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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Gornt in Verbindung stehen?«
    »Etwa sechs Monate. Werden Sie unserem Vorschlag noch heute zustimmen?«
    Dunross bemühte sich, seine Müdigkeit zu überwinden. Es war nicht sein Wunsch gewesen, noch heute das Gespräch mit Bartlett zu suchen, aber es hatte sein müssen.
    »Sie sagten Dienstag. Dienstag werde ich Ihnen antworten.«
    »Dann ist es bis dahin mein gutes Recht, mit Gornt oder wem auch immer zu verhandeln. Wenn Sie unser Angebot jetzt annehmen, ist der Handel perfekt. Man sagte mir, Sie seien der Beste, Noble House sei das Beste, also würde ich lieber mit Ihnen als mit ihm abschließen – vorausgesetzt, ich habe alle Sicherheiten und das Sagen, was die Finanzierung betrifft.«
    Jawohl, dachte Bartlett, ohne seinen Ahnungen Gehör zu schenken, entzückt, daß seine vormittägige Unterhaltung mit Gornt so rasch eine Konfrontation herbeigeführt und seinen Gegner gestellt hatte, denn im Augenblick, Freund Dunross, und bis wir zu Ende kommen – wenn wir zu Ende kommen – bist du genau das: ein Gegner.
    Den ganzen Abend hatte er Dunross beobachtet, fasziniert von ihm und den Untertönen und allem, was Hongkong ausmachte und so völlig anders war als alles, was er bisher erlebt hatte. Ein neuer Dschungel, neue Regeln, neue Gefahren. Dunross und Gornt, so gefährlich wie ein Sumpf voll Klapperschlangen! Ich muß vorsichtig sein wie nie zuvor!
    Wie weit darf ich dich treiben, Ian Dunross? Wieviel setze ich aufs Spiel? Die Gewinnmöglichkeiten sind enorm, aber ein falscher Schritt, und du verschlingst uns, Casey und mich. Du bist ein Mann nach meinem Herzen, aber trotzdem ein Gegner und von den Geistern der Vergangenheit beherrscht. O ja, in diesem Punkt hat Peter Marlowe recht.
    Er richtete den Blick wieder auf die kalten blauen Augen, die ihn beobachteten. Was würde ich jetzt an deiner Stelle tun, Ian Dunross? Ich weiß es nicht. Aber ich kenne mich, und ich weiß, was Sün-tse über Schlachtfelder gesagt hat: Zwinge deinem Gegner die Schlacht an einem Ort und zu einem Zeitpunkt deiner Wahl auf! Nun, der Ort ist hier und der Zeitpunkt jetzt.
    »Bevor wir uns entscheiden, Ian: Wie wollen Sie die drei Wechsel an Toda einlösen, die im September fällig werden?«
    Dunross war geschockt. »Wie bitte?«
    »Sie haben noch keinen Befrachter, und wenn Sie keinen präsentieren können, wird Ihre Bank nicht zahlen. Es liegt also an Ihnen, nicht wahr?«
    »Die Bank … da gibt es keine Probleme.«
    »Aber soviel mir bekannt ist, haben Sie Ihr Kreditlimit schon um zwanzig Prozent überzogen. Heißt das nicht, daß Sie eine neue Kreditlinie finden müssen? Die zwölf Millionen für Toda sind eine Menge Geld, wenn man Ihre anderen Verbindlichkeiten dazurechnet.«
    »Was für andere Verbindlichkeiten?«
    »Die am 8. September fällige Rate in der Höhe von US-Dollar 6.800.000 des Ihnen von der Orlin International Banking gewährten ungesicherten Darlehens von 30 Millionen; im laufenden Jahr haben Sie bis jetzt 4,2 Millionen konsolidierte Gesellschaftsverluste gegenüber einem rein rechnerischen Papiergewinn von siebeneinhalb im vergangenen Jahr; außerdem 12 Millionen aus dem Verlust der Eastern Cloud und all dieser geschmuggelten Motoren.«
    Alle Farbe war aus Dunross’ Gesicht gewichen. »Sie scheinen ja sehr gut informiert zu sein.«
    »Das bin ich auch. Sün-tse hat gesagt, man muß über seine Verbündeten gut Bescheid wissen.«
    »Ganz recht. Sün-tse hat aber auch vor Spionen gewarnt. Ihr Spion kann nur einer von sieben Menschen sein.«
    »Wozu sollte ich einen Spion brauchen?« gab Bartlett ebenso schroff zurück. »Diese Information bekommt man von Banken – man muß nur ein wenig danach kratzen. Todas Bank ist die Yokohama National of Japan – und die unterhält gute Kontakte mit Orlin – und mit uns in den Staaten.«
    »Wer immer Ihr Spion ist, er irrt sich. Orlin wird prolongieren. Wie schon immer.«
    »Diesmal würde ich mich nicht darauf verlassen. Ich kenne diese Schweinehunde, und wenn die einen Abschluß wittern, haben sie dich so schnell an der Gurgel, daß sich dir der Kopf dreht!«
    »Struan’s abschießen?« Dunross lächelte geringschätzig. »Weder Orlin noch sonst eine Bank könnte uns ruinieren – oder würde uns ruinieren wollen.«
    »Vielleicht hat Gornt etwas mit ihnen am Kochen.«
    »Allmächtiger …« Nur mit Mühe bändigte Dunross seine Gedanken. »Hat er oder hat er nicht?«
    »Fragen Sie ihn doch!«
    »Das werde ich. Aber wenn Sie etwas wissen, sagen Sie es mir

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