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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Pentothal-V6 verabreicht wird, gleicht das Gehirn der Zielperson einem nassen Schwamm. Es bedarf größter Sensibilität und noch größerer Sorgfalt, ihm genau die richtige Dosis Wasser, also Informationen, im genau richtigen Tempo zu entziehen, sonst nimmt der Denkapparat dauernden Schaden und alle anderen Informationen gehen für immer verloren.«
    Koronski paffte seine Zigarette. »Man kann eine Zielperson leicht verlieren.«
    »Ist dieses Pentothal sehr wirksam?«
    »Wir hatten damit große Erfolge, aber auch Mißerfolge, Genosse Kapitän. Wenn es sich bei der Zielperson um einen an sich gesunden Menschen handelt und er gut vorbereitet wird, wirst du sicher Erfolg haben.«
    Im Geiste ging Suslew noch einmal den Plan durch, den Plumm ihm gestern spät abends so begeistert vorgetragen und dem Crosse widerstrebend zugestimmt hatte.
    »Ein Kinderspiel, Gregor; da Dunross nicht nach Taipeh fliegt, kommt er zu meiner Party. Ich mische ihm etwas in seinen Drink, von dem ihm hundeübel wird. Es wird nicht schwer sein, ihn dazu zu bewegen, sich in einem der Schlafzimmer niederzulegen – diese Droge schläfert ihn auch ein. Sobald die anderen weg sind, lege ich ihn in eine Kiste und lasse ihn durch den Seitenausgang hinunter und in den Wagen bringen. Wenn er als vermißt gemeldet wird, sage ich einfach, ich hätte ihn schlafen lassen und hätte keine Ahnung, wann er gegangen ist. Aber wie schaffen wir die Kiste an Bord?«
    »Kein Problem«, hatte er geantwortet. »Laß die Kiste ins Lagerhaus 7 am Pier von Kowloon bringen! Wir nehmen alle möglichen Vorräte und Stückgut an Bord, und bei ausreisenden Schiffen gibt es kaum Kontrollen.« Mit grimmiger Belustigung hatte er hinzugefügt: »Wir haben sogar einen Sarg, wenn wir einen brauchen sollten. Woranskis Leiche kommt um elf Uhr abends aus dem Leichenschauhaus. Diese Schweine! Wie kommt es, daß unser Freund diese Schweine noch nicht erwischt hat?«
    »Er tut, was er kann, wirklich, Gregor. Er wird sie bald haben. Aber noch wichtiger ist, dieser Plan wird gelingen!«
    Suslew nickte. Ja, er könnte gelingen. Und wenn die Kiste mit dem Tai-Pan geöffnet wird? Ich weiß von nichts, und Boradinow weiß von nichts, obwohl er der Verantwortliche ist. Ich dampfe einfach ab und lasse Boradinow die Sache ausbaden, wenn es nötig ist. Roger wird alle Spuren verwischen. O ja, dachte er, diesmal liegt Rogers Kopf auf dem britischen Richtblock, wenn er mich nicht deckt. Plumm hat recht, die Entführung des Tai-Pan durch die Werwölfe wird eine Zeitlang für absolutes Chaos sorgen – lange genug, um die Metkin-Schlappe und die Beschlagnahme der Waffen auszugleichen.
    Gestern abend hatte er Banastasio angerufen, um zu erfahren, wie weit die Manipulation mit Par-Con gediehen sei, und zu seinem Schrecken hören müssen, wie Bartlett reagiert hatte. »Aber Mr. Banastasio, Sie haben doch gesagt, daß Sie beherrschenden Einfluß ausüben werden! Was wollen Sie jetzt tun?«
    »Den Druck verstärken, Mr. Marshall«, hatte Banastasio ihn beruhigt, den Decknamen gebrauchend, unter dem er ihn kannte. »Ich trage meinen Teil bei, Sie den Ihren.«
    »Na gut. Dann fahren Sie zu Ihrer Besprechung nach Macao! Ich garantiere, daß eine Ersatzlieferung spätestens in einer Woche in Saigon eintrifft.«
    »Aber diese Witzbolde hier haben mich bereits wissen lassen, daß sie erst verhandeln wollen, wenn sie eine Lieferung in Händen haben.«
    »Sie wird unseren Vietkong-Freunden in Saigon direkt zugestellt. Sie brauchen nur die Vereinbarungen wegen der Bezahlung zu treffen.«
    »Schon recht, Mr. Marshall. Wo kann ich Sie in Macao erreichen?«
    »Ich werde im gleichen Hotel absteigen«, hatte er ihm geantwortet, ohne die geringste Absicht zu haben, Kontakt mit ihm aufzunehmen. In Macao würde ein anderer V-Mann mit demselben Decknamen diesen Teil der Operation überwachen.
    Er lächelte in sich hinein. Kurz vor seiner Abreise aus Wladiwostok hatte die Zentrale ihn zum Instrukteur der Operation bestimmt, die unter der Codebezeichnung »King Kong« lief und von einer der KGB-Zellen in Washington in Gang gesetzt worden war. Er wußte von dem Plan nur so viel, daß sie im Kuriergepäck streng geheime Transportlisten über Auslieferungen von Waffen nach Saigon schickten. Im Austausch und als Entgelt für diese Informationen sollte Opium nach Hongkong geliefert werden, wobei die Menge von der Anzahl der Waffen abhängen werde, die man den Versorgungsschiffen abnehmen konnte. Den Decknamen Marshall hatte er

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