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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Gott, Brian, du armes Würstchen!
    »Wo haben Sie den Film hingegeben?« fragte er den Russen. Trotzig starrte ihn der Mann an. »Versteh nicht.«
    Armstrong seufzte. »Sie verstehen nur zu gut.« Der große schwarze Gefangenenwagen schob sich durch die gaffende Menge. »Hinein mit ihm, und lassen Sie ihn nicht aus«, wies Armstrong die Männer an, die ihn festhielten. Die Menge sah zu, schnatterte und verspottete den Russen. Armstrong und Sun stiegen nach ihm ein und schlossen die Tür.
    »Wir können«, sagte Armstrong.
    »Jawohl, Sir.« Der Fahrer legte den Gang ein.
    »Also dann, Malcolm. Sie können anfangen.«
    Der chinesische Beamte nahm ein scharfgeschliffenes Messer heraus. Der Russe erbleichte.
    »Wie heißen Sie?« fragte Armstrong, der ihm gegenübersaß.
    Malcolm Sun wiederholte die Frage auf Russisch.
    »D … Dimitri Metkin«, murmelte der Mann, immer noch wie in einem Schraubstock festgehalten von den vier ›Kulis‹, so daß er weder einen Finger noch eine Zehe bewegen konnte. »Seemann erster Klasse.«
    »Sie lügen«, rief Armstrong. »Machen Sie weiter, Malcolm!«
    Malcolm Sun hielt dem Mann das Messer unter das linke Auge. Es fehlte nicht viel, und der Russe wäre in Ohnmacht gefallen. »Das kommt später, du Spion«, sagte Sun auf Russisch und lächelte kalt. Mit bewußt feindseliger Bösartigkeit, geschickt und fachmännisch schlitzte Sun ihm den Regenmantel vom Leib. Armstrong untersuchte ihn sorgfältig, während Sun das Messer benützte, um ihm auch den Rest seiner Kleidung zu zerschneiden – bis er nackt war. Auch die genaueste Untersuchung – einschließlich Schuhe und Schuhsohlen – förderte nichts zutage.
    »Er muß es in sich transportieren«, sagte Armstrong.
    Die Männer, die den Russen festhielten, drehten ihn auf den Bauch, und Sun holte die Gummihandschuhe und die Vaseline hervor und drang tief ein. Der Mann ächzte und zuckte zusammen, und in seinen Augen standen Tränen des Schmerzes.
    » Dew neh loh moh! « rief Sun erfreut. In den Fingern hielt er ein Röhrchen in einer Zellophanhülle.
    »Laßt ihn ja nicht los!« rief Armstrong. »Sieht nach einer Minolta aus«, sagte er zerstreut.
    Er wickelte das Röhrchen behutsam in ein Papiertaschentuch und setzte sich wieder dem Mann gegenüber. »Mr. Metkin, ich verhafte Sie unter dem Verdacht, einen Spionageakt gegen die Regierung Ihrer Majestät begangen zu haben. Wir sind hier alle vom Special Intelligence und unterliegen nicht den üblichen Gesetzen – ebensowenig wie Ihr KGB. Wir können Sie so lange festhalten, wie es uns beliebt, auch in Einzelhaft, wenn wir wollen. Wenn Sie nicht antworten, werden wir uns die Informationen auf für Sie unangenehmere Weise beschaffen. Also: Wie heißen Sie wirklich? Wie lautet ihr offizieller KGB-Name?«
    Der Mann starrte ihn an.
    »Welchen Rang bekleiden Sie im KGB?«
    Der Mann blieb stumm.
    Armstrong zuckte die Achseln. »Ich kann meine chinesischen Kollegen auf Sie loslassen. Aber die können Sie rein gar nicht leiden. Ihre Sowjetarmeen haben Malcolms Dorf in der Mandschurei verwüstet und seine Familie ausgerottet. Tut mir leid, aber ich muß Ihren offiziellen KGB-Namen haben, Ihren Rang auf der Sowjetsky Iwanow und Ihre offizielle Position.«
    Immer noch feindseliges Schweigen.
    Armstrong seufzte. »Machen Sie weiter, Malcolm!«
    Sun langte nach oben und riß das Brecheisen aus der Halterung. Die ›Kulis‹ hielten Metkin fest, und Sun führte die Spitze ein. Der Mann brüllte auf. »Warten Sie … warten Sie …« keuchte er, »ich bin … ich bin Dimitri … Nicolai Leonow, Major, politischer Kommissar …«
    »Das genügt, Malcolm«, sagte Armstrong, überrascht von der Bedeutung ihres Fangs.
    »Aber, Sir …«
    »Das genügt«, wiederholte Armstrong in scharfem Ton. »Setzt ihn auf«, befahl er.
    Der Mann tat ihm leid; er empfand die Prozedur als entwürdigend, aber wenn sofort vorgenommen, hatte bisher noch jedes Opfer bereitwillig seinen Namen und Rang genannt. Das Ganze war ein Trick, denn es wurde nie tief gebohrt, und der erste Schrei wurde durch Panik ausgelöst. Beim KGB geht’s noch rauher zu, dachte er, und die Chinesen haben eine andere Einstellung zu Leben und Tod, zu Siegern und Besiegten, zu Schmerz und Freude.
    »Nehmen Sie’s nicht zu schwer, Major Leonow«, sagte er gütig. »Wir wollen Ihnen kein Leid antun – oder zulassen, daß Sie es tun.«
    Metkin spuckte ihn an und fluchte. Tränen der Angst und Wut liefen ihm über das Gesicht. Armstrong gab

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