass er in ihrem Bett liegen durfte.
    »Ich heb mir das für die Hochzeitsnacht auf«, erklärte Holly entrüstet, weil... weil sie das wirklich vorhatte. Aber George würde in ihrer Hochzeitsnacht hoffentlich nicht vorkommen, weder körperlich noch als Geist. Reed schien ihr das nicht abzukaufen, aber es bahnte sich bereits ein neues Problem an. »Meine Güte, hab ich immer noch mein Make-up drauf?« Holly warf die Decke zur Seite und wurde sofort abgelenkt durch die schwarzen Dreckstreifen auf ihrer ehemals weißen Hose. Diese Flecken würde nicht mal die beste Reinigung von London wegzaubern können. Aber eine noch viel größere Katastrophe musste abgewendet werden. »Ich muss ins Bad. Ich kann richtig fühlen, wie ich Mitesser kriege.«
    Die Tatsache, dass sie keine Sekunde länger Reeds höhnisches Grinsen ertragen konnte, hatte nichts damit zu tun.
    Im Bad schlief jemand unter einem Haufen Handtücher, aber der Haufen rührte sich kaum, sondern grunzte nur, als Holly das Licht anmachte und Reinigungsmilch auf ihr Gesicht auftrug.
    Auch nach dem Einmassieren der Feuchtigkeitslotion und der Nachtcreme hatte Holly immer noch nicht die Wohnungstür hinter Reed zuschlagen hören. Sie begriff, dass sie sich nicht ewig im Bad verkriechen, ihr verquollenes Spiegelbild anstarren und sich fragen konnte, warum ihre Haare irgendwann letzte Nacht anscheinend einen Kampf mit einem Stielkamm gehabt hatten. Außerdem bezahlte sie Miete und hatte jedes Recht, sich im Wohnzimmer aufzuhalten.
    Das hörte sich nach einem guten Plan an. Und sie war auch bereit, ihn in die Tat umzusetzen. Aber als sie die Tür

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