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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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auf dem Rücksitz vor sich hin döste. Die Landschaft links und rechts der Route Nationale bot ein großartiges Schauspiel. Hinter Cannes allerdings wurde die Fahrt etwas ungemütlich, als sie auf die schmale Küstenstraße abbogen, die auf die Halbinsel Saint-Tropez hinausführte. Jahrhundertelang war der Ort ein kleines Fischernest, umgeben von Weinbergen, gewesen, ohne Bahnanschluß oder andere öffentliche Verkehrsmittel. Erst in den letzten Jahren hatte es die Jeunesse dorée zu ihrem Lieblingsspielplatz erkoren.
    Mara kurvte durch die engen Straßen am Hafen, wo zahlreiche Jachten vor Anker lagen, und fuhr dann auf einem schmalen Fahrweg bergauf, bis sie eine hellerleuchtete Villa erreichte. Es war schon fast elf.
    Joe stieg aus und sah sich um. Es war erstaunlich, wieviel Platz in diesen kleinen europäischen Autos war, die von außen so unscheinbar wirkten. Mara führte sie über eine großzügige Treppe zum Eingang der Villa. Die Türen standen weit offen, und sie waren kaum eingetreten, als auch schon der Butler erschien. »Es tut mir sehr leid, Mademoiselle«, sagte er mit einer leichten Verbeugung. »Monsieur Lascombes und seine Gäste sind ausgegangen.«
    »Das hätte ich mir denken können«, sagte Mara. Ihr Französisch war völlig akzentfrei. »Sie wissen, daß er uns eingeladen hat?«
    Der Butler zog ein Blatt Papier aus der Tasche. »Sie sind Signorina Mara Benetti, nicht wahr?«
    »Das ist richtig«, sagte Mara, »und die beiden Herrschaften hier sind meine Gäste. Ich sage Monsieur Lascombe morgen früh Bescheid.«
    »Sehr wohl, Mademoiselle«, sagte der Butler. »Für den Augenblick werde ich Sie und Ihre Freundin in Zimmer Nummer zwölf und den Herrn in Zimmer Nummer neun unterbringen, wenn Sie erlauben. Die beiden Zimmer liegen sich im zweiten Stock direkt gegenüber.«
    »Vielen Dank«, sagte Mara.
    »Ich muß um Entschuldigung bitten«, sagte der Butler, »daß wir das Gepäck nicht sofort ins Haus bringen können, aber die Hausknechte sind schon gegangen. Wir werden Ihnen die Sachen gleich morgen früh bringen.«
    »Das geht schon in Ordnung«, sagte Mara. »Wir nehmen einfach die Toilettensachen jetzt gleich mit. Das andere kann warten. Wenn Sie uns jetzt unsere Zimmer zeigen würden?« Damit nahm sie eine Fünfhundertfrancnote aus ihrer Handtasche und steckte sie dem keineswegs überraschten Mann zu.
    Das Zimmer der beiden Mädchen war durchaus gemütlich. Es gab ein breites Doppelbett und ein eigenes Bad. Joes Zimmer dagegen war gräßlich. Es war wohl früher ein Dienstmädchenzimmer gewesen. Das Bett glich mehr einer Pritsche, und statt eines Waschbeckens gab es nur eine Schüssel und ein Bidet. Aber er war viel zu müde, um sich zu beschweren. Er zog sich aus und schlief sofort ein.
    Er hatte das Gefühl, kaum eine Stunde geschlafen zu haben, als Marissa ihn wachrüttelte. »Joe«, sagte sie leise, »wach auf!«
    »Ich schlafe schon«, sagte er. »Weckt mich am Morgen.«
    »Es ist Morgen«, sagte sie. »Wach auf, Joe! Wir haben ein Problem.«
    Joe rieb sich die Augen. Graues Morgenlicht kam durchs Fenster. »Was ist denn los?« fragte er.
    »Du mußt hier weg«, sagte sie.
    »Aha«, sagte er. »Und wie soll ich das machen?«
    »Ich fahre dich hinüber nach Saint-Raphael. Dort kannst du ein Taxi nehmen und nach Nizza zurückfahren.«
    »Ich habe ja nichts dagegen, wieder nach Nizza zu fahren«, sagte er. »Das Bett in Gianpietros Gästehaus ist viel bequemer. Aber wieso hat Mara erst gesagt, wir wären hier eingeladen, wenn ich jetzt plötzlich durch die Hintertür abreisen muß?«
    »Sie hat wohl einiges durcheinandergebracht«, sagte Marissa.
    Joe stand auf und streifte seine Hosen über. »Soll ich nicht lieber mal selbst mit ihr reden?«
    »Das geht nicht«, sagte Marissa. »Sie hat zwei Schlaftabletten genommen und kommt vor nachmittags bestimmt nicht mehr zu Bewußtsein.«
    »Woher weißt du dann überhaupt, daß ich hier unerwünscht bin?«
    »Lascombes ist bei uns gewesen. Er hat gesagt, er hätte dein Zimmer schon anderweitig vergeben. Mara habe ihm nichts davon gesagt, daß du uns begleitest. Er wolle auch keinen Ärger mit Gianpietro, und deshalb sei es besser, wenn du gingest.«
    »Verdammte Scheiße!« sagte Joe wütend. »Ich hätte mir denken können, daß die Frau keinen Überblick hat. Wäre ich bloß in Nizza geblieben, anstatt mich von ihr überreden zu lassen.«
    Er warf Marissa einen ärgerlichen Blick zu. »Wie sieht es mit Saint-Tropez aus? Kann ich mir nicht da

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