Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
Vom Netzwerk:
mehr Text als ich.«
    »Alle anderen Leute glauben, daß Sie mit mir geschlafen hätten, um die Rolle in der ›Amazonenkönigin‹ zu kriegen«, sagte Joe lächelnd. »Das ist kein Filmstudio, sondern eine Gerüchtefabrik.«
    Judi starrte ihn einen Augenblick nachdenklich an. »Wie kommt es dann, daß Sie mich nie zum Essen ausgeführt haben?«
    Joe lächelte. »Ich kann es mir einfach nicht leisten. Das letzte Mal, als ich Sie ausgeführt habe, hat es mich zweihundert Dollar gekostet, die ich nie wiedergekriegt habe.«
    »Aus der Branche bin ich jetzt raus«, sagte sie. »Sie können mich zum Essen ausführen, ohne daß es Sie etwas kostet.«
    »Dann will ich das gern tun«, sagte er.
    »Wie wäre es mit Freitag abend?« schlug sie vor. »Vielleicht zu Chasens oder zu Romanoff? Anschließend könnten wir noch ins Mocambo gehen.«
    Joe schüttelte den Kopf. »Das ist nicht meine Gewichtsklasse, Judi. Soviel verdiene ich nicht. Mehr als das Brown Derby kann ich mir nicht leisten.«
    »Ziemlich popelig«, mäkelte sie.
    »Ich muß mir meinen Lebensunterhalt selbst verdienen«, sagte er. »Ich habe kein Spesenkonto.«
    »Wie wäre es, wenn ich die Publicity-Abteilung dazu kriege, unsere Spesen zu übernehmen? Die wollen dauernd Fotos von mir.«
    »Okay, besorgen Sie den nötigen Vorschuß, dann feiern wir die ganze Nacht.«
    »Ich rufe an«, sagte sie und verschwand genauso grußlos, wie sie gekommen war.
    ***
    Joe zog an der Klingelschnur, und irgendwo hinter dem hohen Bretterzaun läutete eine volltönende Glocke. Nach einiger Zeit hörte er eine Frauenstimme hinter dem Tor. »Wer ist da?« – »Joe Crown«, rief er und blinzelte in die grelle Mittagssonne. Es war glühend heiß.
    Blanche Rosen versteckte sich hinter dem Tor, als sie öffnete und ihn eintreten ließ. Sie hatte sich ein großes Badetuch um den Körper gewickelt, und ihre Haut war dick mit Sonnenöl überzogen. »Sie sind ziemlich früh dran«, sagte sie. »Es ist gerade erst zwölf.« Ihre Stimme klang aber nicht ärgerlich.
    »Ja, tut mir leid«, sagte er. »Ich bin noch nie so weit draußen gewesen und wußte nicht, wie lange ich brauche.«
    »Aber das macht doch nichts«, sagte sie freundlich.
    Er folgte ihr durch den Vorgarten und dann durch das kleine Haus hindurch auf eine große, offene Holzveranda, die über den Strand hinausgebaut war. »Möchten Sie vor dem Essen noch schwimmen?« fragte Blanche und wies auf den sonnenüberglänzten Pazifik hinaus, dessen Wellen mit regelmäßiger Wucht auf den Strand schlugen.
    »Ich glaube nicht«, sagte er. »Vielen Dank.«
    »Eine Badehose kann ich Ihnen gern leihen«, sagte sie. »Wir haben eine ganze Auswahl im Haus.«
    »Tut mir leid«, sagte er. »Ich kann gar nicht schwimmen.«
    Sie lachte. »Sie sind aber ehrlich. Die meisten Leute suchen eine andere Ausrede.« Sie blickte in die Sonne. »Sie sollten aber trotzdem eine Badehose anziehen, sonst werden Sie noch in Ihrem Anzug geröstet – selbst wenn Sie sich ganz still in den Schatten setzen und überhaupt nicht bewegen.«
    Unter den Sachen, die sie ihm hingelegt hatte, fand er einen alten Strohhut, der seinen Kopf sehr gut schützte, aber die Badehosen waren alle zu knapp. Es dauerte eine Weile, bis er endlich eine gefunden hatte, die seine Hüften bedeckte, und dann hatte er die größte Mühe, auch seine Weichteile noch einigermaßen korrekt zu verstauen. Als er aus dem Haus kam und den Blick sah, mit dem sie ihn anstarrte, wußte er, daß sie genau das gewollt hatte.
    »Ich habe uns ein paar Wodka Tonics gemacht«, sagte sie. »Ist das okay?«
    »Wunderbar«, sagte er.
    Sie setzte sich auf eine bunte Matratze, die auf den ausgebleichten Planken der Veranda im grellen Sonnenlicht lag, und hielt ihm ein Glas hin. »Willkommen in Malibu, Joe.«
    »Vielen Dank«, sagte er und nahm einen kleinen Schluck von dem köstlichen eiskalten Drink.
    Jetzt ließen sie die Gläser zusammenklingen, und als Blanche den Arm dazu ausstreckte, löste sich das Badetuch von ihrem Körper und entblößte ihre Flanke von der linken Brust bis zum Schamhaar. Spöttisch verfolgte sie seinen Blick. »Ich hoffe, Sie sind nicht prüde?« lächelte sie.
    Joe schüttelte den Kopf.
    Daraufhin ließ sie das Handtuch ganz fallen und reckte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen der Sonne entgegen. »Ich bin eine echte Sonnenanbeterin«, sagte sie.
    »Außerdem sind Sie sehr schön«, sagte er.
    Sie wandte sich zu ihm um. »Kommen Sie«, sagte sie. »Ich werde Sie ein

Weitere Kostenlose Bücher