Hollywood
Gebrauch machen sollte. Aber es war auch keine Eile. Italienische Partys fingen sowieso nicht vor Mitternacht an. Es klopfte an der Tür. »Wer ist da?« rief Joe aus der Wanne heraus.
»Marissa«, antwortete eine weibliche Stimme. »Ich bringe dir deine Unterlagen aus dem Büro.« Marissa war eine junge Mulattin, die bei Santini für ihn gearbeitet hatte, als er die Drehbücher schrieb. Sie war die Tochter eines italienischen Konsulatsangehörigen, der in New York eine Schwarze geheiratet hatte. Als er 1940 nach Italien zurückkehren mußte, hatte er seine Frau und seine damals fünfzehnjährige Tochter mitgenommen. Als die Amerikaner Rom im Jahre 1944 besetzten, hatte sich Marissa als Dolmetscherin zur Verfügung gestellt. Danach hatte sie sich mit den verschiedensten Arbeiten durchschlagen müssen, bis sie schließlich in der Filmbranche hängengeblieben war, wo sie schon mehreren Produzenten als Sekretärin und Dolmetscherin gedient hatte.
»Komm rein!« schrie Joe. »Die Tür ist offen.«
Marissa trat ins Wohnzimmer. Seufzend ließ sie einen schweren amerikanischen Kleidersack aus Armeebeständen auf den Fußboden gleiten. »Was hast du denn da um Gottes willen drin?« fragte Joe aus dem Bad.
»Meine Klamotten«, sagte sie. »Ich brauche eine Unterkunft für ein paar Tage.«
»Wieso denn das?«
»Santini hat das Büro für den Rest des Sommers geschlossen, ohne mir auch nur einen Pfennig zu zahlen. Und jetzt bin ich pleite und kann die Miete in meiner Pension nicht bezahlen. Da habe ich lieber mein Bündel geschnürt und bin freiwillig gegangen, ehe ich ausgesperrt werde.«
»Dann hat dieser Ganove dich also auch reingelegt!« rief Joe.
»Hat er dich denn bezahlt?« fragte sie.
»Du machst wohl Witze?« erwiderte Joe. »Er hat mir gesagt, er zahlt mir mein Honorar, wenn er den Vertrag mit dem amerikanischen Verleih hat.«
»Deine Unterlagen habe ich auch mitgebracht«, sagte Marissa.
»Vielen Dank.«
Marissa lehnte sich an den Türrahmen. »Hast du mal eine Zigarette für mich?« fragte sie.
»Auf der Ablage unter dem Spiegel«, sagte er und zeigte mit der Hand auf das Päckchen. Sie nahm sich eine Zigarette und entzündete sie. Unter ihren Armen waren dunkle Schweißflecken zu sehen, und ihre dünne Seidenbluse klebte förmlich an ihren vollen, schwingenden Brüsten. »Wie lange möchtest du bleiben?« fragte Joe.
»Nur übers Wochenende«, sagte sie. »Im August kriege ich die Wohnung von einer Freundin. Die fährt mit ihrem Freund nach Ischia, und ich hüte das Haus.«
»Okay«, sagte er. »Herzlich willkommen.«
»Du bist lieb«, sagte sie impulsiv und küßte ihn auf die Wange. »Ich mache bestimmt keine Schwierigkeiten, und wenn du Besuch hast, kann ich gern auf der Couch schlafen.«
»Ich habe eigentlich keine derartigen Pläne«, sagte er und spähte in ihre tiefausgeschnittene Bluse. Ihre Nippel standen wie dunkle Lavendelblüten auf ihren hellbraunen Brüsten. Schweißperlen liefen ihr über die Haut. »Hey, dir muß ja unglaublich heiß sein«, sagte Joe. »Warum kommst du nicht zu mir in die Wanne?«
Sie zog an ihrer Zigarette. »Stinke ich schon dermaßen, daß ich ins Bad muß?«
»Nein«, lachte er und hob sein Becken so weit aus dem Wasser, daß sein Penis wie eine frischgeputzte Karotte herausstand. »Ich möchte bloß spielen.«
Marissa streifte ihre Bluse ab und knöpfte sich die Hose auf. »Gut«, sagte sie. »Ein kühles Bad kann nicht schaden.« Innerhalb von zwei Sekunden war sie vollkommen nackt und stellte sich in die Wanne. Mit gespreizten Fingern massierte sie sich. »Na, wie findest du das?« fragte sie und sah lächelnd auf ihn herab.
»Fabelhaft!« sagte er und reckte ihr die Karotte entgegen. »Steig auf!«
»Warte!« sagte sie. »Eine Sekunde.« Sie griff nach der Seife und rieb ihn damit ein, bis er glaubte, jeder einzelne Nerv vibriere bis ins Mark. Dann hielt sie ihn fest und schob ihn in sich hinein. Joe schnappte nach Luft. Es war, als ob er in ein Gefäß mit brennendem Öl getaucht worden wäre. Er packte ihre Hüften und zog sie noch weiter auf sich herunter. Seine Lippen suchten nach ihren Brüsten, die vor seinem Gesicht hin und her pendelten.
Plötzlich rutschte er nach hinten weg, und das Wasser stieg ihm fast bis zum Mund. »Verdammt, du ersäufst mich«, keuchte er.
»Keine Angst«, lachte sie. »Ich hab ein Rettungsschwimmerdiplom.« Während er sich, hilflos im Wasser liegend, mit den Ellbogen abzustützen versuchte, begann sie, ihr Becken
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