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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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lassen – oder zu ertrinken«, meinte Crosse. »War es Unfall oder Sabotage?«
    Brian Kwok blieb die Antwort schuldig.
    Der Lautsprecher meldete sich wieder. »Das Marineamt teilt mit, daß das Schiff gekentert ist. Es sieht so aus, als ob einige Leute durch den Sog unter Wasser gezogen worden wären.«
    »War unser VIP in Begleitung unseres Beamten?«
    »Nein, Sir, unser Mann wartete am Pier neben seinem Wagen.«
    »Wie ist es den Leuten auf dem Oberdeck ergangen?«
    »Zwanzig oder dreißig sind angeblich abgesprungen, Sir, die meisten leider ziemlich spät, kurz bevor das Schiff kenterte. Das Marineamt weiß nicht, wie viele sich retten konnten.«
    »Augenblick.« Crosse überlegte kurz. »Ich schicke Inspektor Kwok jetzt mit diesem Streifenwagen los. Sie setzen eine Abteilung Froschmänner in Marsch; sie sollen ihn dort erwarten. Ich bin zu Hause, wenn Sie mich brauchen.« Er schaltete das Mikrophon ab. »Ich gehe zu Fuß«, sagte er zu Brian Kwok. »Rufen Sie mich sofort an, wenn Sie wissen, was mit Dunross ist! Wenn er tot ist, öffnen wir sofort den Tresor – ganz gleich, was passiert. Beeilen Sie sich!«
    Er stieg aus. Der Lieferwagen fuhr den Hügel hinauf. Aberdeen lag genau südlich, jenseits des Bergrückens. Crosse warf einen kurzen Blick auf Rose Court; dann ließ er seine Augen auf die andere Straßenseite gleiten, wo sich ein Stück weiter unten der Wohnkomplex Sinclair Towers erhob. Zwei seiner Leute observierten immer noch das Haus und warteten geduldig auf Tsu-yans Rückkehr. Wo steckt der Bastard? fragte er sich gereizt.
    Sehr beunruhigt ging er die Straße hinunter. Es fing an zu regnen. Er beschleunigte seine Schritte.
    Suslew nahm ein eiskaltes Bier aus dem modernen Kühlschrank und öffnete es. Er trank mit Genuß. Das Appartement 32 im elften Stock von Sinclair Towers war geräumig, sauber und gut eingerichtet; es bestand aus drei Schlafzimmern und einem großen Wohnzimmer. Rund um zwei Aufzüge und eine Nottreppe gruppierten sich drei Wohnungen in jedem Stockwerk. Mr. und Mrs. John Tschen waren die Eigentümer von Nr. 31, 33 gehörte einem Mr. K.V. Lee. Arthur hatte Suslew informiert, daß K.V. Lee ein Deckname von Ian Dunross war, der nach dem Beispiel seiner Vorgänger als einziger Zutritt zu drei oder vier privaten Appartements in der Kolonie hatte.
    Ist doch eigentlich recht bequem für den Fall, daß wir uns den Tai-Pan vorknöpfen müssen, dachte er. Und wahlweise mit Travkin als Köder.
    Ein plötzlicher Regenguß peitschte die Vorhänge, die über die offenen Fenster gezogen waren, und er hörte den einsetzenden Regen. Vorsichtig schloß er die Fenster und sah hinaus. Straßen und Dächer waren schon naß. Blitze zuckten über den Himmel, gefolgt von heftigem Donner. Die Temperatur war bereits um einige Grade gefallen. Das wird ein schönes Gewitter, sagte er sich dankbar, denn er war froh, daß er sich nicht mehr in Ginny Fus schäbigem Quartier in Mong Kok und auch nicht bei Clinker aufzuhalten brauchte.
    Für alles hatte Arthur gesorgt: für Clinker und Ginny Fu, für diese konspirative Wohnung, für den Tunnel; er selbst hätte es nicht besser machen können. Es war nicht schwer gewesen, Clinker für die Sache zu gewinnen, hatte Arthur ihm berichtet; er hatte das angeborene Mißtrauen des Mannes, seinen Haß auf alle Höherstehenden und seinen Hang zur Heimlichtuerei geschickt für seine Zwecke ausgenützt. »Der häßliche Ernie weiß nur sehr wenig von dir, Gregor – nur daß du Russe bist und Kapitän der Iwanow. Um ihm den Tunnel zu erklären, habe ich ihm gesagt, du hättest ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau, der Gattin des Tai-Pan, die in Sinclair Towers wohnt. Und das Tonband mit dem Schnarchkonzert und die ganze Heimlichtuerei wären nötig, weil dir die verdammten Peelers auf der Spur sind, sich in seine Wohnung geschlichen und sie mit Abhörvorrichtungen versehen haben.«
    » Peelers? «
    »So nennen die Londoner Cockneys die Polizei in Erinnerung an Sir Robert Peel, Premierminister von England, der die erste Polizeitruppe gründete. Die Cockneys haben die Peelers schon immer gehaßt, und ich wußte, daß Ernie ein Vergnügen daran findet, sie zu überlisten.«
    An seinem Glas nippend, schlenderte Suslew ins Wohnzimmer zurück. Auf dem Tisch lag die Nachmittagszeitung. Es war die Extraausgabe des Guardian mit der Schlagzeile »Mob ermordet Duftige Blume« und einem deutlichen Bild des Tumults.
    Er setzte sich in einen Lehnstuhl und begann zu

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