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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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tief ausgeschnittenen Kleid veranschaulichten.
    Ein Foto jedoch ließ Carrie innehalten. Es handelte sich um eine Zeitschriftenanzeige für Aishti, eine Kette kleiner Luxus kaufhäuser. Darauf war Rana mit zwei anderen Models in einem Laden zu sehen, alle drei unglaublich chic und schlank, und eine von ihnen war Dima. Vorsichtig löste Carrie den Kleber und zog das Foto von dem Karton ab, betrachtete die Rückseite, die einen Stempel trug: François Abou Murad, Rue Gouraud. Carrie kannte die Straße im Gemmayzeh-Viertel. Sie drückte das Bild wieder an und fotografierte es mit ihrem Handy.
    Dima und Rana hatten sich also gekannt. Waren sie Kolleginnen gewesen? Rasch blätterte sie den Rest des Albums durch, fand jedoch nichts Interessantes mehr. Nachdem sie es an seinen Platz zurückgelegt hatte, durchsuchte sie die Taschen der Kleidung und entdeckte in einer kurzen Velours samtjacke ein Handy. Sie nahm es heraus und brachte es Virgil.
    Wie nicht anders zu erwarten, kannte er sich aus. Mithilfe einer speziellen NSA -Technologie hackte er sich in das Handy ein, um via SIGINT -Satellit jedes Gespräch, das mit dem Handy geführt wurde, abhören zu können. Er tippte auf das Display und rief die Handynummer auf, sah dann Carrie an. Es war nicht die Nummer, die Fielding angerufen hatte – Rana musste also noch ein anderes Handy besitzen. Wofür war dann dieses hier?
    Virgil sah auf seine Uhr. Sie hielten sich schon fast vierzig Minuten in der Wohnung auf. Die Zeit wurde langsam knapp. Carrie steckte das Handy zurück in die Jackentasche und nahm sich einen Tisch im Wohnbereich vor, den Rana offenbar als Schreibtisch benutzte. Sie durchsuchte gerade die Schubladen, als sie eine SMS erhielt. Ziad Atawi war einer von Carries ältes ten Informanten in Beirut und Mitglied der Forces Libanaises, einer ursprünglich maronitisch-christlichen Miliz, die sich in zwischen als politische Partei etabliert hatte und sich in der Allianz des 14. März engagierte. Carrie hatte sich mit ihm und Virgil zusammengetan, ohne dass irgendjemand in der Station Beirut davon wusste, schon gar nicht Fielding.
    »Sie verlässt Bob’s«, lautete die kurze Nachricht. Bob’s Easy Diner war ein beliebtes armenisches Restaurant in der Rue Sassine, nur wenige Blocks von der Wohnung entfernt. Das bedeu tete, Rana würde in wenigen Minuten zu Hause sein. Carrie ging zu Virgil hinüber und zeigte ihm die Nachricht. Sie mussten weg.
    Bevor sie gingen, aktivierte Virgil noch die Alarmanlage und verschloss die Tür. Wenige Minuten später trennten sie sich auf der belebten Straße. Er kehrte ins Iroquois zurück, das neue sichere CIA -Haus in der Nähe des muslimischen Friedhofs, um Rana von dort aus zu überwachen. Carrie hingegen nahm ein Sammeltaxi zur Corniche, der von Palmen gesäumten Strandpromenade, um sich mit Fatima alias Julia zu treffen. Bevor sie ausstieg, zog sie sich ein schwarzes Kopftuch übers Haar.
    Fatima wartete bereits in ihrer schwarzen Abaya samt Schleier beim Mövenpick-Hotel nicht weit von der Stelle, wo sich die Touristen versammelten, um die aus dem Meer aufragenden Taubenfelsen zu fotografieren.
    »Liebste Freundin, afdal Sadiqa, Kamillenblüte, vom Tau gekühlt«, sagte Carrie auf Arabisch und nahm Fatimas Hand.
    »Das ist von Ibn Arabi«, entgegnete Fatima mit leuchtenden Augen.
    »Sie ist die Medizin, sie ist die Krankheit«, rezitierten sie gemeinsam die berühmten Zeilen des Gedichts.
    »Ich habe dich vermisst«, sagte Carrie.
    »Und ich dachte, du kommst nie mehr zurück.«
    »Ich würde immer zurückkommen. Und noch etwas: Was du mir anvertraut hast, rettete viele Menschenleben. Egal was andere sagen – es war großartig und mutig von dir.« Sie hielten sich an den Händen wie Schulmädchen und schlenderten über die Promenade, lauschten dem Rauschen des Windes in den Palmen und schauten hinaus auf das in der Sonne glänzende Meer.
    »Wirklich?«, fragte Fatima. »Glauben sie mir jetzt?«
    »Absolut. Sie wissen, welch wertvolle Dienste du leistest.« Carrie zögerte einen Augenblick. »Wie geht es dir sonst?«
    »Nicht gut«, antwortete Fatima. »Manchmal denke ich, er will mich umbringen. Es gibt Momente, da wäre ich lieber sein Hund als seine Frau.«
    »Nein, Habibi , meine Liebe, sag das nicht. Wie kann ich dir helfen?«
    Die Freundin blieb stehen. »Ich will nach Amerika und mich scheiden lassen. Das will ich.«
    » Inschallah, ich werde tun, was ich kann. Ich schwöre es.«
    »Du brauchst nicht zu schwören, Carrie.

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