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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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aus dem Wohnzimmer kamen. Doch zunächst musste sie ihr Bedürfnis nach Wasser befriedigen. Sie musste dieses Bedürfnis sofort befriedigen, obwohl das bedeutete, dass sie sich einen Becher vom Ablaufbrett schnappte und ihn mit ungefiltertem Leitungswasser füllte.
    Die Schluchzer wurden leiser und jetzt hickste jemand. Holly sah Laura auf dem Sofa kauern. Als Holly hereinkam, richtete sie sich auf und wischte sich schnell mit der Hand übers Gesicht.
    Wenn Laura weinte, sah sie wunderschön aus. Das war echt ungerecht. Holly konnte nicht hübsch weinen, ihr Gesicht verzerrte sich dann und zwischen ihren Augenbrauen erschien eine höchst unattraktive Falte. Aber Lauras volle Lippen zitterten und ihre dichten, geschwungenen Wimpern sahen noch dichter und geschwungener aus, wenn ein paar Tränen daran hingen.
    Natürlich tat sie jetzt so, als hätte sie nicht geheult, aber Holly hatte genug Teeniefilme gesehen, um zu wissen: Wenn sie jetzt zurückwich, würde Laura gleich mit ihrem ganzen Kummer herausplatzen.
    Deshalb sagte Holly »Ah« und drehte den Kopf etwas weg, genau wie ihre Therapeutin Dr. Finklestein das immer getan hatte. Doch noch bevor sie sagen konnte: »Erzähl mir von deiner Kindheit«, brach alles aus Laura heraus wie eine besonders unerfreuliche Beichte in einer Folge von Sex and the City . Laura drohte nicht nur der Rausschmiss bei Fierce , sondern ihr Freund mit den muskulösen Beinen hatte sie auch noch betrogen. Offensichtlich mit einer ihrer Freundinnen. Oder mit dem Segen ihrer Freundinnen. Holly war sich bei den Feinheiten nicht ganz sicher, da ihr Kater sich immer deutlicher meldete.
    »Wenn ich einen Freund hätte und der mir das antäte, würde ich sofort bei E!News erzählen, dass er auf Drogen ist.« Holly schüttelte entrüstet den Kopf, bis ihr einfiel, dass sie ja eigentlich die Hälfte eines Paares war. »Aber ich hab ja einen Freund«, klärte sie Laura noch einmal schnell auf. »George ist mein Freund, und ich bin mir total sicher, dass er nie hinter meinem Rücken mit einem anderen Mädchen rummachen würde.« Was nicht einmal gelogen war.
    Laura redete immer noch von Tom, während diese total fotogenen Tränen langsam über ihre Wangen kullerten, die ärgerlicherweise sogar ohne Make-up makellos waren. Hollys inneren Organe wurden von einer Übelkeitswelle geschüttelt.
    »Ja, ist echt ätzend«, murmelte sie und konnte den ersten Würgereiz gerade noch in ein Gähnen umwandeln. »Also ich geh wieder ins Bett.«
    Wenn Holly der Kopf schwirrte, während sie irgendeine Sorte Alkohol becherte, ging es ihr richtig gut, nach dem Motto »Die Welt gehört mir und nichts und niemand kann mir das verderben«. Aber der Morgen danach war ganz und gar nicht gut. Das vergaß sie immer wieder.
    Auf den Fliesen im Badezimmer zu knien und die Toilettenschüssel zu umarmen, war schrecklich würdelos. Noch schlimmer war es, wenn sie sich übergeben musste, wenn sie sich den Hals wund würgte, weil ein Schwall unverdautes Popcorn und Magensäure seinen Auftritt hatte. Wenigstens war sie so vorausschauend gewesen und hatte sich vorher die Haare zurückgebunden.
    Holly kam mühsam wieder auf die Füße und starrte sich im Spiegel an. Spucke klebte an ihren aufgesprungenen Lippen.
    »Ich sehe grässlich aus«, jammerte sie leise. Ihre Augen waren blutunterlaufen - von all dem Würgen waren ein paar Äderchen geplatzt. Ihr Gesicht dagegen war kalkweiß. Die gestrige Verwöhnsession war buchstäblich den Bach runtergegangen.
    Die Wohnungstür schlug zu und Holly wendete sich bereitwillig von ihrem Spiegelbild ab. Wenigstens war sie nicht so verquollen wie Laura nach ihrer ausgiebigen Heulnummer …
    Laura könnte vielleicht die Leerstelle füllen und Hollys allererste beste Freundin werden. Deshalb achtete sie nicht auf ihre Kopfschmerzen und die sich nähernde Übelkeitswelle, sondern schlitterte aus dem Bad, holte etwas aus dem Kühlschrank und raste die Treppe hinunter.
    »He, Laura, wart mal!« Holly nahm all ihren Mut zusammen, dann schlang sie die Arme um Laura und zählte bis drei. »Ich hab vergessen, dir Glück zu wünschen«, sagte sie hastig. »Manchmal denk ich bloß an mich.«
    Laura sah etwas verwirrt aus. Sie stieß sogar einen kleinen Schrei aus, was nicht ganz die Reaktion war, die Holly sich erhofft hatte.
    »Du frierst ja total«, sagte Laura. »Geh wieder rein.«
    Busenfreundinnen sorgten sich umeinander. Das gehörte zum Freundinnen-Vertrag. Wie Summer und Marissa in O. C.,

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