Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
Preis ist auch ziemlich schick. Die Gerüchteküche besagt, dass zwei Wochen Aufenthalt mehr kosten als mein Jahresgehalt.«
»Ich hab den falschen Job.«
Cal lenkte den Wagen in die kreisrunde Einfahrt und gab dem Mann vom Parkservice seinen Schlüssel, bevor wir durch die beeindruckenden Mahagonitüren hineingingen.
Im Inneren roch es kaum merklich nach Lavendel und Reinigungsmitteln, während wir über den weitläufigen Marmorboden zum riesigen, aus Granit gemeißelten Empfangstresen schritten. Dahinter saß eine junge Frau, die eher wie eine Kreuzfahrtdirektorin denn wie eine Krankenschwester gekleidet war, und tippte etwas in einen Computer. Als wir uns näherten, blickte sie auf. An ihrem Revers hing ein Namensschild, auf dem »Sandy« stand.
»Kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte sie mit sanfter, wohltemperierter Stimme – einer Stimme, von der ich überzeugt war, dass die Patienten sie sehr beruhigend fanden.
»Ich hoffe es«, antwortete ich. »Ich heiße … Laura. Laura Petrie. Und das hier ist mein Partner Rob«, sagte ich und zeigte auf Cal. »Wir arbeiten für Blain Halls Presseagenten.«
Die Empfangsdame nickte. »Was kann ich für Sie tun, Laura?«
»Nun, wir versuchen mögliche Problemchen abzuwenden, bevor die Medien Wind davon kriegen. Wir wären Ihnen extrem dankbar, wenn Sie uns dabei helfen könnten, Sandy.«
Sie runzelte die Stirn, wobei winzige Falten zum Vorschein kamen, die deutlich machten, dass sie erst noch die dreißig überschreiten musste, ein Alter, in dem in Hollywood die Botoxspritze genauso unerlässlich war wie das Benutzen von Zahnseide. »Welche Art von Problem?«
»Es tut mir leid«, sagte ich und hielt den Rücken gerade. »Wir sind nicht befugt, darüber zu sprechen.«
Sandy wirkte enttäuscht. »Oh. Nun ja. Ich bin mir nicht sicher, wie ich Ihnen helfen kann.«
»Wir müssen wissen, ob Blain in letzter Zeit irgendwelche Besucher hatte. Sagen wir, in den letzten drei Tagen? Zeichnen Sie das auf?«
Sie nickte langsam. »Ja, das tun wir«, erwiderte sie zögernd. »Aber das ist privat.«
»Das verstehe ich. Das verstehe ich wirklich. Aber das hier könnte das Ende seiner Karriere bedeuten, wenn es herauskommt. Es könnte so etwas wie, nun ja, Selbstmord durch die Feder der Boulevardpresse werden. Und ich bin mir sicher, Sie stimmen mir zu – das ist das Letzte, was er gerade jetzt, wo er sich auf seine Genesung konzentrieren sollte, brauchen kann.«
Sie nickte. »Ich verstehe. Aber die Aufzeichnungen sind privat und … «
»Lassen Sie mich ehrlich zu Ihnen sein, Sandy«, sagte ich und stützte mich mit beiden Ellenbogen auf den Tresen. Instinktiv wich sie ein winziges Stück zurück. »Wenn Sie mir Ihr Wort geben, dass Sie es niemandem erzählen – und ich meine damit: nicht einer Menschenseele – , dann sage ich Ihnen, womit wir es hier zu tun haben.«
Sandy wurde sofort munter und nickte energisch. »Ich schwöre es.« Sie beugte sich ein Stück vor. »Worum geht es?«
»Okay.« Ich machte eine große Show daraus, über beide Schultern zu schauen. »Eine Frau, die behauptet, von Blain Hall schwanger zu sein, ist an uns herangetreten.«
»Nein!« Ihre Augen leuchteten auf, als stünde Weihnachten kurz bevor.
Niemand ist immun gegen die Macht eines pikanten Gerüchts.
Ich nickte. »Ja! Diese spezielle Frau behauptet, dass sie im vergangenen Jahr mit Blain zusammen war, ja, dass die beiden immer noch ein Paar sind. Nun, ich muss Ihnen sagen, dass es das erste Mal ist, dass ich davon höre.«
»Wer ist sie?«, fragte Sandy.
Ich schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht sagen.«
»Oh!« Ihre Schultern sackten nach unten.
»Aber ich kann Ihnen sagen … «
Sie lehnte sich wieder nach vorn.
»… sie ist ein Rockstar .«
Sandy sah mich verwirrt an.
»Sie lechzt nach ihrer dreckigen Story wie der Hund nach seinem Knochen.«
Wieder der leere Blick.
Im Geiste warf ich resigniert die Hände in die Luft. »Es ist Cherry Chase. Die Bassistin der Dirty Dogs ?«
Sandy rang nach Luft. »Nein!«
Ich nickte. »Ja.« Okay, das war alles komplett erfunden. Soweit ich wusste, verkörperten Blain und Cherry das sprichwörtliche »Nur Freunde«.
Aber sie hatte mir bei ihrem letzten Konzert eisern ein Interview verweigert, also hatte ich nur ein winzig kleines Schuldgefühl dabei, sie jetzt den Sensationsjägern zum Fraß vorzuwerfen.
»Wow, kein Wunder, dass es auf der Bühne immer so knistert«, sinnierte Sandy.
»Aber Sie wissen es nicht von mir«,
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