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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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Lügner, ein richtiger Scheißkerl, aber das hätte er nie getan. Niemals. Ich sehe ihn nicht als Selbstmordtypen.«
    »Wie hast du ihn überhaupt eingeschätzt?«
    »Er gehörte zu den Typen, die sich für schlauer halten als alle anderen. Er dachte, niemand könne ihm etwas anhaben.« Sie tippte Virgil auf den Arm. »Wir kehren um.«
    »Nein«, rief Saul ins Handy. »Deine Abreise nach Bagdad ist ein Befehl. Der Irak ist zu wichtig. Außerdem findest du dort vermutlich die Antworten auf viele offene Fragen.«

KAPITEL 26
    Route Irish, Bagdad
    Demon stand im Wartebereich des Bagdad International Airport. Der stämmige Ex-Soldat mit der kleinen Lücke zwischen den Vorderzähnen trug eine Wüstentarnhose, eine Schutzweste mit einem aufgemalten Totenkopf und einen Militärhelm, auf dem »Demon« stand. Da er unter der Weste kein Hemd trug, sah man seine durchtrainierten Arme und den Stiernacken – und die zahlreichen Tattoos von Kobras und Teufelsgesichtern. Wie die anderen Angehörigen ihres Eskortteams der Sicherheitsfirma Blackwater hatte er einen Munitionsgürtel mit Ersatzmagazinen und zwei Handgranaten umgebunden, die wie tödliche Früchte daran herabbaumelten. Den M4-Karabiner hielt er in der Armbeuge.
    Obwohl es erst Anfang April war und noch nicht einmal neun Uhr morgens, schwitzte Carrie bereits. Sie schätzte die Temperatur auf etwa dreißig Grad, und dabei würde es nicht bleiben. Wie die anderen trug sie Schutzweste und Kevlarhelm, doch den Karabiner, den man ihr in die Hand gedrückt hatte, hielt sie wie einen Fremdkörper. Schließlich war sie völlig unerfahren im Umgang mit einer solchen Waffe. Virgil neben ihr fühlte sich kaum wohler und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.
    Vor sieben Monaten war sie zum letzten Mal im Irak gewe sen, aber die Hitze, die privaten Sicherheitsdienste, das Gefühl von Krieg, das allgegenwärtig in der Luft lag, ließ sie sofort wieder in diese besondere Atmosphäre eintauchen. Es war, als sei sie nie weg gewesen und Beirut nie passiert. Kaum zu glau ben, dass keine zwei Monate vergangen waren seit Nightingale, mit dem alles begann. Sie fühlte sich an ihre Fünfzehnhundert- Meter-Läufe erinnert, bei denen ihr die Zeit komprimiert und endlos zugleich erschienen war. Anders als bei ihrem frühe ren Aufenthalt im Irak jedoch verfolgte sie diesmal eine konkrete Spur.
    Während des Zwischenstopps in Amman hatte ihr auf der Flughafentoilette eine Agentin der dortigen Station, eine attrak tive, junge, arabisch-amerikanische Frau, ein verschlüsseltes Handy unter der Kabinentrennwand durchgeschoben. Sie be nutzte es gleich, um Saul anzurufen. »Was ist mit Nightingales Handy?«, wollte sie als Erstes wissen.
    »Wir arbeiten noch dran. Nach jedem Treffen mit Rana hat er immer dieselbe Handynummer im Irak angerufen.«
    »Wo?«
    »Überall. Bagdad, Falludscha, Ramadi. Der letzte Anruf ging nach Ramadi.«
    »Dann gehen wir davon aus, dass sich Abu-du-weißt-schon- wer dort aufhält?«, flüsterte sie ins Telefon.
    »Ubaida? Ja. Carrie?«
    »Ja?«
    »Pass auf dich auf. Du bist in der Roten Zone.« Die Situation musste wirklich dramatisch sein, wenn er sie warnte. Aus den Fernsehnachrichten wusste sie, dass der Krieg an Intensität zunahm. Oder meinte er mit seiner Warnung etwas anderes? Zum Beispiel eine drohende Al-Kaida-Operation?
    »Saul, kommt da etwas auf uns zu?«
    »So wie immer«, entgegnete er.
    Demon gab ihnen Instruktionen, was sie auf der Fahrt vom Flug hafen in Bagdads Grüne Zone erwartete. Sie standen bei einer Gruppe von Sicherheitsleuten von Blackwater und anderen Firmen; auch zwei CNN-Reporter waren dabei, die aus Amman mit ihnen hergeflogen waren.
    »Alles herhören. Ich sage das nur einmal, und es ist mir scheißegal, ob Sie zuhören. Vielleicht leben Sie ja sowieso nicht lange genug«, erklärte er, und Carrie merkte, dass er diese An sprache schon oft gehalten hatte. »Es sind nur zehn Kilometer bis zur Grünen Zone. Flaches Gelände, die Straße verläuft fast schnurgerade. Route Irish wird sie genannt oder Panzerfaustallee und das nicht von ungefähr. Wir werden in zehn Minu ten dort sein. Keine große Sache, stimmt’s?« Er grinste und ließ seine Zahnlücke sehen.
    »Wir fahren in zwei Konvois zu je fünf Fahrzeugen: drei gepanzerten Chevy Suburbans, einem Mamba-Truppentrans portpanzer mit einem M240-Maschinengewehr am Dach vorne und einem zweiten Mamba am Ende. Einige von euch Neuen«, sagte er und blickte in die Runde, »halten das

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