Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Holunderküsschen (German Edition)

Holunderküsschen (German Edition)

Titel: Holunderküsschen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
Vom Netzwerk:
unbedingt was m a chen. So wie du sonst herumläufst, kannst du unmöglich da hin!“
    „Danke Mama! Jetzt fühle ich mich gleich besser.“
    „Du hast ja wieder eine Laune. Da will man dir helfen und was ist der Dank ...?“ Meine Mutter schnaubt erneut aus. „Ist Katja in der Nähe? Gib sie mir mal.“ Katja winkt hektisch ab.
    „Warte, sie sitzt neben mir auf dem Sofa.“ Ich reiche Katja, die mir den Vogel zeigt, den Hörer. Ich strecke die Zunge raus.
    „Hallo, Frau Löhmer.“
    „Katja, du bist doch die Vernünftigere von euch beiden. Bitte pass auf, dass Julia nicht eines ihrer schrecklichen Kleider trägt, sondern etwas Ordentliches. Versprichst du mir das?“ Katja kann nur mit Mühe ein Lachen unterdrücken.
    „Selbstverständlich, Frau Löhmer. Ich werde persönlich die Kleider für den morgigen Abend aussuchen. Sie können sich auf mich verlassen.“ Die falsche Schlange!
    „Gott sei Dank! Dann bin ich beruhigt“, trällert meine Mutter durchs Telefon. „Na, dann will ich euch nicht länger stören.“
    „Soll ich Ihnen Julia noch einmal geben?“
    „Nee, nee. Der Klaus und ich, wir müssen jetzt los. Wir haben uns zum Bridge verabredet. Macht es gut.“ Klick! Sie hat aufgelegt.
    „Uff!“ Harald verzieht das Gesicht zu einer Grimasse. „Sie kann von Glück reden, dass sie so normal geworden ist. Diese Frau ist ja explosiv wie ein Vulkan! Und diese Stimme ...!“ Harald schüttelt den Kopf. „Eine breit getretene Kindertrompete klingt schön dagegen!“
    „Dein Gesicht sieht schon besser aus“, stellt Katja fest.
    „Wirklich?“
    Ich haste zum Spiegel. Anstelle eines intensiven Rottons finden sich in meinem Gesicht jetzt lauter rote Flecken.
    „Ich sehe aus wie eine Tüpfelhyäne“, stöhne ich. „Mit roten Augen. Was ist daran besser?“
    „Jetzt sieht man wenigstens, dass es eine Allergie ist und kein Sonnenbrand“, entgegnet Katja.
    „Na super!“ Ich lasse mich auf das Sofa neben Katja fallen. „Dann habe ich ja noch einmal Glück gehabt. Hauptsache, Benni sieht mich nicht so.“
    „Ach, der ist viel zu beschäftigt. Da mach dir mal keine Sorgen“, tröstet mich Katja frö h lich. „Außerdem ist ja Harald bei dir, um dich zu schützen.“
     
     
    „Julia?“
    „Was?“, sage ich abwesend. Und dann setzt mein Herzschlag aus.
    Keine drei Meter vor mir steht Benni. Er trägt einen teuren Anzug und hält ein Glas in der Hand. Das ist so gar nicht der Benni, wie ich ihn in Erinnerung habe. So elegant, so unnahbar. Nur seine Augen sehen immer noch so wunderbar aus.
    Scheiße! Ich habe eine zentimeterdicke Make-up-Schicht auf meinem Gesicht. Meine roten Augen verberge ich hinter Katjas teurer Designer-Sonnenbrille. Gar nicht reagieren, sage ich mir schnell. Cool bleiben.
    „Schön dich zu sehen. Ich hatte gehofft, dass du kommst.“ Seine Stimme klingt warm und vertraut.
    Ich spüre wie ich weiche Knie bekomme. „Ach so.“
    Benni nickt. „Ich hatte gehofft, dass wir miteinander reden können.“ Er lächelt gequält.
    Soll er ruhig zappeln. Schließlich hat er mich einfach abserviert.
    „Ich bin nicht alleine da“, sage ich in einem höflichen, leicht mitleidigen Ton.
    „Echt?“
    „Ja. Echt.“ Ich zucke mit den Schultern.
    „Wer ist es? Kenne ich ihn? Ist es ...“ Er lässt seinen Blick über die Menge schweifen. „... B ist du mit deinem Verlobten hier?“
    Ich habe keine Lust Benni zu sagen, dass ich nicht mehr mit Johann verlobt bin. Was spielt es noch für eine Rolle? Zwischen uns ist es aus und vorbei. Auch wenn ich der Versuchung ihn zu berühren kaum widerstehen kann.
    „Äh ... mit dem da.“ Ich zeige auf Harald, der gerade genüsslich die Lippen spitzt und einen Schluck aus seinem Prosecco-Glas nimmt. „Weißt du, Harald hat einen der angesagtesten Fr i seursalons in ganz Hamburg.“
    Bennis Gesicht verzieht sich zu einem ungläubigen Lächeln. „Also, ich hätte nicht gedacht, dass du und ..." Er sieht erneut zu Harald. „... dass er ..."
    „Ich geh dann wohl besser wieder zu ihm.“ Leider wendet sich Harald genau in diesem Moment einem adretten jungen Mann zu.
    „Sieht aus, als ob dein Begleiter anderweitige Interessen hat.“ Tatsächlich prosteten sich Harald und der Jüngling gerade zu. Dabei zieht Harald seinen Bauch derart ein, dass ich befürc h te, er könnte jeden Moment ohnmächtig werden.
    Mist!
    Benni steht immer noch neben mir und guckt. Ich starre wütend zu Harald rüber, aber der hat keine Augen für mich. Meine Wangen verfärben

Weitere Kostenlose Bücher