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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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mit Ihrem Badeanzug? Den können Sie bestimmt nicht ausziehen.«
    »Lassen Sie das nur meine Sorge sein, Joe«, sagte sie, ergriff seine Hand und häufte ihm das Kokain auf die Finger. »Jetzt strecken Sie Ihre Hand schon unter den Tisch!«
    Er schüttelte den Kopf, tat aber gehorsam, was sie verlangt hatte. Er spürte, wie sie seine Hand packte und vorsichtig zu sich heranzog. Zu seiner Überraschung schien ihr Badeanzug sich von selbst zu öffnen. Sie tastete nach seinen Fingern. »Jetzt!« stöhnte sie. »Drehen Sie Ihre Hand einmal um.«
    Als er seine Hand wieder zurückzog, sah er eine heftige Röte auf ihrem Gesicht, dann brach ihr der Schweiß auf der Stirn aus. Sie ließ den aufgestauten Atem in einem mächtigen Seufzer entweichen und lächelte vage. »Sie können sich die Hände in der Fingerschale dort auf dem Tisch waschen«, sagte sie. »Es sind ein paar Zitronenscheiben darin.«
    Schweigend tauchte er seine Finger ins Wasser und rieb sie dann mit der Servierte trocken. »Geht es Ihnen jetzt besser?« fragte er lächelnd.
    Die Contessa tupfte sich das Gesicht ab. »Hat es mein Make-up ruiniert?« fragte sie.
    »Nicht im geringsten, Sie sehen zauberhaft aus«, sagte er.
    Sie beugte sich über den Tisch und küßte ihn auf die Wange. »Sie sind süß, Joe«, sagte sie. »Diese Laura ist wirklich ein Glückskind.«
    Er starrte sie verblüfft an, mußte aber zunächst auf seine Frage verzichten, denn in diesem Augenblick kam der Steward mit seinen Rühreiern. Er wartete, bis der Mann wieder gegangen war. »Anna, warum? Sagen Sie mir doch bitte…«
    Eine merkwürdige Traurigkeit überzog ihr Gesicht. »Das Leben ist so verdammt langweilig, mein Liebling«, sagte sie mit verschleierten Augen. Sie schien fast wütend zu sein. »Man muß einfach ab und zu etwas tun, was verrückt ist.«
    ***
    Das verlängerte Wochenende auf der Jacht der Contessa endete am Dienstagabend mit einem Feuerwerk in der Bucht von Cannes. Die große weiße Jacht war umgeben von Motorbooten, Segelbooten und anderen Jachten. Joe und Laura standen auf dem Sonnendeck, um von dort aus das nächtliche Schauspiel besser genießen zu können. Eine Rakete nach der anderen zerstob über ihnen am tiefschwarzen Himmel. Die Zahl der Gäste war an diesem Tag auf ungefähr dreißig gewachsen, aber die anderen waren glücklicherweise alle auf dem Achterdeck geblieben, wo ein herrliches Buffet aufgebaut worden war.
    »So ein romantisches Feuerwerk habe ich noch nie erlebt«, sagte Laura und lehnte den Kopf an Joes Schulter.
    »Ich auch nicht«, sagte er. »Letzten Sommer war ich am Lido bei Venedig. Dort gab es nichts, was sich vergleichen ließe mit dieser Knallerei.«
    Laura warf einen Blick über die Reling. »Ich glaube, von denen da unten schaut gar keiner zu.«
    »Sie interessieren sich eben mehr für Essen und Trinken«, sagte er.
    »Ich hatte sogar den Eindruck, daß der eine oder andere Marihuana geraucht hat.«
    Joe lachte. »Das ist kein Marihuana, das ist Haschisch. In Europa gibt es kein Marihuana. Dafür hat die Contessa aber alle anderen Sachen: Kokain, Haschisch, Absinth, Opium und so weiter. Man braucht bloß zu fragen.«
    »Kathy hat mir gesagt, du hättest auch immer Kokain und Marihuana«, sagte Laura.
    »In Hollywood, ja«, sagte er. »Aber hier habe ich keine Connection.«
    »Ich habe manchmal mit Kathy geraucht«, sagte sie. »Aber Kokain habe ich noch nie probiert. Ich habe schon oft gedacht, ich würde es gern mal versuchen. Wie wirkt es eigentlich?«
    »Es ist ein unheimlicher Kick«, sagte er. »Geht dir direkt in den Kopf. Aber man darf nicht zuviel nehmen. Dann macht es dich fertig.«
    »Meinst du nicht, daß es schön wäre, wenn wir es mal zusammen versuchten?«
    »Ich werde die Contessa mal fragen, ob sie uns etwas gibt«, sagte er.
    Laura spähte noch einmal über die Reling hinunter. »Ich frage mich, wie die Contessa es schafft, so viele Prominente gleichzeitig auf ihrem Schiff zu versammeln«, sagte sie. »Jetzt habe ich gerade Ali Khan, Rita Hayworth, Rubirosa und Zsa Zsa Gabor gesehen, aber es sind noch viel mehr Leute da, deren Gesichter ich aus den Zeitungen kenne. Bloß die Namen fallen mir gerade nicht ein.«
    »Die Contessa sammelt Prominente«, sagte er. »Sie kann es sich leisten.«
    Die gleichzeitige Explosion von drei Dutzend Leuchtkugeln tauchte die Szenerie in gleißendes Licht. »Gefällt dir mein Kleid?« fragte sie.
    »Es ist sehr schön«, sagte er. Das schwarze Kleid umhüllte ihre Figur weich und

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