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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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geldgierig, ich habe nur einfach etwas dagegen, in eine Lage gebracht zu werden, in der ich das Chaos, das Sie angerichtet haben, indem Sie sich Ihrer Verantwortung entziehen, wieder in Ordnung bringen darf. Und was ist mit den alten Leuten in den Cottages, die den Weihnachtstag normalerweise auch hier oben verbringen?«
    »Ich habe allen einen weihnachtlichen Präsentkorb geschickt«, sagte er entrüstet. »Auch Henry.«
    »Wie edelmütig von Ihnen, Mr Martland!«
    »Weißt du was, ich finde, du kannst ruhig anfangen, mich Jude zu nennen, wenn wir schon bei gegenseitigen Beschimpfungen angelangt sind«, schlug er vor. »Holly passt ganz eindeutig zu dir: kratzbürstig wie eine Stechpalme!«
    »Und du bist unangenehm und anmaßend. Und findest du nicht, du erlaubst dir reichlich viele haltlose Unterstellungen einer Person gegenüber, der du noch nie begegnet bist?«
    »Du etwa nicht?«
    »Nein, ich gründe meine Meinung über dich auf handfeste Beweise. Aber ob du es glaubst oder nicht, der einzige Grund, warum ich mich zum Kochen bereit erklärt habe, ist, dass ich deine Tante, deinen Onkel und Jess gern mag und Mitleid mit ihnen hatte – Tilda ist wirklich zu gebrechlich, um allein zurechtzukommen. Aber denk doch, was du willst. Ansonsten glaube ich nicht, dass wir einander noch irgendetwas zu sagen haben. Gute Nacht – Jude .«
    »Wag es bloß nicht, einfach wieder den Hörer aufzulegen …«, knurrte er, während ich genau dieses tat.
    Im nächsten Moment schon klingelte das Telefon erneut, aber ich ignorierte es, und als ich dann später Laura anrufen wollte, war die Leitung tot wie ein Dodo.

Kapitel 11
    Dunkel angelaufen
    Heute habe ich N nach seinem Zuhause gefragt, und er sagte, es sei ein altes Anwesen oben in den Hügeln – genau genommen direkt unter einem der Leuchtfeuer. Also fragte ich, ob es am Rivington Pike sei, denn ich erinnere mich an einen Kindheitsausflug mit der Sonntagsschule dorthin, er aber lachte und sagte Nein, es läge bei Weitem nicht so hoch wie der Pike mit dem kleinen Steinturm – und sei nicht besonders sehenswert.
    Februar 1945
    Gestern Abend las ich im Bett liegend wieder bis spät in die Nacht in Omas Tagebüchern und gelange immer mehr zu der Überzeugung, dass N. M. sich als der Ned Martland erweisen wird, den sie geliebt und verloren hat – ein und derselbe wie das schwarze Schaf von Old Place und folglich eng verwandt mit dem unausstehlichen Jude. Die Beschreibung seines Zuhauses gab den entscheidenden Hinweis.
    Durch einen erstaunlichen Zufall hatte das Schicksal mich hierhergeführt – aber es heißt ja immer, das Leben selbst schreibt die seltsamsten Geschichten.
    Ich merkte, dass sie zunehmend fasziniert von ihm war (sie bezeichnete ihn schon bald einfach nur als N, sodass sich die beiden inzwischen wohl beim Vornamen nannten), doch für mich klang er nach einem ausgekochten Schürzenjäger. Meine arme, unschuldige, kirchlich erzogene Oma hatte nicht den Hauch einer Chance gehabt …
    Da sie dann allerdings vor den nächsten Einträgen zwei Seiten mit zum Einschlafen langweiligen, religiösen Betrachtungen über das Weltgeschehen füllte, könnte es auch sein, dass sie sich als gänzlich unanfechtbar erwies.
    Als ich zu den Ställen hinausging, lag eine dünne Schicht Schnee, doch in Erinnerung an Beccas Ausführungen brachte ich Lady und ihren kleinen Stinker-Freund trotzdem auf die Koppel, wo sie unverzüglich anfing zu weiden, indem sie den Schnee vom Gras scharrte.
    Inzwischen bekam ich immer mehr Routine und hatte bald darauf die Stallbox ausgemistet und mit neuem Stroh ausgelegt. Von der Anstrengung hatte ich ganz rote Wangen bekommen und fühlte mich wohl. Danach unternahmen Merlin und ich einen kleinen Spaziergang zu dem roten Pferd hinauf, das jetzt, wie auch alles andere, eigentlich weiß war, wenngleich man die Wölbungen und Vertiefungen seiner Umrisse noch immer erkennen konnte.
    Hinter einigen Ginstersträuchern fand ich einen geschützten Platz und rief Laura mit meinem Handy an. Sie war gerade heimgekommen und hatte die Kinder für diesen Tag im Haus ihrer Mutter abgesetzt, um sich eine Pause zu gönnen.
    Ich fragte sie, wie es ihr ginge, und erfuhr, dass sie, wie immer während einer Schwangerschaft, geradezu aufblühte.
    »Ich hoffe, bei mir läuft es auch so gut, wenn ich im Frühling Plan A umsetze«, sagte ich. »Ich dachte, ich könnte den ganzen Sommer über kochen, um Geld zu scheffeln, und mir dann eine Ruhephase gönnen, bis das

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