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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Schlepp steuerte Dunross auf Roger Crosse zu. Der Leiter des Special Intelligence saß auf der Terrasse und unterhielt sich angeregt mit Armstrong und den drei Amerikanern, Ed Langan, Commander John Mishauer, Marineoffizier in Uniform, und Stanley Rosemont, einem großgewachsenen Mann Mitte Fünfzig.
    Dunross wußte nicht, daß Langan vom FBI war und Mishauer vom Nachrichtendienst der Marine, nur daß sie am Generalkonsulat ihren Dienst versahen. Wohl aber wußte er, daß Rosemont ein CIA-Mann war; seinen Rang kannte er nicht. Sein Blick fiel auf Casey und Bartlett, die in ein angeregtes Gespräch mit Peter und Fleur Marlowe vertieft waren. Nur zu gern hätte er gewußt, was die vier einander zu sagen hatten.
    Dieser Schreiberling Marlowe, ging es ihm durch den Kopf, konnte leicht zu einer lästigen Wanze werden. Er kennt schon zu viele Geheimnisse, und wenn er gar unser Buch zu Gesicht bekäme … Aber das wird er nicht! dachte er. Dieses Buch wird er nie lesen! Wie hatte Alastair damals nur so dumm sein können! Um die hundertfünfundzwanzig Jahre geschäftlicher Tätigkeit von Struan’s zu feiern, hatte Alastair Struan vor einigen Jahren einen bekannten Schriftsteller beauftragt, die Geschichte des Konzerns zu schreiben, und ihm alte Geschäftsbücher und Dokumente zur Verfügung gestellt. Nach zwölf Monaten hatte der Schriftsteller eine explosive Dokumentation fertiggestellt, mit vielen Geschehnissen und Transaktionen, die man für immer begraben geglaubt hatte. Leicht schockiert hatten sie dem Autor gedankt und ihm zusätzlich zu dem vereinbarten Honorar eine ansehnliche Prämie gezahlt; die einzigen zwei Exemplare des Buches jedoch verschwanden im Tresor des Tai-Pan.
    Dunross hatte erwogen, sie zu vernichten. Aber so ist nun mal das Leben, hatte er gedacht, solange nur wir es lesen, erwächst niemanden ein Schaden daraus.
    »Guten Abend, Oberinspektor«, sagte er, gleichermaßen erbost und belustigt, »dürfen wir uns zu Ihnen setzen?«
    »Aber selbstverständlich, Tai-Pan«, antwortete Crosse, und die anderen nickten.
    »Tun Sie, als ob Sie zu Hause wären!«
    Die Amerikaner lächelten höflich über den Scherz. Eine kleine Weile plauderten sie über Belanglosigkeiten und das Rennen am Samstag, doch dann merkten Langan, Rosemont und Commander Mishauer, daß die anderen ein privates Gespräch zu führen wünschten, und verabschiedeten sich.
    »Wir wissen Ihre Hilfe zu schätzen, Mr. Dunross«, sagte Crosse, und seine hellen Augen fixierten den Partner. »Brian hat recht, daß die Situation möglicherweise Gefahren birgt – natürlich nur, wenn noch weitere Berichte von AMG existieren. Aber auch wenn Sie keine mehr haben, es läßt sich nicht ausschließen, daß irgendwelche schlechten Menschen auf die Idee kommen, danach zu suchen.«
    »Wie genau … wann haben Sie die Kopie meines letzten Berichtes erhalten?«
    »Warum?«
    Der Tai-Pan starrte ihn an, und die drei Männer fühlten die Kraft seiner Persönlichkeit. Aber auch Crosse war ein Dickschädel. »Ich kann Ihre Frage zum Teil beantworten, Mr. Dunross«, sagte er kühl. »Wenn ich es tue, wollen Sie dann auch meine beantworten?«
    »Ja.«
    »Wir haben die Kopie Ihres Berichtes heute morgen erhalten. Ein Agent des Geheimdienstes – des englischen, nehme ich an – machte einen Sportsfreund hier darauf aufmerksam, daß ein Kurier mit etwas zu Ihnen unterwegs war, was wir vielleicht gerne sehen würden.« Es klang so überzeugend, daß die anderen zwei Polizeibeamten, die den wahren Hergang kannten, doppelt beeindruckt waren. »Heute morgen wurde mir die Fotokopie von einem Chinesen überbracht, den ich nie zuvor gesehen hatte. Ich bezahlte ihn – Sie verstehen doch, daß man bei solchen Transaktionen nicht nach dem Namen fragt. Und jetzt: Warum?«
    »Um welche Uhrzeit war das?«
    »Um 6 Uhr 04, wenn Sie es so genau wissen wollen. Warum ist Ihnen das so wichtig?«
    »Weil Alan Medford Gr…«
    »Ach, Vater, entschuldige die Unterbrechung!« Adryon kam atemlos angelaufen, im Schlepp einen großgewachsenen, gut aussehenden jungen Mann, der mit seinem schrumpeligen, sackförmigen Dinnerjackett, der verschobenen Krawatte und den abgetretenen schwarzbraunen Schuhen so gar nicht in diese Umgebung paßte.
    »Entschuldige, aber kann ich etwas wegen der Musik tun?«
    Dunross musterte den jungen Mann. Er kannte Martin Haply und seinen Ruf. Der in England ausgebildete kanadische Journalist war fünfundzwanzig Jahre alt, lebte seit zwei Jahren in der Kolonie

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