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Holt, Anne - Hanne Wilhelmsen 5

Holt, Anne - Hanne Wilhelmsen 5

Titel: Holt, Anne - Hanne Wilhelmsen 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred
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anderen Worten nur einen
    Steinwurf von Özdemir Import gestanden. Langsam halte ich die ganze
    Korruptions ...«
    »Wir versuchen, noch gar nichts für irgend etwas zu halten«, fiel Hanne ihm
    ins Wort. »Du und Petter und Karianne, ihr grabt weiter.«
    »So verdammt leicht ist das nicht«, murmelte Erik so leise, daß nur Karianne
    Holbeck neben ihm es hören konnte.
    Sie lächelte und hob resigniert die Augenbrauen, ohne die Hauptkommissarin
    am Tischende anzusehen.
    Hanne seufzte demonstrativ.
    »Liefert das Geld im Medizinschränkchen irgendeine Spur? Wissen wir
    irgendwas darüber?«
    »Nein«, erwiderte Erik mürrisch. »Nur, daß es sich ausschließlich um
    benutzte Scheine handelt, und daß keiner später als 1993 gedruckt worden ist.
    Alt und abgegriffen also. Mit einer Milliarde von uninteressanten Fingerab-
    drücken.«
    »B: Stäle Salvesen«, sagte Hanne Wilhelmsen und wandte sich wieder dem
    Overheadprojektor zu. »Gibt's da was Neues?«
    Karl Sommaroy räusperte sich. »Völlige Leere. Ich habe noch einmal mit dem
    Sohn gesprochen, aber dabei ist nicht mehr herausgekommen als beim ersten
    Mal. Er war nur noch saurer. Dann habe ich bei der Telefongesellschaft an-
    gefragt, ob sie feststellen können, welche Nummer Salvesen bei seinem letzten
    Anruf bei der Auskunft erfragen wollte.
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    Sie können sie vielleicht herausfinden, wenn er um weitere Vermittlung
    gebeten hat. Sonst nicht. Und auch das erfordert wilde Wühlarbeit, und wir
    brauchen richterliche Erlaubnis. Ist das so wichtig?«
    »Und die Leiche ist natürlich auch noch nicht aufgetaucht«, sagte Hanne, statt
    zu antworten.
    »Nein.«
    Sie schwiegen. Der Polizeipräsident pflückte sich das Klopapier von der
    Wange, rollte es zu einer kleinen Erbse zusammen und steckte es in die
    Tasche. Der Abteilungsleiter starrte Hanne an, doch Hanne sah zerstreut aus,
    als finde sie die ganze Vorstellung im Grunde uninteressant. Karl Sommaroy
    bot eine Runde Pastillen an.
    »C«, sagte Hanne plötzlich. »Richtung C ist ein Chaos. Das Motiv für den
    Mord an Doris Halvorsrud kann in einer ganz anderen Richtung liegen, als wir
    bisher vermutet haben.«
    »Wie wäre es mit einer Kombination«, schlug der Abteilungsleiter leise vor.
    Alle starrten auf die Tischplatte. Die dunkelbraunen Augen des
    Abteilungsleiters unter seinen dicken schwarzen Augenbrauen richteten sich
    noch immer auf Hanne.
    »Kombination«, sagte Hanne nachdenklich und drehte die Kappe auf den
    Filzstift.
    »Ja. Angenommen, Halvorsrud hat seine Frau nicht umgebracht. Bisher
    wissen wir niemanden, der ein Motiv dafür haben könnte, ihm schaden zu
    wollen. Abgesehen von Salvesen. Vielleicht.«
    »Aber dessen Fall liegt fast zehn Jahre zurück«, sagte Billy T. und schüttelte
    den Kopf. »Alle, die bei Polizei und Anklagebehörden arbeiten, legen sich
    sogenannte Feinde zu. Schurken und Banditen, die uns hassen, weil wir sie
    hinter Schloß und Riegel stecken. Aber sie rächen sich fast nie. Und schon gar
    nicht nach zehn Jahren.«
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    »Stimmt«, sagte der Abteilungsleiter geduldig. »Aber wenn wir darin
    übereinstimmen, daß diese unterschiedlichen Korruptionsspuren...«
    Er erhob sich und trat hinter die fünf Kollegen, die auf Billy T.s Seite am Tisch saßen. Er ließ sich von Hanne den Filzstift geben, dann legte er eine neue Folie auf den Projektor und fing an zu schreiben.
    »i) Anrufe bei Özdemir.
    2) Geld im Medizinschränkchen im Keller.
    3) Disketten mit detaillierten, aber dennoch nicht besonders polizeimäßigen
    Unterlagen über vier eingestellte Fälle.«
    Er drehte sich zu den anderen um.
    »Von denen auf jeden Fall zwei aus äußerst fragwürdigen Gründen eingestellt
    wurden, aber dennoch...«
    Er wandte sich wieder zum Overheadprojektor um. »4)«, schrieb er weiter.
    »Eine unerklärliche neue Festplatte im Computer seiner Frau.«
    Er machte sich am Filzstift zu schaffen und färbte sich den Daumen blau.
    »Was ist das«, fragte er mit einem herausfordernden Blick auf Hanne
    Wilhelmsen, die die Arme übereinandergeschlagen und ihm mit
    ausdruckslosem Gesicht zugehört hatte.
    »Absolut amateurmäßig«, sagte sie ruhig. »Das riecht doch schon von weitem
    nach einem Set-up.«
    Sie holte Atem und zeigte auf die Punkte an der Wand.
    »Die Anrufe: Absolut unwahrscheinlich, daß wirklich Halvorsrud angerufen
    hat. Das Geld im Keller?«
    Sie zögerte kurz, während ihr Finger auf dem zweiten Punkt ruhte.
    »Halvorsrud ist clever. Als er uns angerufen hat, wußte er,

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