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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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anspruchsvollen Job. Sie ist Chefeinkäuferin einer Warenhauskette. Das bringt ein paar Dienstreisen mit sich.«
    »Schon gut«, sagte Laura. »Ich wollte ja nur wissen, ob es Ihnen gutgeht.«
    »Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen«, sagte er.
    »Wenn ich Ihnen helfen kann, rufen Sie mich an«, sagte sie. »Ich bin immer auf Ihrer Seite.« – »Vielen Dank«, sagte er.
    Nachdem er sich verabschiedet und eingehängt hatte, starrte er das Telefon nachdenklich an. Die Leute sind wirklich mies, dachte er, immer wollen sie bloß Unfrieden stiften. Was geht es die Leute an, was seine Frau oder er machen?
    Es klopfte. »Herein«, sagte er.
    Tammy trat ein und machte die Tür hinter sich zu. Sie trug einen engen Baumwollpullover und einen kurzen Rock. Joe sah nichts als ihre üppigen Brüste, ihren gewölbten Hintern und ein Paar sehr lange Beine. Sie sah aus, als wäre sie direkt von einer Reklametafel am Sunset Boulevard heruntergestiegen. Anerkennend sah sie sich um. »Hier ist es ja fast so gemütlich wie bei manchen Produzenten«, sagte sie.
    »Ja, es ist gar nicht so übel«, bestätigte er.
    Tammy legte ein kleines, in Schmuckpapier eingewickeltes Päckchen auf seinen Schreibtisch. »Das ist für dich«, sagte sie.
    Er öffnete die Verpackung und lachte. Es war ein Päckchen Kondome. »Ich hoffe, Sie haben die richtige Größe genommen«, sagte er. »Meistens sind sie zu klein.«
    »Angeber! Es gibt doch bloß eine Größe.«
    »Ich werde sie bestimmt gut aufheben, Tammy. Aber wann haben wir Gelegenheit, sie zu benutzen?«
    Sie drehte sich um, schloß die Tür ab und zog ihren Slip aus.
    »Ich dachte mir, es wäre dir recht, wenn wir einen gleich heute benutzen. Ich möchte die erste gewesen sein, weißt du? Danach kannst du mit mir in die Kantine zum Essen gehen.«
    ***
    Der erste, der ihm über den Weg lief, als er das Kino verließ, war Mickey Cohen. Sie nickten sich zu und schüttelten sich die Hände. »Schöner Film«, sagte Cohen.
    Joe versuchte an seinem Gesicht abzulesen, ob er es ernst meinte, aber Cohen ließ sich nichts anmerken.
    »Dem Publikum hat es gefallen«, sagte der Gangster. »Sie haben die ganze Zeit gejubelt, vor allem die Schüler auf dem Balkon. Ich könnte wetten, die Hälfte von ihnen hat einen Orgasmus gehabt während der Vorführung und die andere Hälfte onaniert zu Hause.«
    »Ich versteh's nicht«, sagte Joe.
    »Das ist auch nicht nötig«, erwiderte Cohen. »Du mußt es einfach noch mal machen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das schaffe«, sagte Joe. »Ich weiß nicht, ob ich je wieder ein so schlechtes Drehbuch hinrotzen kann.«
    »Für zwanzigtausend Dollar, mein Junge«, sagte Cohen trocken, »schreibst du alles, auch gequirlte Scheiße mit Schlagsahne.«

23
    Ohne anzuklopfen kam Judi in sein Büro gestürmt und rief: »A.J. hat gesagt, Sie geben mir diesmal viel mehr Text.«
    Joe sah vom Schreibtisch auf und starrte sie verblüfft an. »Wenn A.J. das gesagt hat, wird es schon stimmen.«
    »Kann ich das Drehbuch mal sehen?« fragte sie herrisch.
    »Was ist mit Ihnen los, Judi?« fragte Joe. »Wollen Sie mir die große Diva vorspielen, oder was? Ich arbeite jetzt gerade erst seit zwei Tagen am ersten Entwurf. Es gibt noch keine Zeile Dialog.« – »Das glaube ich nicht«, sagte sie.
    »Dann fragen Sie doch bitte A.J.«, sagte er. »Ich schreibe immer zuerst ein Treatment, ehe ich mit dem Drehbuch und den Dialogen beginne.«
    »Mich legen Sie nicht rein«, fauchte sie. »Wir haben ein paar Millionen Dollar verdient mit dem Film, und ich bin der Star und sonst niemand! Ich brauche keinem mehr in den Arsch zu kriechen, um eine Rolle zu kriegen.«
    »Das kann schon sein«, sagte er.
    »Ich habe einen Vertrag«, kreischte sie.
    »Ich auch«, erwiderte Joe.
    »Ich kann Sie rausschmeißen lassen!«
    »Okay«, sagte Joe. »Wenn Sie mich rausschmeißen lassen, brauche ich Ihnen kein Drehbuch zu schreiben. Mein Geld kriege ich trotzdem.«
    Sie starrte ihn verblüfft an. »Ist das wahr?«
    »Das ist eine Bestimmung der Screenwriter Guild Rules«, sagte er. »Ich bin nämlich in der Gewerkschaft.«
    Sie beruhigte sich von einem Moment auf den anderen. »Und wie soll ich meine Interessen wahren?«
    »Warten Sie doch einfach, bis das Skript fertig ist«, sagte er. »Dann können Sie sich immer noch beschweren, wenn es wirklich nötig sein sollte.«
    »Seien Sie bloß vorsichtig!« fauchte sie. »Ich weiß, daß Sie Tammy gefickt haben. Sie rennt überall rum und erzählt, sie kriegte jetzt

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