Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)
fensterlosen Betongebäude mit Stacheldraht auf dem Dach.
»Wie eine Festung«, murmelte ein Polizist der Antiterroreinheit.
Auf dem zweiten Monitor war der Kastenwagen von schräg oben zu sehen – auf der Seitenwand erkannte man den nachlässig aufgemalten Schriftzug »Giovanni’s Pizza«.
»Wo haben Sie die Kamera angebracht?«, fragte Koslowski.
»An einem Telefonmast«, erklärte einer von Sanders’ FBI -Leuten.
»Wie spät ist es?«, fragte jemand.
»Kurz nach Mittag«, antwortete Gillespie mit einem Blick auf seine Uhr.
»Das wird ein langer Tag«, meinte Sanders.
Ein Mann und eine Frau aus dem Antiterrorteam brachten Kartons mit Sandwiches und Getränken. Alle nahmen sich etwas und begannen zu essen. Leises Stimmengemurmel erfüllte den Raum.
»Da ist er«, sagte Carrie mit vollem Mund und deutete auf den Monitor, der den Blick vom FedEx-Gebäude auf das Waldorf Astoria zeigte.
»Wer?«
»Mohammed. Der Cousin.« Ein Mann im braunen Anzug ging zum Eingang des Hotels.
»Gute Augen. Er hat sich umgezogen«, stellte Koslowski fest.
Eine der normalen Überwachungskameras zeigte ihn, wie er die elegante Lobby durchquerte und in den Aufzug trat. Wenig später sah man ihn die Kabine verlassen, an einem Zimmermädchen, das zu Koslowskis Team gehörte, vorbeigehen und an Dimas Tür klopfen. Dann entschwand er ihren Blicken.
»Jetzt müssen sie nur noch warten«, stellte Koslowski fest.
»So wie wir«, warf Saul ein.
»Wo hat er den Truck geparkt?«, wollte Sanders wissen.
»Wahrscheinlich in einem Parkhaus. Er dürfte mit der U-Bahn gekommen sein«, mutmaßte Koslowski. »Ich lasse alle Parkhäuser in der Umgebung von Leuten in Zivil absuchen.«
»Sie sollen aufpassen – vielleicht befindet sich eine Sprengfalle in dem Wagen«, warnte Saul.
»Daran haben wir selbst schon gedacht«, antwortete Koslowski. »Wir werden das Parkhaus evakuieren und die Bombenexperten rufen.«
Eine halbe Stunde später kam ein Anruf. »Sie haben den Truck gefunden. Er steht in der Fifty-Sixth Street, in der Nähe der Ninth Avenue«, verkündete der Captain und erteilte seine Anweisungen.
»Sagen Sie ihnen, sie sollen sich unbedingt von dem Wagen fernhalten und das Parkhaus evakuieren«, warf Saul ein.
»Schon geschehen«, gab Koslowski zurück.
»Es geht los«, meldete ein FBI -Mann und deutete auf einen Monitor.
»Ist er das?«, fragte Gillespie.
»Das ist er«, bestätigte Koslowski mit einem Blick auf das Foto auf dem Tisch. »Abdel Yassin. Wer ist der andere?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Carrie, »aber geben Sie Order, ihn nach Möglichkeit nicht zu töten. Falls er zu einer Zelle gehört und er etwas verrät, können Sie anschließend alle hochgehen lassen.«
Der Truck fuhr ab und verschwand aus dem Blickfeld der Kamera, Richtung Osten, weg von der Sonne, die bereits tief über den Dächern stand. Bald würde es dunkel sein.
»Zeit?«, fragte Koslowski.
»17.11 Uhr«, antwortete Leonora.
»Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen sich bereit machen«, sagte Koslowski zu Sanders.
»Gilt auch für Ihre Einheiten«, erwiderte der FBI -Mann, während er zum Telefon griff.
Koslowski nickte und verständigte Raeden und seine Leute sowie das Undercoverteam im Waldorf Astoria. Er wies außerdem Gillespie an, alles für die Einrichtung von Straßensperren rund ums Hotel vorzubereiten. Das Signal würde allerdings erst erfolgen, sobald das Hercules-Team in Aktion trat.
»Danach kommt niemand mehr – ich wiederhole: niemand – ins Waldorf Astoria rein oder raus«, fügte er hinzu.
Aller Augen waren jetzt gebannt auf zwei Monitore gerichtet: Der eine zeigte das Kühllager in Red Hook, der andere die Tür des Hotelzimmers, in dem sich Dima und die beiden Jordanier befanden. Sie waren den ganzen Tag nicht herausgekommen. Im darüber gelegenen Raum waren auf dem Fußboden Geräuschsensoren installiert worden, ohne dass man viel gehört hätte. Der Techniker meldete jedoch Klickgeräusche, die darauf hindeuteten, dass die Jordanier ihre Waffen überprüften und luden.
Unterdessen erreichte der Kastenwagen mit der Pizzeria-Aufschrift das Kühllager und hielt im Ladebereich an. Die beiden Männer, Yassin und ein unbekannter Araber, beide mit weißen Overalls bekleidet, stiegen aus, holten einen Handwagen aus dem Auto und gingen damit ins Haus.
»Geht in Position«, wies Sanders seine Leute telefonisch an. »Wir warten, bis sie rauskommen.«
Auf dem Bildschirm war eine Gruppe von zehn Mann in voller SWAT -Montur mit
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