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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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blätterte er auch die anderen durch. Von seinem Platz aus konnte Crosse die Blätter nicht sehen. Stumm reichte Sinders ihm das oberste. »Sieht aus, als handle es sich um Ausschnitte.«
    Crosse sah Dunross an. »Stimmt’s?«
    »Was ist mit Brian?«
    »Wo haben Sie das her, Ian?« Crosse sah, daß Dunross’ Augen sich ein wenig veränderten.
    »Ich habe mich an meinen Teil unserer Abmachung gehalten. Werden Sie das gleiche tun?«
    »Ich habe kein Abkommen mit Ihnen getroffen, Mr. Dunross«, antwortete Sinders.
    »Ich habe nur gesagt, daß Ihrem Ersuchen möglicherweise stattgegeben wird.«
    »Dann werden Sie also Brian Kwok nicht freilassen?«
    »Es ist möglich, daß er da sein wird, wo Sie ihn haben wollen, zu der Zeit, zu der Sie ihn haben wollen.«
    »Muß es bei dieser Formulierung bleiben?«
    »Leider.«
    Ein langes Schweigen trat ein. Das Ticken der Uhr füllte den Raum. Sporadisch prasselte der Regen gegen das Fenster. Der Wetterdienst hatte vorausgesagt, daß der Sturm bald vorbei sein werde.
    »Würden Sie mir wohl sagen, wie die Chancen stehen?« Dunross fixierte sein Gegenüber.
    »Zunächst drei Fragen: Haben Sie diese Blätter selbst ausgeschnitten?«
    »Ja.«
    »Woraus und wie?«
    »AMG hatte mir in seinem Brief Anweisungen gegeben. Ich sollte die Flamme eines Feuerzeugs unter das rechte untere Viertel einiger Blätter halten, die er mir geschickt hatte. Als ich das tat, verschwand der – harmlose – maschinengeschriebene Text, und es erschien, was Sie da sehen. Dann schnitt ich die jeweiligen Viertelseiten aus und vernichtete den Rest – wie auch seinen Brief.«
    »Haben Sie eine Kopie behalten?«
    »Von den elf Ausschnitten? Ja.«
    »Ich muß Sie bitten, sie mir zu geben.«
    »Sie bekommen Sie, sobald Sie Ihren Teil unseres Abkommens erfüllt haben«, gab Dunross liebenswürdig zurück. »Wie also stehen die Chancen?«
    Sinders’ Augen waren kälter geworden. »Die Kopien, wenn ich bitten darf! Jetzt!«
    »Sobald Sie Ihren Teil erfüllt haben. Das ist eine unwiderrufliche Entscheidung. Die Chancen, bitte?«
    »Fünfzig zu fünfzig«, sagte Sinders, um ihn auf die Probe zu stellen.
    »Gut. Danke. Ich habe angeordnet, daß alle elf Ausschnitte Dienstag morgen im China Guardian und in zwei chinesischen Zeitungen – einer nationalistischen und einer kommunistischen – veröffentlicht werden.«
    »Dann tun Sie das auf eigene Gefahr. Die Regierung Ihrer Majestät läßt sich nicht gern erpressen.«
    »Habe ich Ihnen etwas angedroht? Keineswegs. Diese Buchstaben und Zahlen ergeben ein unverständliches Gewirr, ausgenommen vielleicht – vielleicht – für einen hochqualifizierten Dechiffreur.«
    »Der Official Secret Act ermächtigt mich, Sie daran zu hindern.«
    »Versuchen können Sie es.« Dunross nickte. »Aber komme, was da wolle, wenn ich es wünsche, werden die Seiten diese Woche irgendwo auf der Welt veröffentlicht werden. Auch das ist eine unwiderrufliche Entscheidung. Sonst noch etwas, Mr. Sinders?«
    Sinders zögerte. »Nein. Nein, danke, Mr. Dunross!«
    Ebenso höflich wandte sich Dunross zur Tür. »Tut mir leid, aber ich muß an meine Arbeit zurück. Danke, daß Sie gekommen sind!«
    Crosse ließ Sinders vorangehen und folgte ihm zum Aufzug. Sandra Yi an ihrem Schreibtisch im Empfangsbüro hatte für sie bereits auf den Knopf gedrückt. »Verzeihen Sie, Sir«, sagte sie zu Crosse, »wissen Sie vielleicht, wann Inspektor Kwok wieder in der Kolonie sein wird? Wir waren Freitag zum Abendessen verabredet, und weder seine Haushälterin noch sein Büro konnten mir Bescheid geben.«
    »Ich bin nicht sicher, aber ich werde mich erkundigen.«
    »Vielen Dank, Sir!« Der Summer der Hauszentrale ertönte. »Hallo, hier Struan’s«, sagte sie in die Sprechmuschel. »Augenblick, bitte!« Sie begann die Verbindung herzustellen. Crosse und Sinders warteten auf den Aufzug. »Ihr Gespräch mit Mr. Alastair, Tai-Pan«, sagte Sandra Yi ins Telefon. Wieder ertönte der Summer. »Hallo«, meldete sich Sandra Yi. »Augenblick, Madam, ich sehe nach!« Während sie die maschinengeschriebene Terminliste zu Rate zog, öffneten sich die Aufzugstüren.
    Sinders trat ein, und Crosse schickte sich an, ihm zu folgen.
    »Um eins, Mrs. Gresserhoff.«
    Sofort verhielt Crosse den Schritt und beugte sich nieder, als wollte er sich die Schnürsenkel binden. Ebenso beiläufig hielt Sinders ihm die Tür auf.
    »Ja, Mrs. Gresserhoff, das ›Skyline‹ im Mandarin um eins. Der Tisch ist für den Tai-Pan

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