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Holz und Elfenbein

Holz und Elfenbein

Titel: Holz und Elfenbein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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unmissverständlich zu klären.
    »Was? Schon vergeben?«, versuchte es der Clubber noch einmal.
    »Ja, er gehört zu mir, Twinkie.« Das wertete der andere wohl als Kompliment und warf ihm eine Kusshand zu.
    Dann war der Störenfried verschwunden und Federico entspannte sich sichtlich. »Danke.« Allerdings hatte er es ziemlich eilig seine Hand aus Alexis‘ Griff zu befreien. Gerne hätte dieser ihn noch länger festgehalten, doch er kam dem so offensichtlichen Wunsch nach.
    »Das ist schon das dritte Mal heute«, knurrte Federico und sah so aus, als ob er dringend eine Erfrischung gebrauchen könnte.
    Alexis wandte sich an den Barkeeper und bestellte noch ein Bier: »Und einmal ficken.« Alexis machte dabei einen unmissverständliche Handbewegung.
    »Was?« Das kam von Federico und Alexis freute sich diebisch. Es war nur der Name eines Shots und keineswegs ernstgemeint. Aber das wusste ja Federico nicht und wieder einmal zeigte sich, dass Federico wohl keinen Sinn für diese Art von Humor hatte.
    »Kein Wunder, dass sie dich anmachen. Bei diesem Outfit«, Alexis hob das Schnapsglas in einer Art von Tribut und stürzte es hinunter.
    »Das war Claudes Idee.« Federico zupfte kritisch an dem Shirt herum und nahm einen Schluck von der Flasche, die ihm Alexis anbot. »Das alles war seine Idee...«
    Der Rest ging inmitten des kollektiven Applaus unter, der dem DJ galt. Sofern Alexis an einer ernsthaften Unterhaltung mit Federico gelegen war, dann sollten sie den Club wohl besser verlassen. Außerdem schien Federico nicht so glücklich mit der Wahl der Location zu sein, zu der ihn sein Zimmernachbar mitgenommen hatte. Warum war Federico denn überhaupt mitgekommen, wenn es ihm doch so unangenehm war?
    Alexis beugte sich näher an Federico heran und er konnte es nicht verhindern, dass er sich vorstellte, seine Hand unter die enge Jeans zu schieben und den Hintern des Pianisten zu kneten. Unwillkürlich verschränkte er seine Hände hinter dem Rücken, als Vorsichtsmaßnahme.
    »Willst du gehen? Ich bin auch nur hier, weil mich ein Freund gebeten hat.« Was ja auch so stimmte – irgendwie - und bestenfalls eine kleine Notlüge war.
    Federico nickte und schien über diesen Vorschlag sehr dankbar zu sein. Ein kleines Problem blieb allerdings, Frank hatte Alexis‘ Schlüssel fürs Auto und Wohnung. Frank hatte sich angeboten zu fahren, damit Alexis Alkohol trinken konnte. Das hieß er musste noch irgendwie Frank ausfindig machen, sonst stand er unverrichteter Dinge vor seiner verschlossenen Wohnung und er zweifelte stark daran, dass ihm Federico für die Nacht einen Schlafplatz anbieten würde.
    »Ich gehe Frank suchen. Er hat meinen Schlüssel.« Alexis deutete mit dem Daumen zur Tanzfläche und hatte erwartet, dass Federico auf ihn an der Bar warten würde. Aber stattdessen hielt sich Federico dicht bei ihm als sie sich zwischen den Tanzenden hindurch bewegten.
    »Ich komme mir hier wie ein Stück Freiwild vor.«
    › Wundert mich nicht‹, aber das behielt Alexis besser für sich, er lächelte nur und griff wieder nach Federicos Hand. Der Pianist ließ es geschehen, wenn auch seine Bewegungen etwas hölzern wirkten und seine Lippen zu einer verbissenen, schmalen Linie zusammen gepresst waren. Für manche Männer wirkte gerade dieses Verhalten, das so eindeutig von Unerfahrenheit zeugte, anziehend. Ganz zu schweigen davon, dass Federico äußerst attraktiv war. Er hatte selbst etwas von einem Twink, auch wenn es nicht so extrem wirkte, wie bei dem Clubber zuvor.
    Trotz aller Anstrengungen konnte Alexis Frank nirgends finden und so groß war der Club jetzt auch wieder nicht. Es gab nur eine Etage mit Bar, Tanzfläche, den Toiletten und... Ja, fein. Alexis schickte ein Stoßgebet gen Himmel, wahrscheinlich war es genau der Darkroom. Warum musste Frank ausgerechnet jetzt und heute in einen Darkroom gehen? Hatte Frank es etwa so nötig? Aber Alexis brauchte die Wohnungsschlüssel, er hatte keine Lust die halbe Nacht planlos durch die Stadt zu trotten und zu warten bis Frank geruhte zurückzukehren. Doch wollte er keineswegs Federico mit hinein nehmen. Federico war die ganze Sache hier ohnehin schon so was von peinlich. Was hatte sich Claude nur dabei gedacht? Kannte der seinen Freund nicht besser?
    »Vielleicht ist er hier drin. Geh doch schon mal nach draußen«, meinte Alexis zögerlich und hoffte, dass Federico darauf einging. Gut, ein bisschen eigennützig war er schon. Das Bild einer Horde wilder, zugedröhnter Schwuler

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