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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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doch.«
    So wie sie alle daherredeten, hätte man meinen können, sie kämen gerade von einer gefährlichen Polarexpedition zurück, bei der an jeder Ecke die Eisbären gelauert hatten!
    Coco, die nicht viel anders aussah als vor ihrer Schönheitsbehandlung, kam zum Essen (oder Nichtessen) herunter, und man teilte ihr mit, dass sie wahrscheinlich morgen abreisen könne.
    »Ich fahre dich – aber nur unter schärfstem Protest«, erklärte Guy.
    »Und du kannst deinen schönen weißen Mantel anziehen«, sagte ich. »Ich habe ihn gewaschen, und er ist wie neu!«
    »Du hast ihn gewaschen?«, rief sie und starrte mich an.
    »Es ist erstaunlich, was man im Schonprogramm alles waschen kann, und es war ja nicht viel zu verlieren. Ich habe auch deine Pelzmütze ausgebürstet, aber die wirst du wirklich in eine professionelle Reinigung geben müssen.«
    Wie es so ihre Art war, dankte Coco mir meine Mühe nicht, sondern musterte nur ungläubig ihren Mantel, als könne sie gar nicht fassen, dass er meine rücksichtslose Behandlung überstanden hatte.
    Tilda hatte gesagt, sie habe im Torhaus noch ein Päckchen Safran, und ich sah schon, dass ich noch mehr davon brauchte, wenn ich eine größere Menge Revel-Cakes machen wollte. Also gingen Jude und ich, nachdem das Mittagessen abgeräumt war, gemeinsam die Zufahrt hinunter, auch wenn dies meinerseits gar nicht beabsichtigt gewesen war: Er brach einfach nur zufällig zur selben Zeit zu seinem Atelier auf.
    Er war recht still – aber das war er ja öfters.
    »Was glaubst du, wie viele Revel-Cakes sollte ich machen?«, fragte ich ihn, als wir durch das Kiefernwäldchen zum Torhaus hinuntergingen, vorbei an dem Weg, der zur Mühle hinaufführte – er hatte beschlossen, mich erst noch bis zum Torhaus zu begleiten, zwecks Bewegung an der frischen Luft, auch wenn ich eigentlich fand, Michaels Wagen auszugraben, hätte für diesen Tag ausgereicht.
    Er dachte über meine Frage nach. »Vielleicht vierzig oder fünfzig? Es kommen alle aus dem Dorf und von den umliegenden Farmen, und jeder wird mindestens zwei davon essen, schätze ich. Mrs Jackson hat immer einen großen, flachen Weidenkorb voll hinuntergebracht – ich glaube, der hängt nach wie vor in der Spülküche.«
    »Na, dafür werde ich einen Großteil des morgigen Tages brauchen«, bemerkte ich, als wir das Torhaus erreichten und er sich zum Abschied wandte. Es war ziemlich dunkel in den letzten Schatten der Kiefern, und die Sonne hatte den mosaikgepflasterten Weg zur Haustür noch nicht ganz aufgetaut. Diese Tatsache wurde mir jedoch erst dann vollends bewusst, als ich auf dem halb gefrorenen Schneematsch ausglitt und hart auf mein Hinterteil fiel. Nach dem ersten Schreckmoment tat es richtig weh, und mir schossen die Tränen in die Augen.
    Jude hob mich hoch, als wäre ich federleicht, und trug mich, nachdem er mir den Schlüssel aus der Hand genommen hatte, ins Haus, wo er mich auf dem Sofa absetzte.
    »Mein Hintern ist völlig durchweicht, ich mache ja das Polster nass«, protestierte ich und stand gleich wieder auf. »Aua, das ging aber wirklich durch und durch!«
    »Ich hoffe, du bist nicht ernstlich verletzt?«, fragte er und sah mich überraschend besorgt an. »Ich meine, auch wenn es noch recht früh ist, solltest du in deinem Zustand doch vorsichtiger sein und an das Baby denken.«
    »Baby? Was für ein Baby?«, fragte ich verständnislos und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, als sei er nicht ganz bei Trost. »Wovon in aller Welt redest du da, Jude?«
    »Hör mal, Holly, ich habe dieses Buch über Schwangerschaft und Kinderkriegen gesehen, das du zu Weihnachten bekommen hast, ich weiß also, dass du ein Baby erwartest.«
    »Ach – das !«
    »Ich nehme an, Vater ist dieser Sam? Und vielleicht war das mit ein Grund, warum es dich so sehr interessiert hat, Näheres über deinen leiblichen Großvater zu erfahren – ich glaube, das geht vielen schwangeren Frauen so. Weiß Michael davon?«
    »Hallo – sprecht ihr von mir?«, fragte Michael und streckte ausgerechnet in diesem ungünstigen Moment seinen Kopf zur Tür herein.
    »Wo kommst du denn her?«, rief ich aus.
    »Ich dachte, ich fahre meinen Wagen mal zehn Minuten die Zufahrt rauf und runter, um die Batterie aufzuladen«, erklärte er, »und dann stand die Tür hier weit offen, was mir ein bisschen merkwürdig vorkam.«
    »Komm ruhig rein«, forderte Jude ihn auf und machte, im Vergleich zur Alltagsversion, ein ganz besonders grimmiges Gesicht.

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