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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Straßen mit Läden, Kiosken und Menschenmassen erreicht, die ihn schließlich zur Chatham Road brachten. Dort hielt er ein Taxi an.
    »Mong Kok, so schnell du kannst«, sagte er auf Englisch. »Zur Yaumati-Fähre.«
    Der Fahrer starrte ihn frech an. »Eh?«
    » Ayeeyah! « konterte Woranski und fügte in hartem, perfektem Kantonesisch hinzu:
    »Mong Kok! Bist du taub? Hast du weißes Pulver geschnupft? Ayeeyah! Zur Yaumati-Fähre auf der anderen Seite von Kowloon. Soll ich den Wegweiser für dich spielen? Kommst du aus der äußeren Mongolei? Bist du ein Fremder hier?«
    Verdrießlich schaltete der Fahrer den Taxameter ein, und der Wagen setzte sich in Bewegung. Der Mann auf dem Rücksitz warf einen Blick durch die Heckscheibe. Die Burschen hier sind sehr clever, dachte er. Sei vorsichtig!
    Bei der Yaumati-Fähre bezahlte er das Taxi und gab dem Fahrer Trinkgeld. Er verschwand in der Menge und hielt gleich darauf ein anderes Taxi an. »Zur Golden Ferry!«
    Der Fahrer nickte schläfrig, gähnte und steuerte nach Süden.
    Bei der Fähre angekommen, bezahlte Woranski das Taxi, noch bevor der Wagen richtig zum Stehen gekommen war, und mischte sich unter die Menge, die auf die Drehkreuze der Fähre zu drängte. Doch nachdem er das Drehkreuz passiert hatte, ging er nicht zur Fähre weiter, sondern auf die Herrentoilette und von dort in eine Telefonzelle. Er war jetzt ganz sicher, daß man ihm nicht gefolgt war, und seine Spannung ließ nach.
    Er warf eine Münze ein und wählte eine Nummer.
    »Ja?« fragte eine Männerstimme.
    »Mr. Lop-sing, bitte.«
    »Hier gibt es keinen Lop-ting. Tut mir leid, Sie haben sich verwählt.«
    »Ich möchte eine Nachricht hinterlassen.«
    »Tut mir leid, Sie haben die falsche Nummer gewählt. Schauen Sie in Ihrem Telefonbuch nach!«
    »Ich möchte mit Arthur sprechen«, sagte er mit englischem Akzent.
    »Tut mir leid, er ist noch nicht da.«
    »Er wurde angewiesen, da zu sein und auf meinen Anruf zu warten«, versetzte er schroff. »Was ist der Grund für diese Umstellung?«
    »Wer spricht?«
    »Brown«, meldete er sich mit seinem Tarnnamen.
    Es besänftigte ihn, als er hörte, wie der Mann am anderen Ende angemessene Hochachtung in seine Stimme einfließen ließ. »Ach, Mr. Brown, wie schön, daß Sie wieder in Hongkong sind! Arthur hat mich gebeten, Sie willkommen zu heißen und Ihnen auszurichten, daß alles für die morgige Konferenz vorbereitet ist.«
    »Wann soll er kommen?«
    »Jeden Moment, Sir.«
    »Na schön«, brummte er, »sagen Sie ihm, er soll mich auf Nummer 32 anrufen.« Das war die Tarnbezeichnung für die konspirative Wohnung in den Sinclair Towers. »Ist der Amerikaner angekommen?«
    »Jawohl.«
    »Gut. Kam er in Begleitung?«
    »Ja.«
    »Wurde schon Kontakt mit ihnen aufgenommen?«
    »Tut mir leid, ich weiß es nicht. Arthur hat es mir nicht gesagt.«
    »Und der Tai-Pan, was ist mit ihm?«
    »Alles ist vorbereitet.«
    »Gut. Wenn es nötig werden sollte, wie lange würden Sie brauchen, um nach 32 zu kommen?«
    »Zehn bis fünfzehn Minuten. Wollen Sie, daß wir uns dort treffen?«
    »Das werde ich später entscheiden.«
    »Ach, Mr. Brown, Arthur dachte, Sie würden nach einer so langen Reise ein wenig Gesellschaft haben wollen. Sie heißt Koh, Maureen Koh.«
    »Das war aufmerksam von ihm – sehr aufmerksam.«
    »Sie finden ihre Nummer neben dem Telefonapparat auf 32. Sie brauchen nur anzurufen, und in einer halben Stunde ist sie da. Arthur wollte wissen, ob Ihr Vorgesetzter heute abend mitgekommen ist – und ob er auch an einer Gefährtin interessiert ist.«
    »Nein. Er kommt erst morgen – wie es ausgemacht war. Morgen abend allerdings wird er Gastfreundschaft erwarten. Gute Nacht.« Arrogant, weil er sich seines hohen Dienstgrades im KGB wohl bewußt war, hängte er ein. In diesem Augenblick schwang die Tür der Telefonzelle nach innen, ein Chinese drängte sich herein und ein anderer blockierte sie von draußen. »Was zum …«
    Er starb, ohne den Satz beenden zu können. Das Stilett war lang und dünn. Man konnte es leicht wieder herausziehen. Der Chinese ließ die Leiche zu Boden sinken.
    Er betrachtete den regungslosen Körper, beugte sich nieder, um das Messer an dem Toten zu säubern und schob es dann in die Scheide zurück, die er im Ärmel stecken hatte. Er grinste seinen stämmigen Freund an, der immer noch die Glasscheibe im oberen Teil der Zelle blockierte, als ob er der nächste Kunde wäre, warf eine Münze ein und wählte. »Polizeirevier Tsim Sha

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