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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Tsui, guten Abend«, meldete sich eine höfliche Stimme.
    Der Mann lächelte spöttisch und antwortete grob in Schanghaier Dialekt: »Sprichst du Schanghaiisch?«
    Ein Zögern, ein Klicken, und eine andere Stimme auf Schanghaiisch: »Hier spricht Divisional Sergeant Tangpo. Was wünschst du, Anrufer?«
    »Ein Sowjetschwein ist heute nacht durch euer verhurtes Sicherheitsnetz geschlüpft – so leicht, wie ein Ochse scheißt –, aber jetzt ist er zu seinen Vorfahren eingegangen. Müssen wir vom 14K alle Dreckarbeiten für euch erledigen?«
    »Welches Sow …«
    »Halt’s Maul und hör zu! Sein Scheißkadaver liegt in einer Telefonzelle bei der Golden Ferry, auf der Kowloon-Seite. Sag deinen Hurenböcken von Vorgesetzten, sie sollen ihre Augen auf die Feinde Chinas richten und nicht auf ihre eigenen Arschlöcher!«
    Sofort hängte er ein, zwängte sich hinaus, drehte sich noch einmal rasch um und bespuckte den Toten. Dann mischte er sich mit seinem Gefährten unter die Menge, die zur Fähre drängte.
    Ihren Verfolger bemerkten sie nicht. Es war ein kleiner rundlicher Amerikaner, gekleidet wie alle Touristen, die unvermeidliche Kamera um den Hals. Während die Fähre der Insel Hongkong entgegentuckerte, lehnte er an der Steuerbordreling und zielte mit seiner Kamera dahin und dorthin.
    »Hallo, Freundchen«, begrüßte ihn grinsend ein anderer Tourist, der auf ihn zugeschlendert kam, »das ist ein Spaß, was?«
    »Aber sicher«, lautete die Antwort. »Hongkong ist eine tolle Stadt!«
    »Das kann man wohl sagen.« Der zweite drehte sich um und bewunderte die Aussicht. »Dagegen kann Minneapolis nicht anstinken.«
    Auch sein Landsmann drehte sich zur Seite, behielt aber die beiden Chinesen trotzdem im Auge. Mit gedämpfter Stimme sagte er: »Wir haben Probleme.«
    Der andere Tourist erblaßte. »Haben wir ihn verloren? Zurückgekommen ist er ganz sicher nicht, Tom. Ich habe beide Ausgänge im Auge behalten. Ich dachte, du hättest ihn in der Telefonzelle festgenagelt?«
    »Festgenagelt ist genau richtig! Guck mal da drüben, der Chinesenhirsch mit dem weißen Hemd und der neben ihm. Die zwei Hurensöhne haben ihn soeben kaltgemacht.«
    »Jesus!« Marty Povitz, einer der CIA-Agenten, die zur Überwachung der Sowjetsky Iwanow eingesetzt waren, studierte unauffällig die beiden Chinesen. »Kuomintang? Nationalisten? Oder Kommunisten?«
    »Keine Ahnung. Aber der Dahingeschiedene steckt noch in der Telefonzelle. Wo ist Rosemont?«
    »Er ist …« Povitz unterbrach sich und sprach mit normaler Stimme weiter, als die Fahrgäste anfingen, sich zum Ausgang zu drängen. »Sehen Sie mal da drüben«, sagte er und deutete auf den Peak. Die über die Hänge verstreuten Etagenhäuser und Luxusvillen waren hell erleuchtet, aber nur eine, die am höchsten gelegene, wurde von Scheinwerfern angestrahlt und funkelte und glitzerte wie ein Juwel. »Wer da oben wohnt, hat es geschafft; meinen Sie nicht auch?«
    Tom Connochie, der ältere von den beiden, seufzte. »Wird wohl das Haus eines Tai-Pan sein.« Nachdenklich zündete er sich eine Zigarette an und ließ das Streichholz in das schwarze Wasser fallen. Während er nach Touristenart weiterplapperte, knipste er die Villa und schoß, um den Film zu Ende zu bringen, noch ein paar Aufnahmen der zwei Chinesen. Dann legte er einen neuen Film ein und steckte den belichteten unbemerkt seinem Partner zu. Kaum die Lippen bewegend, sagte er: »Sobald wir angelegt haben, ruf Rosemont da oben an, dann laß das Ding noch heute entwickeln! Ich rufe dich an, sobald ich weiß, wo die zwei hingehören.«
    »Bist du verrückt?« sagte Povitz. »Du wirst sie doch nicht allein beschatten!«
    »Muß ich, Marty, der Film könnte wichtig sein. Das dürfen wir nicht riskieren.«
    »Unser Befehl lautet, wir …«
    »Zum Teufel mit dem Befehl!« zischte Connochie. »Ruf Rosemont an und sieh zu, daß dem Film nichts passiert!« Dann hob er die Stimme und sagte unbeschwert: »Eine herrliche Nacht für eine Segelpartie, nicht wahr?«
    In der Langen Galerie, am oberen Treppenabsatz, standen Dunross und Bartlett einander gegenüber. Allein.
    »Haben Sie mit Gornt abgeschlossen?« fragte Dunross.
    »Nein«, antwortete Bartlett, »noch nicht.«
    Er war in seinem Benehmen so hart und kurz angebunden wie Dunross – und sein Dinnerjackett saß ebensogut.
    »Aber Sie haben die Möglichkeit ins Auge gefaßt?«
    »Wir sind im Geschäft, um Geld zu verdienen – so wie Sie.«
    »Darf ich fragen, wie lange Sie schon mit

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