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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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vielleicht ist es ihr piepegal. Vielleicht ist sie doch lesbisch. Oder einfach frigid wie so viele. Schade!
    »Wie gefällt Ihnen Hongkong, Miss Casey?« fragte Mata und malte sich im Geiste aus, wie sie wohl im Bett sein würde.
    »Ich habe leider noch nicht viel gesehen. Nur mit dem Hotelbus war ich in den New Territories; ich wollte mal nach China hinübergucken.«
    »Waren Sie an einer Fahrt interessiert, ich meine, richtig nach China? Nach Kanton zum Beispiel? Ich könnte es einrichten, daß Sie eingeladen werden.«
    Sie war schockiert. »Wir dürfen nicht nach China … unsere Pässe gelten nicht für …«
    »Ach, Ihre Pässe können Sie vergessen. Die Volksrepublik China kümmert sich nicht um Pässe. Sie geben ihnen ein schriftliches Visum, und das stempeln sie dann ab.«
    »Aber unser Außenministerium … nein, das möchte ich jetzt nicht riskieren.«
    Bartlett nickte. »Wir sollen nicht einmal das kommunistische Kaufhaus hier betreten.«
    »Ihre Regierung ist wirklich sehr streng«, bemerkte Mata. »Als ob es subversiv wäre, einkaufen zu gehen. Haben Sie gehört, was man sich vom Hilton erzählt?«
    »Nein, was denn?«
    »Also, angeblich haben sie hier eine Sammlung wunderschöner chinesischer Antiquitäten für das Hotel gekauft.« Mata lächelte. »Und nun hätten die Vereinigten Staaten entschieden, daß die Dinge nicht ausgestellt werden dürfen.«
    »Kann ich mir gut vorstellen«, brummte Bartlett verdrießlich.
    »Sie sollten sich das einmal ansehen, Miss Tcholok«, sagte Mata. »Gehen Sie in den Laden! Er heißt China Arts and Crafts und ist auf der Queen’s Road. Die Preise sind vernünftig, und Sie werden feststellen, daß die Kommunisten weder Hörner noch Pferdefüße haben.«
    »Ich hatte so etwas nicht erwartet«, schwärmte Bartlett. »Die haben dort Sachen, Casey, da wirst du glatt verrückt.«
    »Du warst dort?« fragte sie überrascht.
    »Mhm.«
    »Ich habe Mr. Bartlett heute vormittag den Laden gezeigt«, erklärte Orlanda. »Wir kamen zufällig vorbei. Es wäre mir ein Vergnügen, mit Ihnen einkaufen zu gehen.«
    »Danke, das würde ich gern machen«, antwortete Casey, »aber in Los Angeles hat man uns gewarnt. Angeblich überwacht die CIA alle Amerikaner, die das Lokal betreten; es soll ein Kommunistentreff sein.«
    »Außer ein paar Mao-Bildern habe ich nichts gesehen, Casey«, versetzte Bartlett.
    »Allerdings: Handeln kann man nicht, alle Preise sind angeschrieben. Schade, daß man nichts mitnehmen kann.« Von Seiten der USA bestand ein Embargo auf alle Güter chinesischer Herkunft, selbst auf Antiquitäten, die sich seit hundert Jahren in Hongkong befanden.
    »Das ist kein Problem«, beteuerte Mata, während er sich schon ausrechnete, wieviel er bei dem Geschäft verdienen könnte. »Wenn Sie etwas haben wollen, werde ich es gern für Sie besorgen. Dann sende ich Ihre Einkäufe an eine meiner Filialen in Singapur oder Malakka. Für eine kleine Gebühr schicken sie die Sachen an Ihre Adresse in Amerika – mit einem Ursprungszeugnis Malakkas oder der Philippinen, was Ihnen lieber ist.«
    »Aber das wäre doch Betrug, Schmuggel.«
    Mata, Gavallan und Orlanda lachten schallend. »Der Handel«, sagte Gavallan, »ist das Schmiermittel der Welt. Mit Embargo belegte amerikanische oder taiwanesische Waren finden ihren Weg in die Volksrepublik. Waren der Volksrepublik gehen nach Taiwan und in die Vereinigten Staaten – wenn sie dort gebraucht werden. Ist doch klar.«
    »Ich weiß«, entgegnete Casey, »aber ich finde es nicht richtig.«
    »Sowjetrußland ist darauf aus, euch zu vernichten; trotzdem treibt ihr mit der UdSSR Handel«, erinnerte Gavallan Bartlett.
    »Par-Con tut es nicht«, wehrte Casey ab. »Man ist schon an uns herangetreten, wir sollten ihnen Computer verkaufen. Wir verdienen gern Geld, aber das ist nicht drin. Unsere Regierung verkauft nur genau kontrollierte Waren – Weizen und solche Dinge.«
    »Wo es einen Käufer gibt, wird es über kurz oder lang auch einen Verkäufer geben«, sagte Gavallan. Sie reizte ihn. »Denken Sie an Vietnam!«
    »Bitte?« Casey sah ihn fragend an.
    Gavallan erwiderte ihren Blick. »Ich meine, daß sich Ihre Wirtschaft an Vietnam verbluten wird, wie das schon Frankreich passiert ist.«
    »Wir werden nie nach Vietnam gehen«, erklärte Bartlett zuversichtlich. »Wir haben doch nichts mit Vietnam zu schaffen.«
    »Sie haben recht«, pflichtete Mata ihm bei. »Aber ich fürchte, die Vereinigten Staaten verstricken sich immer mehr im

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