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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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Schreibtisch hier aufräumen, und Doubleday möchte, daß ich am ersten September dort anfange.«
    »Dann können Sie immer noch die beiden letzten Augustwochen mit mir verbringen«, sagte er. »Ich miete uns einen Wagen, und dann können wir Frankreich unsicher machen. Ich habe gehört, an der Côte d'Azur soll es ganz fabelhaft sein.«
    Laura lachte wieder. »Sie sind wirklich verrückt. Wissen Sie, was so etwas kostet?«
    »Ich kann es mir leisten«, sagte er. »Außerdem würde ich dich gern sehen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie zögernd.
    Joe grinste. Jedenfalls hatte sie nicht dagegen protestiert, daß er sie duzte. »Hör mal«, sagte er. »Wegen der Agentur brauchst du dir jetzt keine Sorgen mehr zu machen, nicht wahr? Es kann dir egal sein, was die über dich denken. Du bist jetzt dein eigener Herr. Paß auf, wir werden riesig viel Spaß haben! Ich schick dir dein Ticket, okay?«
    Laura schien nachzudenken. »Laß mir ein bißchen Zeit«, bat sie leise. »Ich…« – »Wieviel Zeit?« drängte er.
    »Ruf mich am zehnten an«, sagte sie. »Vielleicht weiß ich dann besser, ob ich wirklich zu dir kommen will.«
    »Okay«, sagte er. »Am zehnten werde ich anrufen, aber das Ticket schicke ich gleich.«
    »Warum?« fragte sie.
    »Weil ich am zehnten wahrscheinlich nicht mehr in Rom bin. Ich werde dich anrufen, du sagst mir, wo wir uns treffen, und ich hole dich ab.«
    »Du brauchst mir kein Ticket zu schicken«, sagte sie leise. »Ich bezahle den Flug lieber selbst. Und ruf mich nicht im Büro an, sondern zu Hause.«
    »Verstanden. Bist du schon mal in Europa gewesen?«
    »Ich habe zwei Jahre in Paris studiert.«
    »Sprichst du Französisch?«
    »Ja, natürlich.«
    »Dann mußt du unbedingt herkommen«, sagte er. »Du kannst mir alles erklären.«
    Sie lachte. »Ruf mich einfach am zehnten an, dann sehen wir weiter. Und fang mit dem neuen Buch an!«
    »Ich könnte mir Dinge vorstellen, die weitaus lustiger sind als ein neues Buch«, sagte er.
    »Mach dich nicht über mich lustig«, sagte sie. »Ich bin ein sehr ernsthafter Mensch.«
    »Ich meine das vollkommen ernst«, sagte er. »Komm nur her, dann wirst du schon sehen, wie ernst ich es meine.« Sie verabschiedeten sich, und Joe legte auf. Dann meldete er ein Gespräch mit seinen Eltern an. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, daß es in New York jetzt ein Uhr mittags war. Vermutlich würde sich niemand melden. Dann mußte er es später noch einmal versuchen. Er hatte es sich zur Regel gemacht, einmal im Monat mit seinen Eltern zu telefonieren. Zu seiner Überraschung stellte ihn die Vermittlung schon zehn Minuten später nach New York durch. Seine Mutter war am Apparat.
    »Hallo?«
    »Wie geht es dir, Mama?«
    »Wo bist du?« fragte sie mißtrauisch. »Es klingt, als wärst du gleich um die Ecke.«
    »Keine Sorge«, lachte Joe. »Ich bin noch in Rom. Wie geht es Papa?«
    »Er muß sich schonen, aber sonst geht es ihm gut. Wann kommst du nach Hause?«
    »Ich weiß nicht«, sagte er. »Ich warte auf einen neuen Auftrag. Außerdem mache ich jetzt einen Monat Urlaub in Frankreich.«
    »In Frankreich?« sagte sie. »Du denkst wohl, du gehörst zu den oberen Zehntausend, was? In Frankreich gibt's bloß die teuersten Weiber der Welt.«
    Joe lachte. »Du änderst dich auch nie, Mama.«
    »Wozu soll ich mich ändern? Als dein Buch herauskam, dachte ich, du hättest endlich einmal etwas geleistet und man könnte ein bißchen Respekt vor dir haben. Aber alle unsere Freunde, die es gekauft haben, sagen, sie hätten noch nie solche Schweinereien gelesen. Ich verstehe wirklich nicht, wie sich solcher Schund fünfzehn Wochen lang auf den Bestsellerlisten halten kann.«
    »Hast du es gelesen?« fragte er.
    »Wozu soll ich solchen Schmutz lesen?« fragte sie. »Ich sag den Leuten schon gar nicht mehr, daß du unser Sohn bist! Man muß sich ja schämen.«
    »Du änderst dich wirklich nicht mehr«, sagte er. »Ist Papa zu Hause?«
    »Nein«, sagte sie. »Er ist für ein paar Stunden ins Geschäft gegangen.«
    »Grüß ihn schön von mir«, sagte Joe und legte auf.
    Seiner Mutter würde er es wohl niemals recht machen können.

29
    Joe ließ die Badezimmertür offen, damit er das Telefon hören konnte, als er in die große Wanne voll lauwarmem Wasser hineinglitt. Er steckte sich eine Zigarette an und streckte sich wohlig. Es war fast halb neun, und draußen war die Dunkelheit angebrochen. Immer noch war Joe sich nicht sicher, ob er von seiner Einladung bei der Contessa Baroni

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