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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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ignorierte ich ihn und verpasste dem Generator einen unvermittelten Hieb. Dieser hatte die gewünschte Wirkung: Mit dröhnendem Knattern sprang er augenblicklich an.
    Dann erst drehte ich mich um und sagte gelassen: »Warum machst du nicht das Licht an, jetzt wo es wieder geht, und stellst dich vor?«
    Doch als er dies tat, merkte ich bedauerlicherweise, dass er mir im Dunklen deutlich angenehmer gewesen war. Ihn einen großen Mann zu nennen, wäre wie einen Grizzly als etwas größeren Bär zu bezeichnen, denn er war nicht nur außerordentlich hochgewachsen, sondern auch sehr breit in den Schultern. Ein Paar rot geränderte, tief liegende dunkle Augen funkelten in einem nur mit Worten wie »grimmig« und »zerklüftet« zu beschreibenden Gesicht, das von der pelzbesetzten Kapuze eines riesigen Parka umrahmt wurde.
    »Ach herrje, es ist Yeti, der Schneemensch!«, hörte ich mich taktlos herausplatzen, auch wenn zu meiner Verteidigung anzuführen ist, dass ich einen langen und sehr anstrengenden Tag hinter mir hatte. »Das hat uns gerade noch gefehlt!«
    Er verkürzte die freie Bodenfläche zwischen uns mit zwei großen, schnellen Schritten, schob die Kapuze zurück, unter der in alle Richtungen stehendes, kräftiges, kurzes, dunkles Haar zum Vorschein kam, und sah mit tief gefurchter Stirn auf mich herab (etwas, das ich nicht gewöhnt war).
    An diesen neuen Theorien, nach denen wir alle einen guten Anteil Neandertaler-DNA in uns haben, könnte also durchaus etwas dran sein.
    »Holly Brown, nehme ich an?«
    »Ja – und wer du bist, brauchst du mir nicht zu sagen, denn jetzt, wo ich dich besser sehen kann, bist du unverkennbar Jude Martland. Ich dachte, du wärst in Amerika?«
    »War ich«, sagte er kurz. »Aber das Letzte, was ich von Noel gehört habe, war, dass Tilda einen Unfall hatte und eilig ins Krankenhaus gebracht werden musste, sodass ich nicht wusste, was zum Teufel überhaupt los ist! Seitdem war ich die ganze Zeit unterwegs.«
    Nun, das erklärte zumindest die rot geränderten Augen und die dunklen Bartstoppeln, die finstere Miene jedoch war vermutlich fester Bestandteil eines Gesichts, das selbst von seinen Lieben nicht als gut aussehend, sondern allemal als markant beschrieben werden konnte.
    »Du bist vor lauter Sorge geradewegs zurückgekommen?«
    Ich muss ungläubig geklungen haben, denn ein Anflug von Zorn glühte in seinem Blick auf, und er fauchte zurück: »Selbstverständlich! Mit meinem Haus in Obhut einer geldgierigen Furie, war ja nicht zu hoffen, dass sich irgendjemand kümmern würde.«
    »Vielen Dank. Wenn ich überrascht geklungen habe, dann weil ich nicht den Eindruck hatte, du wärst jemand, dem seine Familie so sehr am Herzen liegt, dass er postwendend nach Hause fliegt.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie du zu einer solchen Einschätzung kommst …« Er stutzte und funkelte mich weiterhin aufgebracht an. »Kennen wir uns irgendwoher?«
    »Nein, ich kann zum Glück sagen, dass ich dir noch nie im Leben begegnet bin.« Und es wäre mir deutlich lieber, wenn es dabei geblieben wäre.
    »Du kommst mir irgendwie bekannt vor. Aber egal – wo sind Noel und Tilda? Im Torhaus war keinerlei Lebenszeichen.«
    »Hier natürlich! Sie sind am Nachmittag nach dem Unfall mit Jess hier eingezogen, und deine Tante Becca kam einen Tag später, sie ist also auch hier. Ich habe versucht dich auf deinem Handy anzurufen, um dir zu erzählen, was vor sich geht.«
    »Da war ich wahrscheinlich schon über dem Atlantik.« Nachdenklich sah er mich an. »Und, wen hast du dir sonst noch zur Gesellschaft eingeladen, eine Freundin oder wen? Es stehen zwei vom Schnee bedeckte Autos am Tor.«
    »Natürlich habe ich keine Besucher eingeladen!«, schnappte ich. »So etwas fiele mir im Traum nicht ein, wenn ich ein Haus hüte, es sei denn, ich hätte von vorneherein die Erlaubnis des Eigentümers.«
    »Wem gehört dann der zweite Wagen?«
    »Der kleine ist meiner, und der andere …«
    Eine klägliche Stimme drang aus der kalten Dunkelheit von draußen herein. »Entsch-schuldigung bitte«, sagte jemand mit klappernden Zähnen, »k-k-könntet ihr d-d-dieses G-g-gespräch nicht viel-l-leicht d-d-drinnen f-f-fortsetzen? Ich g-g-glaube nämlich, ich erf-f-friere gleich.«
    Jude Martland trat zur Seite und gab den Blick auf seinen Begleiter frei, einen kleineren blonden Mann. Er schien mehrere Schichten Kleider anzuhaben – der äußeren, einem dünnen Regenmantel, nach zu schließen –, freilich keine für eine

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