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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Grüße, AMG.«
    Dunross blickte auf. »AMG schreibt mir, Sie waren Schulfreunde?«
    »Ja, ja. Wir sind, äh, all die Jahre in Kontakt geblieben. Ja. Sind Sie, äh, haben Sie ihn schon lange gekannt?«
    »Etwa drei Jahre. Ich konnte ihn auch gut leiden. Vielleicht wollen Sie jetzt nicht über ihn sprechen?«
    »Oh. Ach nein, ist schon in Ordnung. Ich bin … es ist natürlich ein Schock, aber das Leben geht weiter. Der alte Alan … ist doch ein komisches Kerlchen mit seinen Papieren und Büchern, mit seiner Pfeife und seinen Filzpantoffeln.« Traurig legte Kirk die Handflächen aneinander. » War es, sollte ich wohl sagen. Scheint mir irgendwie nicht recht, in der Vergangenheit von ihm zu sprechen … Ja, ich glaube nicht, daß ich ihn in seinem Arbeitszimmer je ohne seine Filzpantoffeln angetroffen habe.«
    »Sie meinen seine Wohnung? Ich war niemals dort. Wir haben uns immer in meinem Londoner Büro getroffen. Einmal ist er auch nach Ayr gekommen.«
    »Ach ja, er hat mir von Ayr erzählt, Mr. Dunross. Es war, äh, ein Höhepunkt in seinem Leben. Sie, äh, Sie können sich glücklich schätzen, einen solchen Besitz zu haben.«
    »Schloß Avisyard gehört mir nicht, Mr. Kirk, obwohl es sich seit mehr als hundert Jahren im Besitz der Familie befindet. Dirk Struan hat es für seine Familie gekauft – als Landsitz sozusagen.« Wie immer wurde ihm warm ums Herz bei dem Gedanken an all den Liebreiz – sanfte Hügel, Seen, Moore, Wälder, mehr als sechstausend Morgen Land, ein herrliches Jagdrevier im schönsten Teil Schottlands. »Traditionsgemäß ist der jeweilige Tai-Pan Grundherr von Avisyard. Aber natürlich ist es den Familien, insbesondere den Kindern, wohlvertraut. Die Sommerferien … Weihnachten auf Avisyard ist eine wunderbare Sache. Und es ist ein landwirtschaftlicher Betrieb, der sich sehen lassen kann: Viehzucht, Milch, Butter – nicht zu vergessen die Brennerei in Loch Vey. Ich wollte, ich könnte mehr Zeit dort verbringen. Meine Frau ist heute abgeflogen, um alles für die Weihnachtsferien vorzubereiten. Kennen Sie die Gegend?«
    »Ein wenig. Das Hochland kenne ich besser. Meine Familie kommt aus Inverness.«
    »Dann müssen Sie uns in Ayr besuchen, Mr. Kirk. AMG schreibt mir, daß Sie Geologe sind, einer der besten?«
    »Oh. Das ist … das war sehr freundlich von ihm. Meine, äh, Spezialität ist Hydrogeologie. Ja. Hauptsächlich …« er unterbrach sich.
    »Ist was?«
    »Oh, äh, nichts, wirklich nichts, aber glauben Sie, ist Frances gut aufgehoben?«
    »Aber natürlich. Möchten Sie, daß ich ihr von AMG …«
    »Nein. Nein, das kann ich später auch tun. Nein, ich … ich … wenn ich es mir recht überlege, ich glaube, ich werde ihr nicht sagen, daß er tot ist. Dann brauche ich ihr nicht den Urlaub zu verderben. Dann erfahren wir es erst, wenn wir nach Hause kommen.«
    »Wie Sie wünschen. Was wollten Sie eben sagen? Hauptsächlich …«
    »Ach ja: Petrologie. Das ist jenes Teilgebiet der Mineralogie, das die Geschichte der Gesteine, ihre Bildungs- und Umbildungsbedingungen erforscht, wobei ich mich in letzter Zeit vornehmlich mit Sedimentgestein beschäftige. Ich habe mich an einem Forschungsprojekt beteiligt – als Konsulent für paläozoische Sedimentation. In dieser Studie geht es vornehmlich um den östlichen Küstensockel Schottlands. AMG dachte, Sie könnten sich vielleicht dafür interessieren.«
    »Natürlich.« Dunross zähmte seine Ungeduld. Seine Augen wanderten zu dem Päckchen auf seinem Schreibtisch. Er wollte es öffnen, Johnjohn anrufen und ein Dutzend andere wichtige Dinge erledigen. Doch noch verstand er nicht die von AMG angedeutete Verbindung zwischen Noble House und Kirk. »Es klingt sehr interessant. Womit beschäftigt sich die Studie?«
    »Was?« Kirk starrte ihn an. »Kohlenwasserstoffe! Kohlenwasserstoffe findet man ausschließlich in porösem Sedimentgestein des Paläozoikums. Roherdöl, Mr. Dunross, Roherdöl.«
    »Ach so! Sie haben nach Öl gesucht?«
    »Aber nein! Es war ein Forschungsprojekt, um die Möglichkeit zu untersuchen, daß es vor der schottischen Küste natürliche Vorkommen von Kohlenwasserstoffen geben könnte, und ich freue mich sagen zu können, daß es sie in reichem Maße gibt. Draußen in der Nordsee.« Das rosige Gesicht des kleinen Mannes wurde immer rosiger, und er wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ja, ich denke, da draußen wird man reiche Lagerstätten finden.«
    Dunross war verblüfft. »Ich verstehe ein bißchen was

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