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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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von Offshore-Bohrungen – im Nahen Osten und im Golf von Mexico, aber in der Nordsee? Du lieber Gott, Mr. Kirk, dieses Meer ist das wildeste, das launischste und stürmischste der Welt, mit haushohen Wellen! Wie wollen Sie dort bohren? Wie wollen Sie die Bohrtürme verankern, wie wollen Sie sie versorgen, wie wollen Sie das Öl an Land bringen -? Und eines ist doch sicher: Die Kosten wären prohibitiv!«
    »Sie haben völlig recht, Mr. Dunross«, stimmte Kirk ihm zu. »Aber kaufmännische Überlegungen anzustellen ist nicht meine Sache; meine Aufgabe ist es, unsere kostbaren Kohlenwasserstoffe aufzuspüren.« Stolz fügte er hinzu: »Das ist das erstemal, daß wir überhaupt die Möglichkeit in Betracht gezogen haben, daß es dort natürliche Vorkommen geben könnte. Klar, es ist nur eine Theorie – meine Theorie. Solange man nicht bohrt, kann man nicht sicher sein. Aber ich bin auch Fachmann auf dem Gebiet der seismischen Aufschlußmethoden, das ist das Studium seismischer Wellen, die durch Sprengungen und Gasexpansion erzeugt werden. Meine Betrachtungsweise …«
    Dunross hörte nur mit halbem Ohr zu und rätselte immer noch an der Frage herum, warum AMG das für so wichtig gehalten hatte. Er ließ Kirk noch ein Weilchen weiterreden und brachte ihn dann höflich in die Gegenwart zurück. »Sie haben mich überzeugt, Mr. Kirk. Wie lange bleiben Sie noch in Hongkong?«
    »Ach, äh, nur bis Montag. Dann geht’s weiter nach Neuguinea.«
    Dunross fragte besorgt: »Wohin nach Neuguinea?«
    »Der Ort heißt Sukanapura. Er liegt an der Nordküste, also in dem Teil, der jetzt zu Indonesien gehört. Ich war …« Kirk lächelte. »Verzeihen Sie, Sie wissen ja, daß Präsident Sukarno im Mai Holländisch-Neuguinea in die Republik Indonesien eingegliedert hat.«
    »Man könnte auch sagen ›gestohlen‹. Hätte eine schlecht beratene amerikanische Regierung nicht zusätzlich Druck ausgeübt, wäre Holländisch-Neuguinea immer noch holländisch und weit besser gefahren. Ich halte es nicht für eine gute Idee, jetzt mit Mrs. Kirk dahin zu fahren. Die Lage ist alles andere als stabil und Präsident Sukarno feindselig eingestellt. Und von allen anderen Mißlichkeiten abgesehen, ist Sukanapura ein heißer, stinkender, verseuchter Hafen.«
    »Oh, da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ich habe eine schottische Konstitution, und wir sind Gäste der Regierung.«
    »Das ist es ja gerade. Im Augenblick hat die Regierung dort recht wenig Einfluß.«
    »Aber es gibt äußerst interessantes Sedimentgestein, und das soll ich mir anschauen. Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Dunross! Wir sind Geologen, keine Politiker. Es ist schon alles arrangiert, und wegen Sukanapura haben wir ja die ganze Reise unternommen. Tja, und jetzt werde ich wohl gehen.«
    »Sonnabend halb acht gebe ich eine kleine Cocktailparty«, sagte Dunross. »Würden Sie und Ihre Frau mir das Vergnügen machen?«
    »Oh, das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen. Ich, äh, wir kommen gern. Wo …«
    »Ich schicke Ihnen einen Wagen. Und wenn Sie jetzt zu Mrs. Kirk wollen – ich werde nichts von AMG sagen.«
    »Ach ja! Der arme Alan! Da rede ich über Sedimentgestein …«
    Dunross schickte ihn mit einer anderen Angestellten los. Behutsam erbrach er die Siegel des Päckchens. Es enthielt einen Brief und ein inneres Päckchen. »Lieber Mr. Dunross. Dies in aller Eile. Ich habe soeben einige sehr beunruhigende Nachrichten erhalten. Irgendwo in unserem Sicherheitsnetz gibt es wieder eine gefährlich undichte Stelle, und es ist völlig klar, daß unsere Feinde ihre heimlichen Angriffe verstärken. Davon könnten sogar Sie in Mitleidenschaft gezogen werden, weil das Vorhandensein meiner streng vertraulichen Berichte an Sie möglicherweise bekannt geworden ist. Sollte mir etwas zustoßen, rufen Sie bitte die Nummer 871-65-65 in Genf an! Sprechen Sie mit Mrs. Riko Gresserhoff! Sie kennt mich unter dem Namen Hans Gresserhoff. Ihr wirklicher Name ist Riko Anjin. Sie spricht Deutsch, Japanisch und Englisch – ein bißchen Französisch – und wenn mir noch irgendwelche Gelder zustehen, lassen Sie sie bitte ihr zukommen! Sie wird Ihnen gewisse Dokumente übermitteln, von welchen einige weiterzugeben sind. Wie ich schon sagte, es ist schwer, Menschen zu finden, denen man vertrauen kann. Ihnen vertraue ich. Sie sind der einzige Mensch auf dieser Erde, der ihren richtigen Namen kennt. Denken Sie immer daran: Es ist von entscheidender Wichtigkeit, daß Sie weder diesen

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