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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Ausschau nach einem möglichen Verfolger. Eigentlich bestand keine Gefahr. Er besaß einwandfreie Papiere, die ihn als Hans Meikker auswiesen, Mitarbeiter eines deutschen Zeitungsverlags, der routinemäßig häufig Hongkong besuchte. Er war ein gutgenährter, kleiner, unauffälliger Mann und trug eine randlose Brille.
    Etwa fünfzig Meter hinter ihm kämpfte sich ein verbeulter Mini durch den lebhaften Verkehr. Der CIA-Agent Tom Connochie saß im Fond, Roy Wong, einer seiner Assistenten, am Steuer.
    »Er biegt nach links ab.«
    »Sehe ich ja. Nur ruhig, Tom, du machst mich nur nervös!« Roy Wong war Amerikaner der dritten Generation, Bakkalaureat der Literaturwissenschaften und seit vier Jahren bei der CIA . Er war ein ausgezeichneter Fahrer. Connochie war hundemüde.
    Zusammen mit Rosemont hatte er die halbe Nacht damit verbracht, die Flut von streng geheimen Instruktionen, Anfragen und Befehlen zu sichten, die die abgefangene Korrespondenz Thomas K. K. Lims ergeben hatte. Kurz nach Mitternacht hatte sie einer ihrer Informanten im Hotel benachrichtigt, daß Hans Meikker aus Bangkok soeben eingetroffen sei und zwei Tage bleiben wolle. Er stand schon seit zwei Jahren als mögliches Sicherheitsrisiko auf ihrer Liste.
    »Verdammte Scheiße«, knurrte Roy Wong, als in der engen, hallenden Straße nahe der Mong-Kok-Kreuzung der Verkehr zum Stocken kam.
    Connochie steckte den Kopf aus dem Fenster. »Er kann auch nicht weiter, Roy. Etwa zwanzig Wagen vor uns.«
    Kaum hatte sich die Kolonne wieder in Bewegung gesetzt, streikte ein überladener LKW. Als der Motor endlich wieder ansprang, war ihr Wild verschwunden.
    Zwei Ecken weiter stieg Koronski aus dem Taxi und lenkte seine Schritte durch ein belebtes Gäßchen, eine ebenso lärmende Straße und ein weiteres Gäßchen zu Ginny Fus Mietshaus. Er stieg die abgetretene Treppe ins oberste Stockwerk hinauf und klopfte dreimal an eine Tür. Suslew winkte ihn herein. »Willkommen«, begrüßte er ihn auf Russisch, »hattest du einen guten Flug?«
    »Ja, Genosse Kapitän, sehr gut«, antwortete Koronski.
    »Nimm Platz!« Suslew deutete auf den Tisch, auf dem Kaffee und zwei Tassen standen. Es war ein schmutzfarbener Raum mit nur wenigen Möbelstücken.
    »Der Kaffee ist gut«, sagte Koronski höflich. In Wirklichkeit fand er ihn scheußlich, nicht zu vergleichen mit den auf französische Art zubereiteten Kaffee in Bangkok, Saigon und Phnom Penh.
    »Ich wurde von der Zentrale beauftragt, mich zu deiner Verfügung zu halten, Genosse Kapitän. Worin besteht meine Aufgabe?«
    »Hier gibt es einen Mann mit einem fotografischen Gedächtnis. Wir möchten erfahren, was drin ist.«
    »Wo soll der Kunde befragt werden. Hier?«
    Suslew schüttelte den Kopf. »An Bord meines Schiffes.«
    »Wieviel Zeit haben wir?«
    »Soviel du brauchst. Wir nehmen ihn mit nach Wladiwostok.«
    »Wie wichtig ist es, erstklassige Informationen von ihm zu erhalten?«
    »Sehr wichtig.«
    »In diesem Fall würde ich die Befragung lieber in Wladiwostok vornehmen – ich kann dir Spezialsedativa geben, die bewirken, daß der Kunde während der Reise in einem lenkbaren Zustand verbleibt. Gleichzeitig wird seine Widerstandskraft geschwächt.«
    Suslew dachte nach. Er brauchte Dunross’ Informationen, bevor er in Wladiwostok ankam. »Kannst du nicht auf mein Schiff kommen? Wir laufen um Mitternacht aus.«
    Koronski zögerte. »Meine Befehle von der Zentrale lauten, dir dienlich zu sein, sofern ich meine Tarnung nicht gefährde. Genau das aber würde ich tun, wenn ich auf dein Schiff komme, das zweifellos überwacht wird.«
    Suslew nickte. »Du hast recht.« Macht nichts, dachte er, für eine Vernehmung bin ich genauso gut ausgebildet wie Koronski, obwohl ich noch nie einen Menschen narkotisiert habe. »Wie führt man solch eine Befragung durch?«
    »Es ist ganz einfach. Intravenöse Injektionen eines chemischen Stoffes, den wir Pentothal-V6 nennen, zehn Tage lang zweimal täglich, sobald der Patient durch die bekannte Schlaf-Wach-Methode in eine entsprechende, durch Angst und Verwirrung geprägte Gemütsverfassung versetzt ist.«
    »Wir haben einen Arzt an Bord. Könnte er die Injektionen verabreichen?«
    »Aber ja, selbstverständlich. Ich werde dir vielleicht die Verfahrensweise aufschreiben. Die nötigen Präparate bekommst du auch von mir. Willst du die Befragung vornehmen?«
    »Ja.«
    »Wenn du dich an meine Anweisungen hältst, solltest du keine Schwierigkeiten haben. Du mußt nur auf eines achten: Sobald das

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