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Holz und Elfenbein

Holz und Elfenbein

Titel: Holz und Elfenbein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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räusperte sich als er bemerkte, dass Alexis‘ Gesichtsausdruck offenkundiges Unverständnis zur Schau trug.
    »Nerd.« Sie grinsten einander an. Wenn Alexis im Gegenzug beginnen würde über Musiktheorie zu schwärmen, würde Eric geistig abschalten. So hatte eben jeder sein Spezialgebiet.
    »William ist groß geworden, was gebt ihr ihm nur zu futtern?« William hatte bereits den Toast verdrückt, den Alexis für sich gedacht hatte.
    So wurden schnell noch drei weitere Frühstücksgedecke aufgelegt und sie speisten gemeinsam. Danach brachten Mary-Alice und Eric das Gepäck auf die Gästezimmer. Sie würden drei Wochen bleiben, zumindest hatten sie das so geplant. Doch Alexis bezweifelte es. Dazu kannte er Mary-Alice und Eric zu gut. Wahrscheinlich würde nach schon einer Woche ein Anruf von Marys Büro eintreffen oder irgendwelche Entwickler würden Erics Rat benötigen. Doch zunächst einmal freute er sich sehr, dass die Drei hier waren. Alexis überlegte bereits ob er nicht den Rest der Woche auch hier auf dem Anwesen bleiben sollte, statt nach London zurückzufahren. Schließlich wollte er seiner Schwester auch Federico vorstellen.
    Am Nachmittag hatte es sie alle ins Freie gezogen, um die Frühlingssonne zu genießen und so saßen Alexis, Mary-Alice und Eric auf den alten Steinstufen, die direkt hinab zu dem angelegten Park führten, während William zusammen mit seiner Urgroßmutter die Karpfen in einem der Teiche fütterte. Früher, so vor etwa zweihundert Jahren, war Angeln wohl ein beliebter Zeitvertreib der männlichen Arrowfields gewesen, denn es gab ganze vier Teiche in dem Park. Nicht zu vergessen der Wald, der sich gleich dahinter anschloss und früher zum Jagen gebraucht worden war. Manchmal fragte sich Alexis ob seine Vorfahren genau so auf diesen Stufen gesessen, das Wetter genossen und ihren Kindern beim Spielen zugesehen hatten.
    Federico war noch immer nicht aufgetaucht und in einer knappen Stunde hatte Alexis ursprünglich geplant gehabt zu ihrem Arzttermin aufzubrechen. Natürlich würde er Federico begleiten.
    Seiner Schwester hatte er alles von ihrem Streit erzählt. Es ließ sich ja schlecht vermeiden, dass sie sich fragte, wo denn der Freund ihres Bruders steckte.
    »Hätte nicht gedacht, dass du so eine Glucke sein kannst«, sagte sie nicht ohne Zuneigung und bevor er widersprechen konnte, meinte sie noch: »Es wurde auch Zeit, dass du Verantwortung übernimmst und dich wie ein erwachsener Mann benimmst. Ich habe es nie gutgeheißen, dass du dich so gehen gelassen hast. Du hattest verdammtes Glück, dass du noch negativ bist.«
    »Mary!« Alexis war es normalerweise nicht peinlich über Sex im Allgemeinen und sein Sexleben im Speziellen zu plaudern. Doch es war eine gänzlich andere Angelegenheit wenn sich sein fünfjähriger Neffe und seine Großmutter in Hörweite befanden. Eric wich seinem Blick aus und schüttete noch etwas Milch in seine Tasse, obwohl der Tee schon hell genug war.
    »Ich weiß so manche Dinge, die Mum und Dad nicht wissen und wenn ihm jemand ins Gewissen reden muss, dann ich!«, wehrte Mary-Alice den Versuch ihres Mannes ab sie zu beschwichtigen.
    Sie nörgelte noch ein paar Minuten weiter an ihm herum und Alexis schwieg klugerweise. So ganz unrecht hatte sie ja auch nicht.
    Doch als Mary-Alice endlich einmal innehielt, um noch etwas zu trinken, schaltete sich Eric ein: »Nun Alexis, jetzt siehst du einmal wie es ist von einem Arrowfield bevormundet zu werden.«
    Dieses Mal ließ sich Eric nicht beirren und legte Mary-Alice eine Hand auf die Schulter. »Ihr könnt eure Mitmenschen schon reichlich überfordern, auch wenn ihr es nur gut mit ihnen meint. Ich kann Federico schon sehr gut verstehen.«
    Sowohl Alexis als auch Mary-Alice blickten betreten zu Boden. Wer ließ sich schon gerne einen Spiegel vorhalten. »Ist es so schlimm, Schatz?«
    »Ab und an habt ihr die Dynamik einer Felslawine, wenn ihr euren Willen durchboxen wollt. Man muss sich durchaus erst daran gewöhnen.« Eric küsste sie auf die Stirn. »Aber ich hatte ja schon sieben Jahre lang die Gelegenheit dazu. Wenn ich dir von Zeit zu Zeit deinen Willen lasse, lebe ich bedeutend ruhiger.«
    »Schuft.« Sie rückte etwas von ihm ab doch war deutlich sichtbar mit wie viel Liebe sie ihren Gatten anblickte.
    »Ich bin mir sicher, dass Federico bald zurückkommt.« Eric zwinkerte Alexis zu. »Er möchte dich nur etwas leiden lassen und wenn du klug bist, sprichst du ihn nicht mehr darauf an. Mit Sicherheit ist

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