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Homogen

Homogen

Titel: Homogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Nelka
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FBI-Agent trocken.

     
     

    „Ok. Ich werde Ihnen etwas Handfestes liefern!“, antwortete der junge Modedesigner brummig und legte auf.

     
     

    Christian musste sich also noch einmal mit diesem psychopathischen Wissenschaftler treffen. Da er selbst keine Telefonnummer von Stanley hatte, musste er darauf warten, bis er ihn wieder anrief. Enttäuscht ging lief er eine Weile in der Gegend herum, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Dann kehrte er schließlich in seine Wohnung zurück, als eben das Telefon klingelte.

     
     

    „Ja?“, fragte er etwas atemlos. „Ach du bist es Emilian! Ich dachte es wäre jemand anderes!“

     
     

    „Wer denn?“, ertönte es aus dem Hörer. „Etwa dein neuer Freund?“

     
     

    „Nein. Was willst du?“, fragte der Modedesigner ungehalten.

     
     

    „Ich wollte nur mal hören, wie es dir geht. Die neuen Entwürfe sind jetzt in Bearbeitung und in deinen Emails war auch nichts Weltbewegendes. Kann ich dir irgendetwas bringen? Eine Packung deiner Lieblingsgummibärchen vielleicht?“

     
     

    Christian schüttelte mit seinem Kopf. Die Anspannung schien dem Entzücken zu weichen. Sein Freund und Kollege kannte ihn einfach zu gut. „Nein, danke. Ich will einfach nur etwas ausspannen. Mach dir keine Sorgen.“

     
     

    „Na gut. Dann meld dich, wenn du wieder fit bist oder du etwas brauchst!“

     
     

    „Ja, danke. Grüß die anderen“, und dann legte Christian auf. Einen Moment flackerte ein leichtes Lächeln auf seinem Mund auf.

10. Kapitel
     

     
     

    11. Juni 2009, 22:34 Uhr

     
     

    Ein lautes Geräusch holte Christian aus seinem Schlaf. Er schlief noch nicht fest, war er doch erst vor einer halben Stunde ins Bett gegangen. Verwundert setzte er sich in seinem Bett auf und lauschte. Träumte er oder hatte er wirklich etwas gehört?

    Plötzlich wieder das Geräusch. Es war das Klingeln seines Telefons. Erbost sprang Christian aus seinem Bett. Wer würde ihn so spät noch anrufen? Vielleicht war es etwas Wichtiges?

     
     

    „Hallo?“, sprach er besorgt in den Hörer.

    „Hey Chris. Was macht du grad?“

    Christian überlegte eine Weile, woher er diese Stimme kannte. Dann fiel es ihm wie Schuppen vor den Augen. Es war Stanley!

    „Hallo Stanley. Ich wollte eben ins Bett!“, sagte er brummig.

    „An einem Freitag? Ich dachte du hättest vielleicht Lust mir etwas Gesellschaft zu leisten. Es ist so öde hier und ich bin einsam in meiner Wohnung!“

    Christian bemerkte den leichten Schwips in seinem Tonfall. Offenbar hatte Stanley sich Mut antrinken müssen, um ihn anzurufen. Eigentlich wollte Christian sogleich den Störenfried abwimmeln und in sein gemütliches Bett zurück. Dann schien ihm die Idee des jungen Wissenschaftlers plötzlich doch zu gefallen. Vielleicht war das die Chance, etwas Handfestes zu bekommen, dachte sich Christian.

    „Ok. Ich komm vorbei. Dauert aber bestimmt ne Stunde!“

    „Super! Nummer 13, bei Meyer klingeln. Ich stell schon mal den Prosecco kalt!“, antwortete Stanley entzückt.

     
     

    In Windeseile schwang sich Christian in seine Jeans und zog sich ein dunkles Hemd über. Dann benetzte er es mit ein paar Tropfen Eau de Toilette und verließ eilig seine Wohnung.

    In der Bahn dachte er darüber nach, wie er sich wohl den verwirrten Laborassistenten vom Hals halten könnte. Er kam zu dem Schluss, dass er sich mit der Erkältungsmasche über den Abend retten wollte. Eine dreiviertel Stunde später und vier Blocks zu Fuß Gehens stand Christian vor Stanleys Haus und drückte dessen Türklingel.

    „Codewort“, dröhnte es aus dem Lautsprecher der Türanlage. Das war wieder einmal typisch für Stanley und sein Verfolgungswahn.

    „Christian“, sagte der Modedesigner und hoffte es würde genügen, ihn hereinzulassen. In der Tat gelang es ihm auch Einlass zu finden. Stanley begrüßte seinen Gast mit einem Kuss auf die Wange. Christian war darüber nicht erfreut und hustete gleich kräftig in seine Hand.

     
     

    „Ich habe mich erkältet!“, sagte er eilig und versuchte etwas heiser zu klingen. Stanley schob verwirrt eine Augenbraue hoch und hängte dann die Jacke seines Gastes auf.

    „Das ist aber schade!“, sagte er und führte Christian in sein Wohnzimmer. Es war ein großer quadratischer Raum, dessen Mittelpunkt von einer Couch und einem Couchtisch dominiert wurde. An den Wänden hingen ein paar Poster mit DNS-Strängen und ein Akte X-Bild. Ansonsten wirkte der Raum kühl und kärglich. Im

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