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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Schneewanderung bei arktischen Wetterbedingungen geeignete.
    »Sie hatte ich ganz vergessen!«, sagte Jude und dann, an mich gewandt: »Hör mal, ich fahre den Land Rover in den windgeschützten Hof. Führ du inzwischen ihn hier in die Küche und tau ihn auf.«
    »Sehr wohl, ganz wie der Herr wünschen«, murmelte ich, er jedoch strich mit den Händen über den leise tuckernden Generator und hörte mich nicht. Also wirklich, Männer und ihre Spielzeuge!
    »Es ist alles in Ordnung«, versicherte ich ihm. »Henry hat mir gezeigt, was man machen muss, wenn er nicht automatisch anspringt. Soweit ich sehe, braucht man dafür keinerlei mechanische Kenntnisse.«
    »Oh doch, wenn es nämlich schiefgeht«, entgegnete er, drehte sich um und schritt davon.
    »Na, dann kommen Sie mal mit ins Haus«, forderte ich den schlotternden Fremden auf, und er folgte mir dankbar. Ich ließ ihn seine durchweichten Schuhe und Außenhüllen im Korridor ablegen und brachte sie zusammen mit meinen Sachen zum Trocknen in den Wirtschaftsraum.
    Nun, da ich ihn besser sehen konnte, entpuppte er sich als sehr gut aussehend, ein schlanker, blonder Typ – tiefgekühlt, aber bestens erhalten. »Ich bin M-Michael Whiston«, sagte er und streckte mir seine Hand entgegen wie einen gefrorenen blauen Fisch.
    »Holly Brown – kommen Sie hier entlang, in der Küche ist es wärmer. Und keine Sorge wegen dem Hund, Merlin ist harmlos.«
    Merlin schien sich für den Fremden nicht sonderlich zu interessieren, nahm ihn lediglich höflich zur Kenntnis, doch beim Motorbrummen des Land Rovers draußen, gefolgt von zweimaligem dumpfen Poltern – vermutlich als Gepäckstücke zur Hintertür hereingeworfen wurden –, gab er ein leises Bellen von sich und begann, mit dem Schwanz zu wedeln.
    »Na, immerhin freut sich einer, ihn zu sehen«, murmelte ich. Ich schob für Michael einen Stuhl neben den Ofen und holte dann aus dem Wirtschaftsraum eine Picknickdecke, die ich ihm umlegte. Er lächelte dankbar. Ich setzte Wasser auf und machte gerade Tee, als Jude auf Strumpfsocken hereinkam und sich mit Merlins Handtuch die Haare abtrocknete. Er warf es beiseite und bückte sich, um dem alten Hund die Ohren zu kraulen.
    »Ich habe nach Lady gesehen – es scheint ihr gut zu gehen«, brummte er widerstrebend.
    »Natürlich geht es ihr gut, das habe ich dir die ganze Zeit gesagt. Außerdem hat auch Becca jetzt ein Auge auf sie.« Ich reichte ihm einen Becher. »Gib das deinem Freund, er ist unterkühlt. Ich habe Brandy hineingetan.«
    »Doch wohl hoffentlich nicht den guten aus dem Speisezimmer?«
    »Nein, den habe ich für den Kuchen aufgebraucht. Das hier ist billiger Fusel, den ich im Pub besorgt habe.«
    »Du hast meinen Armagnac in den Kuchen gekippt?«, fragte er ungläubig.
    »Ich musste in aller Eile einen Christmas-Cake zubereiten und bin davon ausgegangen, der Tropfen sei nicht besonders edel, weil du ihn sonst sicher mit dem übrigen Alkohol im Keller weggesperrt hättest. Mo und Jim hätten ihn sowieso nicht angerührt, und ich auch nicht – sämtliche Mitarbeiter von Homebodies sind nachweislich ehrlich, zuverlässig und abstinent.«
    »Ich hatte nicht rechtzeitig daran gedacht, aber mein Misstrauen galt Sharon, nicht Mo und Jim.« Er starrte mich an. »Es wäre mir allerdings nie in den Sinn gekommen, dass jemand den letzten guten Brandy meines Vaters für einen Kuchenteig verwendet!«
    »Es war nicht der letzte Rest, Noel hat im Keller noch eine Flasche gefunden. Und außerdem ist der Kuchen für deine Familie und duftet köstlich. Und jetzt gib um Himmels willen deinem Freund den Tee, bevor er kalt wird!«
    »Michael ist nicht mein Freund, ich habe ihn vor heute Abend noch nie gesehen. Er ist nur irgend so ein Dummkopf, dessen Wagen auf der unteren Straße stecken geblieben ist, als er eine Abkürzung nehmen wollte.«
    »Das Navi hat mich dort runtergeschickt«, sagte der Mann und legte dankbar die zitternden Hände um den Becher, wenigstens hatten seine Zähne aufgehört zu klappern. »Aber der Schneefall wurde immer schlimmer, und ich bin nicht mehr weitergekommen.«
    »Ich musste ihn mitnehmen, ich hätte ihn ja nicht in seinem Wagen erfrieren lassen können. Wenn es so weitergeht, würde es mich nicht wundern, wenn morgen früh nicht einmal der Schneepflug mehr durchkommt.«
    »Wenn es so schlimm ist, wundert es mich , dass du überhaupt hier hochgekommen bist, denn George Froggat hat gesagt, das untere Ende der Fahrstraße sei bei Schnee und Eis oft

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