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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Knotenmuster entsteht. Nachdem dann der Drache Sankt Georg tötet, steckt er seinen Kopf in die Mitte dieses Knotens, und sie schlagen ihn ab.«
    »Der Drache tötet Sankt Georg?«
    »Ja, aber nur zum Schein, und der Doktor heilt ihn dann wieder. Der alte Pfarrer sagt, das ist alles zutiefst symbolisch – Wiedergeburt und so weiter. Steht in seiner kleinen Broschüre.«
    »Auch Noel meint, ich solle sie lesen, er will sie mir später in der Bibliothek heraussuchen. Ist das dann das Ende des Spiels, wenn dem Drachen der Kopf abgeschlagen wird?«
    »So ziemlich. Sankt Georg steht wieder auf, und alle tanzen, und das war’s dann. Hinterher machen wir den Pub auf, aber normalerweise sind alle eh bereits ziemlich voll mit Punsch.«
    »Klingt vergnüglich.«
    »Mrs Jackson, die früher Köchin und Haushälterin in Old Place war, hat sonst immer die Revel-Cakes gebracht, aber seit Judes Vater gestorben ist, sind die beiden jetzt natürlich in Ruhestand.«
    »So? Was waren das für Küchlein?«
    »Würzige kleine Brötchen mit kandierten Früchten obendrauf und reichlich Safran drin, um sie gelb zu färben. Schneckenförmig zusammengerollt wie Cumberland-Würste.«
    »Klingt interessant – ich stöbere mal nach dem Rezept. Vielleicht finde ich es oben irgendwo, sie hat viele Kochbücher hinterlassen. Wenn ich es finde und die Zutaten dahabe, mache ich vor meiner Abreise welche, dann kann Jude sie an dem Tag mit runterbringen.«
    »Oder du bleibst noch für die Revels und bringst sie selbst mit?«
    »Ich glaube, Jude erwartet, dass ich bei seiner Rückkehr schon fort bin. Wahrscheinlich bin ich bis dahin sowieso fix und fertig und reif für eine Kur! Zwar bin ich es gewöhnt, für große Gesellschaften zu kochen, das ist mein Sommerjob, aber dann mache ich nichts anderes als Speisen vorbereiten und kochen. Jetzt putze ich auch und erledige alles andere.«
    »Weihnachten ist für Frauen sowieso eine anstrengende Zeit: nichts als Kochen und Abwaschen, Kochen und Abwaschen …« Sie seufzte schwer.
    »Ja, und du arbeitest noch dazu hier im Pub.«
    »Tja nun, so ist das eben«, sagte sie schicksalsergeben, und dann wurde sie zum Bartresen an der anderen Seite hinübergerufen, wo es nun etwas lebhafter zuging, und ich war dem flackernden Feuer, dem schnarchenden alten Nicholas und meinem restlichen Brot und Käse überlassen.
    Dort saß ich still und las die nächsten paar Einträge in Omas Tagebuch, allerdings ohne irgendwelche weiteren größeren Entdeckungen zu machen, abgesehen davon, dass sie darauf brannte, ihre Romanze auf ein formelles Fundament zu stellen.
    Ich wollte gerade aufbrechen, da fiel mir ein, dass ich noch eine kleine Flasche Branntwein für den verflixten Plumpudding kaufen wollte, weil mir das Zeug, das Noel aus dem Keller hochgebracht hatte, für diesen Zweck viel zu edel erschien. Nancy gab mir gerade mein Wechselgeld, als die Außentür schwer ins Schloss fiel und eine dünne, große Blondine in den Nebenraum wankte, die einen riesengroßen, glitzernden pinkfarbenen Rollkoffer mit obendrauf geschnallter Kosmetikbox hinter sich herzerrte.
    »Bestimmt eine von diesen Navi-Fahrerinnen«, flüsterte Nancy. »Vollkommen übergeschnappt, wer bei diesem Wetter mit dem Auto die Straße hier raufzukommen versucht!«

Kapitel 18
    Eisprinzessin
    Heute habe ich N Vorhaltungen gemacht, dass er es aufschiebt, seinen Eltern von uns zu erzählen, aus Furcht, dass sie nicht einverstanden sind und ich ihnen als Tochter von Fabrikarbeitern nicht gut genug für ihn bin. Er meinte, meine Eltern wären mit ihm sicher ebenso wenig einverstanden, weil er kein Rätselhafter Baptist, genau genommen überhaupt kein Baptist ist.
    März 1945
    »Hallo?«, fragte sie mit Blick von einer zur anderen und schob sich eine heruntergerutschte große weiße Pelzmütze aus dem Gesicht, das noch immer außerordentlich hübsch war, auch wenn es vor Kälte, Anstrengung und Zorn rot leuchtete. »Gott sei Dank gibt es doch Reste von Leben in diesem Kaff, ich dachte schon, es wären alle von der Pest dahingerafft worden oder so ähnlich!«
    »Sind Sie von der Hauptstraße abgebogen, um nach Great Mumming zu fahren?«, fragte ich sie. »Es ist nur so, dass diese Navi-Geräte den falschen Weg weisen.«
    »Nein, ich wollte hierher, aber mein Wagen ist in der ersten Kurve auf dem Eis ins Schleudern geraten und liegt jetzt im Graben. Ich brauche jemanden, der mich nach Old Place fährt.«
    Nancy hatte sie mit zusammengekniffenen Augen gemustert.

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