Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
Vom Netzwerk:
Brian, hat Weinkellner Feng mich informiert, daß keiner seiner Nachschlüssel paßt. Es wird nicht leicht sein, den Safe hier zu knacken.«
    »Vielleicht sollten wir uns auch in Shek-O umsehen, Sir, für alle Fälle«, meinte Armstrong.
    »Würden Sie solche Dokumente dort aufbewahren – wenn sie noch vorhanden sind?«
    »Ich weiß nicht, Sir. Dunross ist unberechenbar. Ich nehme an, sie liegen in seinem Penthouse. Das wäre der sicherste Ort.«
    »Wir könnten unsere Leute nur nachts hinschicken«, sagte Brian Kwok nachdenklich. »Es gibt einen privaten Aufzug hinauf, aber dazu braucht man einen Spezialschlüssel.«
    »Die in London haben sich einen kapitalen Schnitzer geleistet«, knurrte Crosse. »Ich begreife nicht, daß diese Pfeifen nicht auf dem Posten waren. Und daß AMG nicht um Freigabe ersuchte.«
    Crosse seufzte und zündete sich zerstreut eine Zigarette an. Armstrong fühlte den Hunger nach Nikotin in seinen Eingeweiden. Er nahm einen Schluck Brandy, aber das half auch nichts.
    »Hat Langan seine Kopie weitergegeben, Sir?«
    »Ja, an Rosemont, und eine weitere mit Diplomatenpost an die FBI-Zentrale in Washington.«
    »Du liebe Zeit«, knurrte Kwok, »dann weiß es morgen ganz Hongkong.«
    »Rosemont hat mir das Gegenteil versichert.« Crosse lächelte humorlos. »Trotzdem sollten wir uns darauf einstellen.«
    »Wenn Dunross das wüßte, wäre er vielleicht hilfsbereiter, Sir.«
    »Nein, es ist viel besser, wenn wir das für uns behalten. Aber er hat etwas vor. Brian, Sie kümmern sich um Shek-O.«
    »Den Safe finden und knacken, Sir?«
    »Nein. Nehmen Sie nur ein paar Leute mit, und sehen Sie zu, daß niemand einzudringen versucht! Robert, Sie fahren in die Zentrale und lassen sich mit London verbinden. Sprechen Sie mit Pensley von MI-5 und Sinders von MI-6! Überprüfen Sie Dunross’ Geschichte, überprüfen Sie überhaupt alles, vielleicht gibt es doch noch Kopien! Dann schicken Sie eine Abteilung mit drei Mann hierher, um das Haus zu bewachen, vor allem Dunross selbst – ohne sein Wissen natürlich! Ich erwarte den Leiter der Abteilung in einer Stunde an der Kreuzung Peak Road und Culum’s Way, das kommt gut hin. Leihen Sie mir Ihren Wagen, Robert! Wir sehen uns in eineinhalb Stunden in meinem Büro. Ab mit euch beiden!«
    Die beiden Polizeibeamten verabschiedeten sich von ihrem Gastgeber und begaben sich zu Brian Kwoks Wagen. Während sie in dem alten Porsche die Peak Road hinunterfuhren, sprachen sie aus, was sie beide dachten, seitdem Dunross an ihrem Tisch Platz genommen hatte. »Wenn Crosse der Agent ist, hatte er reichlich Zeit, mit London zu telefonieren oder Sevrin, das KGB oder wen immer zu informieren.«
    »Allerdings.«
    »Wir haben sein Büro um 6 Uhr 10 verlassen – das ist 11 Uhr vormittags in London – also können wir es nicht gewesen sein. Dazu hätten wir nicht genügend Zeit gehabt.« Armstrong rückte herum, um seine Rückenschmerzen zu lindern. »Was gäbe ich für eine Zigarette!«
    »Im Handschuhfach ist ein Päckchen.«
    »Morgen – morgen werde ich rauchen.« Armstrong lachte, aber es klang nicht belustigt. Er streifte Kwok mit einem Blick. »Versuch doch herauszukriegen, wer außer Crosse die AGM-Akte heute gelesen hat!«
    »Daran habe ich auch gedacht.«
    »Wenn er der einzige ist, der sie gelesen hat … ist es eben ein Beweis mehr. Kein zwingender, aber wir kommen der Sache näher.« Er unterdrückte ein nervöses Gähnen. »Wenn er es ist, sitzen wir ganz schön in der Scheiße.«
    Während sie eine Kurve nahmen, blickte Armstrong auf den Hafen hinunter; hellerleuchtet lag der amerikanische Kreuzer auf der Hongkong-Seite am Pier. »In der guten alten Zeit hatten wir ein halbes Dutzend eigene Kriegsschiffe hier«, sagte er traurig. »Die gute alte Royal Navy!« Im Krieg war er Kapitänleutnant gewesen; zwei Versenkungen: einmal vor Dünkirchen, das zweitemal drei Tage nach der alliierten Landung in der Normandie, vor Cherbourg.
    »Ja, schade um die Navy. Die Zeit bleibt eben nicht stehen.«
    »Aber es wird nicht besser, Brian. Das ganze Empire geht zu Bruch! Früher lebte es sich besser. Dieser verdammte Krieg! Diese verdammten Deutschen, diese verdammten Japaner!«
    »Ja. Und weil wir gerade von der Navy reden, was war mit Mishauer?«
    »Der vom amerikanischen Marinenachrichtendienst? Der ist okay«, antwortete Armstrong müde. »Er kam aus dem Fachsimpeln gar nicht heraus. Er hat dem alten Herrn gesteckt, daß die Vereinigten Staaten ihre Siebente Flotte

Weitere Kostenlose Bücher