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Holt, Anne - Hanne Wilhelmsen 5

Holt, Anne - Hanne Wilhelmsen 5

Titel: Holt, Anne - Hanne Wilhelmsen 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred
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ist ein MÄDCHEN«, formte die hochschwangere Frau mit den Lippen für
    Hanne. »EIN MÄDCHEN!«
    Hanne Wilhelmsen brach wider Willen in Gelächter aus.
    »Ein Mädchen, Billy T. Wirst du also endlich Papa von einem Mädchen? Die
    arme, arme Kleine!«
    »Dieser Mann macht nur Jungs«, sagte Billy T. und tippte mit dem Zeigefinger
    auf das Umstandskleid. »Und das hier, meine Freundinnen, das ist mein Sohn.
    Der fünfte in der Serie. Darauf schwöre ich Stein und Bein.«
    »Was wolltest du eigentlich?«
    Hanne Wilhelmsen versuchte, Billy T.s Herumgealber zu ignorieren.Tone-
    Marit Steen machte den tapferen Versuch, sich loszureißen. Beide Versuche
    mißlangen.
    »Billy T.!«
    Er schnitt eine Grimasse und schaute Hanne verärgert an.
    »Verdammt, wieso bist du jetzt immer so sauer? Kriegst du pausenlos deine
    Tage oder was? Reiß dich endlich zusammen, Mensch!«
    Seine Grimasse wurde zu einem für Tone-Marit bestimmten Lächeln, als er
    sich aus dem Sessel aufrappelte und verschwand.
    »Was wollte er denn nun?« fragte Hanne und breitete demonstrativ die Hände
    aus.
    »Keine Ahnung«, sagte Tone-Marit und setzte sich mit einem Stöhnen, das sie
    zu unterdrücken versuchte. »Aber ich hab was für dich. Dieser Typ, der
    angeblich Halvorsruds Frau enthauptet hat...«
    »Stile Salvesen«, sagte Hanne kurz. »Was ist mit dem?«
    »Ja. Von dem der Staatsanwalt immer wieder behauptet. . . «
    »Ich weiß, von wem du redest«, fiel Hanne ihr wütend ins Wort. »Also, was
    gibt's Neues?« »Tot.« »Tot?«
    18
    Stäle Salvesen war nicht zu finden gewesen, seit Hanne nachts die Suche nach
    ihm eingeleitet hatte. Ein Zettel mit Informationen über ihn lag vor ihr.
    Alter: 52 Jahre. Zivilstand: geschieden. Arbeit: Frührentner aus
    Gesundheitsgründen. Ein erwachsener Sohn. Wohnhaft: Vogts gate 14.
    Einkünfte 1997: 32000 Kronen. Kein Vermögen. Außer dem Sohn keine
    Angehörigen. Und der Sohn lebte in den USA.
    Zwei Streifenwagen waren um drei Uhr nachts nach Torshov gefahren, um
    nach Stäle Salvesen Ausschau zu halten. Da er nicht zu Hause war und seine
    Wohnungstür nicht abgeschlossen hatte, hatten sie eine inoffizielle
    Besichtigung vorgenommen.Triste Behausung, aber aufgeräumt. Das Bett
    gemacht. Im Kühlschrank Milch mit abgelaufenem Verfallsdatum. Diese im
    Telegrammstil gehaltenen Auskünfte stammten aus dem Bericht, der den
    persönlichen Daten angeheftet war.
    »Was meinst du mit tot«, sagte Hanne mit unnötig scharfer Stimme; die
    Tatsache, daß Salvesen nachts nicht zu finden gewesen war, hatte ihr die
    heimliche Hoffnung gegeben, daß Sigurd Halvorsrud doch die Wahrheit sagen
    könnte.
    »Selbstmord. Ist am letzten Montag ins Meer gesprungen.«
    »Ins Meer gesprungen?«
    Hanne Wilhelmsen fand das komisch. Warum, wußte sie nicht.
    »Es war ein. . . . uuuups!«
    Tone-Marit legte die Hand auf ihren Bauch und hielt den Atem an.
    »Einfach nur ein Bäuerchen«, keuchte sie dann. »Ein Spaziergänger hat
    gesehen, daß sich am Montag abend um kurz vor elf ein Mann von der Staure-
    Brücke gestürzt hat. Die Polizei hat gleich in der Nähe Salvesens alten Honda
    gefun

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    den. Offen, der Zündschlüssel steckte noch. Auf dem Armaturenbrett lag ein
    Abschiedsbrief. Ganz einfache Mitteilung, vier Zeilen, er erträgt es nicht mehr
    etcetera, etcetera.« »Und die Leiche?«
    »Noch nicht gefunden worden. Gerade in der Gegend sind die
    Strömungsverhältnisse ziemlich wild, es kann also noch dauern. Und Salvesen
    kann auch beim Sturz schon ums Leben gekommen sein. Es sind über zwanzig
    Meter.«
    Ein Feueralarm heulte auf.
    »Neiiin«, schrie Hanne Wilhelmsen. »Ich hab diese falschen Alarme satt. Zum
    Kotzen satt!«
    »Du hast im Moment fast alles zum Kotzen satt«, sagte Tone-Marit ruhig und
    stand auf. »Und es könnte ja vielleicht doch mal brennen.«
    In der Türöffnung drehte sie sich um und sah ihre Vorgesetzte an. Einen
    Moment lang sah sie aus, als wolle sie noch mehr sagen. Dann schüttelte sie
    fast unmerklich den Kopf und ging.
    6
    »Es sieht nicht gerade gut aus«, sagte Hanne Wilhelmsen und goß neuen
    Kaffee in den henkellosen Becher, der vor Oberstaatsanwalt Sigurd Halvorsrud
    stand. »Das sehen Sie doch selbst, oder?«
    Halvorsrud hatte sich gewaltig zusammengerissen. Er war frischgewaschen
    und glatt rasiert. Außerdem trug er eine Krawatte, obwohl er gerade in einer
    unkomfortablen Zelle residierte. Er nickte wortlos.
    »Mein Mandant akzeptiert eine Woche Untersuchungshaft. Innerhalb dieser
    Zeit

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