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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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haben«, erklärte Michael, der nun schon viel besser klang.
    »Ich bin dafür, dass wir uns hier alle duzen, was meint ihr, Jude und Michael? Das einzig freie Schlafzimmer ist eine ehemalige Dienstbotenkammer und ein bisschen spartanisch, aber warm und wohnlich genug, ich mache dir das Bett, Michael, und lege eine heiße Wärmflasche hinein«, erklärte ich ihm.
    »Ja, einverstanden. Du bist sehr liebenswürdig: Bett mit heißer Wärmflasche klingt himmlisch.« Er schenkte mir wieder dieses charmante Lächeln, und spontan erwiderte ich es.
    »Ist schon gut. Das Bad wirst du mit mir teilen müssen, es liegt gleich gegenüber – und tatsächlich solltest du lieber ein heißes Bad nehmen, bevor du dich hinlegst. Komm mit.«
    »Und was ist mit meinem Bett, willst du das nicht auch herrichten?«, fragte Jude sarkastisch.
    »Nein – und wenn dein Zimmer kalt und muffig ist, bist du selbst daran schuld, weil du es abgeschlossen hast.«
    Ich führte Michael die Hintertreppe hinauf, zuerst holten wir jedoch seine beiden teuer aussehenden Reisetaschen aus der Diele, wo Jude sie mit seinem eigenen Gepäck in einer Pfütze Schmelzwasser hatte fallen lassen. Ich legte Handtücher heraus und ließ ein Bad einlaufen, während er seine Nachtwäsche auspackte, und bezog dann, während er im Wasser war, sein Bett.
    Ich hörte Jude die Hintertreppe hochsteigen und den Flur entlang zu seinem Zimmer gehen, und als ich die Wärmflasche holte, war nur noch Merlin in der Küche.
    In der Hoffnung, dass Michael nicht in der Badewanne einschlief, ging ich, nachdem ich die Becher abgewaschen und Merlin gute Nacht gesagt hatte, zu meinem eigenen Bett hinauf. Zum Glück war das Badezimmer jetzt leer, und als ich vorsichtig einen Spaltbreit die Tür zur Galerie öffnete und lauschte, schien es tatsächlich im ganzen Haus still zu sein. Es herrschte drückendes Schweigen.
    Ich hatte das unbestimmte Gefühl, am nächsten Morgen wäre es mit Ruhe und Frieden vorbei …
    Inzwischen war ich in diesem Stadium jenseits der Erschöpfung angelangt, in dem man alles wie durch eine dicke Glasscheibe sieht, und so kletterte ich ins Bett, nahm Omas letztes Tagebuch zur Hand und sagte laut: »Bitte, bitte, lass mich lauter falsche Schlussfolgerungen gezogen haben, sodass ich unter gar keinen Umständen mit diesem widerlichen Kerl verwandt sein kann!«

Kapitel 22
    Was nun?
    In letzter Zeit fühle ich mich unwohl, vor allem morgens, und obwohl es noch zu früh ist, um sicher zu sein, bin ich überzeugt, dass ich schwanger bin. Ich habe N in einem Brief dringend um ein Treffen gebeten und will mich heute am späten Abend hinausschleichen. Pearl und Hilda, die ich ins Vertrauen gezogen habe und die sehr besorgt sind, wie es ausgeht, bleiben wach, um mich wieder hereinzulassen.
    Mai 1945
    Ich wachte sehr früh auf, ehe es hell war, lag eine Weile da und dachte über meine arme Oma nach, deren Geschichte anscheinend genauso ausging, wie ich befürchtet hatte. Sie hatte Ned Martland letztendlich nicht geheiratet, fraglich war nur, ob er sie hatte sitzen lassen (was mir furchtbar wahrscheinlich vorkam) oder ob er starb, bevor es dazu hatte kommen können.
    Und hier war ich nun mitten in einer Weihnachtsfeier (genau, was ich hatte vermeiden wollen), bei der Familie ebenjenes Mannes gelandet, der meine arme Oma verführt hatte – wirklich bizarr!
    Vermutlich würde sich in Old Place mit Ankunft des Hausherrn jedoch alles ändern, denn es war anzunehmen, dass ich nun überflüssig war – meine Dienste nicht länger benötigt wurden. Vorausgesetzt natürlich, dass Jude kochen konnte?
    Und genau in diesem kritischen Moment ging mir plötzlich auf, wie sehr ich vor der Ankunft von Guy, Coco und dem unangenehmen Jude angefangen hatte, all die Weihnachtsvorbereitungen zu genießen, sodass ich es wirklich bedauern würde, jetzt abzureisen!
    Doch wenn die Straßen geräumt waren, würde Jude Coco und seinen Bruder vermutlich aus dem Haus jagen und nach London zurückschicken, und auch von mir erwarten, dass ich mich auf den Weg machte. Argwöhnisch und misstrauisch, wie er anscheinend war, wollte er vorher vielleicht noch die silbernen Löffel nachzählen?
    Bis dahin kannte ich meine Pflichten und würde weitermachen wie bisher, also stand ich auf, duschte, zog praktische Jeans und einen Pullover an und ging dann hinunter, um Merlin rauszulassen und den Pferden ein paar Karotten zu geben.
    Obwohl es noch ziemlich dunkel war, erkannte ich, dass der Schnee sich an einer

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