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Holz und Elfenbein

Holz und Elfenbein

Titel: Holz und Elfenbein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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einmal mehr zu denken gegeben. Federicos Hand so schwach und zerbrechlich zu sehen, das war für den Pianisten die schlimmste Folter gewesen.
    Alexis musste wohl später doch irgendwann eingenickt sein. Federico hingegen, der neben ihm lag, wurde so gegen Mitternacht ausgesprochen unruhig. Er wälzte sich von einer Seite auf die andere und so war es das Rascheln des Bettzeugs, das Alexis zu der reflexhaften Frage veranlasste: »Kannst du denn nicht schlafen?« Er selbst wähnte sich schon wieder halb im Reich der Träume.
    »Nein, verdammt, ich kann mir mit der Linken einfach keinen runterholen.«
    Alexis hatte noch nie zu der beneidenswerten Sorte Mensch gehört, die von einem Augenblick auf den nächsten hellwach sein konnten. So dauerte es auch jetzt eine gewisse Zeit, bis er Federicos Äußerung in ihrer ganzen Tragweite erfasst hatte.
    »Was?«, fuhr er schließlich hoch und tastete zielsicher nach dem Schalter seiner Nachttischlampe.
    Federico verzog angewidert das Gesicht als das Licht der eingeschalteten Lampe ihn kurzzeitig blendete.
    »Ich kanns ja wohl schlecht mit rechts machen, so wie sonst... und wenn er mir steht, kann ich unmöglich einschlafen«, sprach es und schloss die Augen, dabei presste er die Lippen fest aufeinander, so dass sie eine dünne, weiße Linie bildeten.
    »Oh, fuck «, stöhnte er frustriert und für einen Moment hörte das hektische Geraschel unter der Bettdecke auf. Federico hatte wohl Ladehemmungen.
    »Warum?«, stellte Alexis die wenig sinnhafte Frage nach Federicos Beweggründen. Na, warum wohl. Es lag ja auf der Hand, oder besser ›in der Hand‹.
    »Alexis?«, schnurrte es dann von der anderen Seite des Bettes. Moment mal, Federico schnurrte?
    »Oh nein!«
    »Komm schon, jetzt bist du sowieso wach!« Schon schlang Federico seinen gesunden Arm um Alexis‘ Hals und küsste ihn stürmisch.
    »Ich bin so geil«, flüsterte er in Alexis‘ Ohr.
    »Hmh.« Das konnte Alexis auch so sehen.
    »Halt!«
    Federico begann an seinem Ohrläppchen zu knabbern. »Halt?« Es klang eindeutig enttäuscht. »Willst du mich so hängen lassen?«
    »Von ›hängen lassen‹ kann wohl keine Rede sein.«
    »Alexis, komm schon. Mach es mir; jetzt.« Federico hatte zwar in den letzten Wochen gelernt offener und direkter über seine Wünsche im Bett zu reden, aber so etwas. Er bettelte ja förmlich darum, dass Alexis mit ihm schlafen würde. Es mussten die Schmerztabletten sein oder die Reste der Narkose, oder... unwillkürlich durchzuckte ihn ein heißer Schauer des Begehrens als sich Federico – zugegeben etwas umständlich – das Shirt über den Kopf zog, sich mit einem glühenden, verlangenden Blick in die Kissen zurücklegte und die Beine anzog, so dass Alexis deutlich seine Erektion unter dem weiten Stoff der Pyjamahose erkennen konnte.

    »Du bist high von den Tabletten.« Alexis wusste nicht, warum er das gesagt hatte. Jetzt war es ohnehin zu spät. In Rekordzeit hatte er Federicos Hose hinuntergezogen, auf seinen eigenen Ständer etwas Gleitmittel verteilt und in Federicos engen Hintern eingedrungen.
    »Ist das schlimm?« Federico fuhr sich mit der Hand durchs Haar und drückte den Rücken wie eine gespannte Bogensehen durch, um sich noch ein paar kostbare Millimeter näher an Alexis heranzuschieben.
    »Nein, aber das sollte es sein. Ach, komm her.« Alexis zog Federico in die Höhe und schon schlang dieser seine Beine um Alexis‘ Hüfte. Nun war es an Alexis in die blonden, mittlerweile verschwitzten Strähnen zu fassen. Sanft zwang er Federico dazu ihm in die Augen zu sehen, während er immer und immer wieder in ihn stieß.
    Komischerweise hatte sie immer genau dann den besten Sex, wenn Alexis dachte, dass es kein guter Zeitpunkt dafür wäre.

    »Was denn? Immer noch nicht?« Schwer ließ sich Alexis auf das Bett zurückfallen und versuchte wieder zu Atem zu kommen.
    »Nein«, Federico blickte an sich herab. »Sag bloß du bist erschöpft, lässt deine Stehkraft...« Weiter kam Federico nicht, denn erneut wurde er auf das Bett niedergedrückt.
    So einen absurden Vorwurf über Alexis‘ Potenz konnte dieser doch nicht auf sich sitzen lassen. Während Alexis schon zwei Orgasmen gehabt hatte, hatte sich bei Federico nichts getan. Insgeheim fragte sich Alexis, ob man Federico nicht aus Versehen Viagra statt Schmerzmitteln gegeben hatte.
    Rittlings setzte er sich auf Federico. Er wollte bereits dessen Handgelenke ergreifen und über Federicos Kopf in die Kissen drücken. Doch dann besann er

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